Erster Weihnachtstag – ein Gartenrundgang
Heute ist der erste Weihnachtstag. Heilig Abend haben wir stressfrei bei Raclette und Rotwein verbracht. Verpflichtungen in Sachen Verwandtenbesuche haben wir nicht, daher sind der erste und zweite Weihnachtstag ruhige freie Tage an denen wir uns entspannt zurück lehnen.
Nachdem es an den Tagen vorher ständig geregnet hat – und das ganztags – ist es heute trocken und ab und zu blinzelt sogar mal die Sonne durch die Wolken. Deshalb habe ich mich mit der Kamera bewaffnet und mich zu einem Rundgang durch den Garten auf gemacht.
Im Gemüsegarten ist noch einiges zu ernten. Den Hirschhornwegerich hatte ich zurück geschnitten. Nun hat er wieder kräftiges, knackiges Laub für Salate und Sandwiches.
Der Mangold ist so ziemlich das robusteste was man im Küchengarten haben kann. Den kaputt zu kriegen ist eine Kunst. Abgesehen vom dauernden Nachschub für die Küche, ist er eine optische Bereicherung. Der sieht doch einfach toll aus mit seinen leuchtenden Farben in der tristen Jahreszeit.
Einige Kohlsorten habe ich auch noch. Bremer Scherkohl und etwas Spitzkohl und Wirsing sind noch zu ernten. Auch wenn sie keine Köpfe mehr bekommen haben – die Blätter kann man immer noch zum Füllen nehmen. Beim Wirsing habe ich die Hoffnung, dass er im nächsten Jahr Köpfe bildet.
Spinat gibt’s auch noch an mehreren Stellen …
… und ebenfalls verschiedene Salate.
Spannend ist gerade der Weiße Borretsch Borago officinalis ‘Alba’. Im Sommer hatte er überhaupt keinen Bock. Ich dachte schon ich muss mir bald mal wieder Samen kaufen weil nichts mehr kommt. Dann im Herbst erschienen nach der großen Hitze die ersten kleinen Sämlinge. Von denen ich aber nicht viel erwartet habe. So nach dem Motto: “Wenn erst mal die erste Frostnacht kommt sind die hin.”
Die erste Frostnacht kam, der Borretsch überlebte, und binnen weniger Wochen ist er gewachsen wie verrückt. Und er wird inzwischen sogar fast zu Plage. Ich muss schnell einige Pflanzen entfernen. Besonders im Erdbeerbeet macht er sich viel zu breit. Dafür ist er jetzt Ende Dezember übersät mit Blütenknospen. Ich bin gespannt ob und wann sie sich öffnen.
Eben habe ich entdeckt, dass die Pastinaken, die schon lange kein Laub mehr hatte wieder austreiben. Schon lustig.
Die Wurzelpetersilie hat auch noch Laub. Da die Wurzeln nicht so wirklich wachsen wollten, nutze ich halt die Blätter – auch gut.
Die restlichen spät gesäten Rote Beeten wachsen auch weiter. Vielleicht wird das ja tatsächlich noch was. Knollen sind jedenfalls schon dran.
Feldsalat wächst in friedlicher Koexistenz mit meinem Herbstknoblauch. Ich nehme immer zwischendurch Pflänzchen raus. Durch dieses Ausdünnverfahren hatte ich gestern auch eine Schüssel voll Feldsalat zum Raclette, und gleichzeitig haben die restlichen Pflanzen mehr Platz zum Wachsen. Da das Wachstum aber ein bisschen zögerlich ist, werd ich morgen eine leichte Düngerlösung gießen. Der Boden ist in dem Hochbeet wohl doch schon zu nährstoffarm.
Last but not least – Himbeeren!
Die ‘Prokusa’ bringt immer noch Früchtchen. Nur einzelne zum Naschen, aber immerhin. Toll wie auffallend die roten Kugeln jetzt durch den Garten leuchten. Passt doch zu Weihnachten.
Gehen wir hinters Haus in den Ziergarten. Erst mal vorbei am Winterjasmin Jasminum nudiflorum. Der ist jetzt neben der Haustüre ein traumhafter Anblick.
Neben der Hintertür blühen immer noch unverdrossen die Petunien auf den Fensterbänken. Nicht gerade üblich im Winter. Prompt vergesse ich regelmäßig sie zu gießen.
Immer noch blüht volle Kanne die Chrysantheme mit den ungewöhnlichen Blüten, deren Namen ich immer noch nicht weiß.
Die Wolfsmilch bekommt Knospen. Auch ein wenig zu früh.
Dafür endlich mal eine Pflanze deren innere Uhr sauber tickt, und die ihre Blüten just in time geöffnet hat. Die Christrosen Helleborus niger sind jetzt goldrichtig.
Das war’s denn auch schon mit der Pünktlichkeit. Denn ihre Verwandte die Lenzrosen Helleborus orientalis bildet zu meinem Erstaunen auch schon dicke Blütenknospen – viel zu früh.
Aber egal ob zu früh, zu spät oder gerade passend. Ich freue mich im Dezember über jede Blüte.
Sie machen den kalten, dunklen Winter für mich viel erträglicher.
Bis bald
Hallo Claudia,
das mit dem Borretsch ist ja interessant. Hoffentlich überlebt er den Winter, wäre doch schade, wenn die Hummeln nichts mehr von den Blüten hätten.
Schöne Restweihnachten!
Elke
Das ist ja gigantisch, was bei Dir jetzt alles wächst! Beim Feldsalat kann ich dank meiner Frühbeetabdeckung mithalten… ansonsten ruht hier das meiste. Zwei Christrosen haben überlebt. Schade, dass die immer verschwinden.
Ein toller Spaziergang, der sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Viele Grüße von
Margit