Wildtulpen

Zeit – Der Garten im Lockdown

So wie es aussieht, haben wir in der nächsten Zeit viel Zeit – zu viel Zeit für den einen oder anderen.

Kein Kino- oder Restaurantbesuch, kein ausgiebiges Shopping der neuen Frühjahrskollektionen – jedenfalls nicht physisch. Keine Party, kein Zoobesuch, keine Kneipe, kein Fitnessstudio. Viele brauchen auch nicht zur Arbeit weil Ihre Arbeitsplätze ruhen. Corona legt das Leben zu großen Teilen lahm. Eine Situation wie wir sie noch nie erlebt haben. Jetzt heißt es das Beste draus zu machen. Wohl dem, der jetzt einen Garten oder zumindest einen Balkon hat. Das Wetter spielt uns gerade in die Hände. Also ran an die Beete und Kübel. Denn es ist Zeit zum Pflanzen, Säen, Topfen, Garten schön machen.

 

Das hässliche Beet hat inzwischen ein Makeover bekommen. Nach vorne habe ich es ein wenig eingekürzt. Da habe ich Grassoden gepflanzt, die sich im Gemüsegarten breit gemacht hatten wo sie nicht durften. Das wird auf diese Weise schneller zu einer geschlossenen Rasenfläche als eine Aussaat, und gefräßige Vögel sind auch kein Problem.

In der Nachbarschaft werden gerade mehrere Schornsteine abgerissen. Dort darf ich mich an den Ziegeln bedienen. Hart gebrannt sind sie ewig haltbar, auch der Frost kann sie nicht sprengen. Ich habe schon vor 25 Jahren die meisten Beete mit Ziegeln aus einem Schornsteinabriss eingefasst. Die halten bis heute. Und das natürliche Material mag ich sehr – samt ihrer alten Optik. Also habe ich hier jetzt wieder mit den alten Schätzchen ergänzt. Selbst der noch anhaftende Mörtel hat einen Sinn. Er kalkt nämlich nach und nach den Boden.

Und in dem Beetzipfel unter dem Karamellstrauch wohnen jetzt jede Menge Vergissmeinnicht. Die hatten sich reichlich ausgesät. Sinnigerweise ausgerechnet mitten in den Gemüsebeeten. Hier im Ziergarten dürfen sie jetzt bleiben – und sich wieder aussäen.

 

Frühling

 

Überall im Garten blühen jetzt die Narzissen. Dazu schreibe ich in den nächsten Tagen einen eigenen Artikel. Mit Osterglocken sieht es allerdings schlecht aus. Bis dahin sind sie längst abgeblüht.

 

Frühling

 

Frühling

 

Der Schneeglanz Chionodoxa forbesii ‘Blue Giant’ blüht in blauen Teppichen neben den schon im Abblühen befindlichen Lenzrosen.

 

Frühling

 

Am Bachrand wächst Ipheion uniflorum ‘Wisley Blue’ der Frühlingsstern mit ganz blassblau gefärbten Blüten.

 

Frühlingssterne Ipheion uniflorum 'Wisley Blue'

 

Die Wildtulpen legen los. Tulipa tarda ist schon so gut wie verblüht.Aber dafür stehen die anderen in den Startlöchern.

 

Wildtulpen

 

Sie überschneiden sich mit den kompakten Hybridsorten wie z.B. den Kaufmannias.

 

 

 

 

Anemone blanda haben einst den ganzen Hang durchzogen. Nun stehen sie nur noch vereinzelt in der Gegend rum. Ich muss im Herbst dringend nach pflanzen, denn ich liebe diese Blüten sehr.

 

 

Die Weiße Forsythie Abeliophyllum distichum, die eigentlich gar keine Forsythie ist, hat dieses Jahr nicht geblüht. Ich denke ich kann froh sein, dass sie den Ahorn überlebt hat. Aber er hat ihr alle Kraft genommen. Jetzt gilt es mindestens ein Jahr zu warten bis sie sich ein wenig erholt hat.

 

Frühling

 

Die Hyazinthen im Abendlicht. Sie sind stark dezimiert. Der Wind hat letzte Woche gleich drei Blütenstiele, trotz Stäben, auf den Boden geschickt. Sie stehen jetzt als Schnittblumen im Wohnzimmer. Da aber jede Zwiebel je zwei Blütenstände hat, kompensiert sich das. Nicht schlecht für 49 ct-Töpfchen.

 

 

Das kleine Eckbeet an der Treppe hat eine Bepflanzung mit Gänsekresse Arabis in Rosa bekommen.

 

 

Dazwischen habe ich die Zwiebelchen von Triteleia laxa gesteckt.  Das sieht dann mit den blauen Blütenständen sicher hübsch aus. Um die Verwirrung perfekt zu machen, heißen die im Deutschen auch Frühlingsstern. Gut, dass es botanische Namen gibt.

Mein Sitzplatz ist gerade auch nicht so übel. Neben mir der blühende Hang mit dem plätschernden Bachlauf …

 

 

… und unter Palmen zu sitzen ist auch nicht die schlechteste aller Möglichkeiten.

 

 

 

Bleibt gesund!

 

Bis bald

                                                   

4 thoughts on “Zeit – Der Garten im Lockdown

  1. Liebe Claudia, super klingt das mit den Ziegeln. Ganz viel Erfolg dabei wünsch ich dir. Sie Blüten sind eine Augenweide! Bleib gesund und viel Freude beim Garteln, Bianca

  2. Hallo Claudia,

    na wie läuft es bei euch? Leider scheinen vermutlich gierige Schnecken meine Leberblümchen-Blüteb anzufressen, sehen ganz löchrig aus. Und sie entwickeln sich sooooo langsam! Bauarbeiter, ein Graus! Da kann ich auch ein Lied von singen. Dafür hast du ja ganz prächtige Osterglocken! Da beneide ich dich drum:-) Sieht schön aus bei dir. Ich mag so gewachsene Gärten, es braucht Zeit bis es so schöne flächige Bestände gibt, so ein Anblick ist einfach schön!
    Pass auch auf dich auf! Lg Sas

    • Momentan läuft es ganz gut. Schnecken sind bei uns noch kaum zu sehen. Jedenfalls die Nacktschnecken halten sich noch zurück. Komm gut durch diese schwierige Zeit.

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