Zu viel Rose und es blüht wieder
Manchmal ist es einfach zu viel Rose. Jedenfalls wenn das Ding die Fassade bewächst und dabei über die Stränge schlägt.
Unser ‘Rosenresli’ hat genau das getan und war inzwischen so schwer und kopflastig, dass sie von der Fassade zu kippen drohte. Spätestens beim nächsten Herbststurm hätten wir ein Problem gehabt. Deshalb hat sie gestern einen Fassonschnitt bekommen.
Ganz schön viel was da zuviel war. Bis zur Terrasse rüber lag alles voll.
Aber das Resli sieht jetzt wieder sturmsicher aus. Was aber nicht heißt, dass der nächste Sturm kommen kann, soll, darf.
Die meisten Asternsorten legen jetzt so richtig los. Jeden Tag sind die Blütenwolken etwas dichter.
Bei mir sind Astern so etwas wie Unkraut. Sie säen sich aus, überall und in Mengen. Dabei kommen immer wieder neue Farbschläge heraus, die aber unterm Strich immer irgendwie fast gleich aussehen. Deshalb fliegen diese schönen Stauden auch immer wieder raus wenn ich Platz für Wichtigeres brauche.
Übrigens sind Astern eine ganz wichtige Bienenweide im Herbst. Damit können sie noch mal so richtig Vorräte schaffen und den Winter besser überstehen. Vorausgesetzt der Mensch klaut ihnen nicht den Honig.
Aber auch andere Stauden legen sich jetzt ins Zeug. Die Sonnenblumen haben Hochsaison. Zu ihnen zählen nicht nur die Einjährigen Helianthus annuus sondern auch verschiedene Sorten der ausdauernden Staudensonnenblumen. Vorsicht: Alle werden groß und einige wuchern fürchterlich. Diese hier zum Beispiel treibt Ausläufer ohne Ende und überwuchert da bei alles wenn man nicht aufpasst.
Anders dagegen die ‘Lemon Queen’. Sie wird ein großer aber nicht riesiger Strauch mit wunderschönen kleineren Blüten aber sie wuchert nicht.
Das Geranium im Hang fängt noch mal an zu blühen, da es nach der Rückschnittaktion jetzt genügend Licht bekommt.
Die Kapuzinerkresse ist sowieso nicht unter zu kriegen.
Die interessant gefärbte Blüte der Salvia ‘Hot Lips’ wirkt auch fast wie eine schmollende Unterlippe.
Die gewöhnliche Wegwarte Cichorium intybus liebe ich wegen ihres ungewöhnlichen Blautons und der drahtigen Stiele. Ich habe sie vor ein paar Jahren extra gepflanzt. Woanders wächst sie als Unkraut. Ich muss sie aber am Versamen hindern, sonst wächst sie bald überall. Die langen Pfahlwurzeln sind dann umständlich zu entfernen. Chicorée, Zuckerhut und Radicchio sind übrigens ihre Verwandtschaft. Daher haben sie auch die Bitterstoffe.
Fette Henne Sedum telephium ist in fast jedem Garten zu finden. Ds bedeutet aber nicht, dass sie nicht schön wäre oder keine Berechtigung hätte. Hat sie durchaus. Kaum eine Pflanze ist so genügsam, robust und pflegeleicht und macht dabei so zuverlässig schöne Blütenstände über die sich auch Insekten freuen. Sonne und ein nicht zu feuchter Boden und wenig Dünger – schon ist sie zufrieden.
Lampinons von der Natur gebastelt. Davon gibt es einige.
Die Kapstachelbeeren in der Obstabteilung kann man auch im Topf anbauen. Tomatillos Haben auch diese Hüllen (dazu ein andermal mehr). Nicht eßbar, schnell wuchernd und ein typischer Vertreter der Herbstdeko ist die Lampionblume Physalis alkekengi. Alle sind Vertreter der Familie Blasenkirsche Physalis.
Besonders schön finde ich übrigens die skelettierte Form.
Die halbschattige Ecke am Ahorn ist jetzt im Wesentlichen grün. Aber nicht mehr lange, denn auch hier stehen die Astern startbereit. Aber so eine ruhige Ecke tut dem Auge bis dahin ganz gut.
Folgt man den Spuren …
… kommt man schnell zur Felsenbirne die sich schon kräftig verfärbt.
Kalte Nächte und warme, sonnige Tage sorgen für die schöne Färbung, wenn das grüne Chlorophyll verschwindet und rote Anthocyane und gelbe Carotinoide übrig bleiben.
Nicht mehr lange und alle Laubgehölze sind bunt.