Was macht der Küchengarten?
Mir ist aufgefallen, dass wir lange nicht mehr in den Küchengarten geschaut haben. Dann wird’s aber Zeit.
Bei vielen Pflanzen ist deutlich eine Ernteverzögerung im Verhältnis zu den anderen Jahren zu spüren. Die lange Kälte, danach Dürre und Hitzewellen haben den Pflanzen keine guten Bedingungen geschaffen. Ich bin sicher die Natur holt es wieder auf und es wird eine gute Ernte werden – wenn auch später.
Die Salate haben sich dank der Hitze in Besenstiele mit Blätter verwandelt. Die Nachsaaten kommen aber gut und werden sicher bald Nachschub liefern. Aber dafür konnten wir die erste Tomaten der ‘Black Russian’ ernten. Gurken dauern auch nicht mehr lange. Es sind jedenfalls schon ausreichend Fruchtansätze vorhanden. Da wird auch wieder einiges im Glas landen.
Was mich gerade gewaltig ärgert ist der Anblick des Kohlbeets. Lauter Löcher in den Blättern. Demzufolge habe ich nach den Raupen des Kohlweißlings Ausschau gehalten. Ist ja klar. Gefunden habe ich keine, aber dafür übersehen, dass der Feind von unten kam. Schnecken – viele Schnecken. Sie haben es bereut, glaubt mir.
Die weißen Kohlrabi sind Totalschaden und Kompostfüllung. Bei den Blauen ist auch einiges angeknabbert. Aber vielleicht sind sie dennoch brauchbar. Ich lasse sie noch stehen. Solange kein Wasser in den Vertiefungen stehen bleibt faulen sie nicht.
Die Stangenbohnen ‘Algarve’ , die Das Beet nach hinten begrenzen, sind wunderbar gewachsen und die erste Hand voll Bohnen konnten wir auch schon ernten. Sie sind herrlich zart, ganz schnell gar und lecker obendrein. Eine meiner Lieblingssorten für Gemüse und Salat.
Für rustikale Eintöpfe ziehe ich jedoch derbere Sorten vor. Feuerbohnen zum Beispiel sind sehr aromatisch auch wenn viele denken sie wären nur zur Deko da. Die brauchen noch etwas länger, fangen aber an zu blühen. Ich finde es gut wenn nicht alles gleichzeitig kommt, sondern die Ernte über einen längeren Zeitraum läuft. So kann ich immer etwas Frisches aus dem Garten holen.
Bei den Buschbohnen geht es seit ein paar Tagen auch los. Wachsbohnen hatten wir schon einige Male als Salat. Hier sind französische Flageolet. Von denen werden die frischen oder getrockneten Kerne zubereitet. Ob sie auch als ganze Hülsen essbar sind weiß ich leider nicht. Um von den Kernen eine Mahlzeit zusammen zu bekommen braucht es sehr viele Bohnen. Deshalb mische ich sie meist mit anderem Gemüse. Schade, denn es gibt dafür so leckere Rezepte.
So im Vorbeigehen klaue ich mir gerne mal eine Möhre aus dem Beet. Lecker!
Richtig gut sehen die Rote Beten aus. Dicke Knollen sind schon da. Vielleicht säe ich noch mal eine Runde für den Herbst nach. Das müssten sie eigentlich schaffen.
Die Zuckerschoten nähern sich dem Ende. Zwar treiben sie an den Spitzen wieder durch und setzen auch Früchte an, aber viel wird das nicht mehr. An ihrer Stelle ranken jetzt die Hokkaido-Kürbisse und die Gurken ‘Vorgebirgstrauben’ und übernehmen das Spalier. Vielleicht versuche ich auch noch eine Erbsenaussaat. Mal sehen.
Trauben – Trauben – Trauben ohne Ende. Unglaublich was da an der Pergola hängt. Unsere Tochter hat schon darauf spekuliert, dass Muttern in die Weinproduktion einsteigt. Das überlasse ich aber lieber denen die es können.
Ebenso reich wird dieses Jahr die Feigenernte ausfallen. All die wärmebedürftigen südlichen Gewächse haben von den Hundstagen profitiert.
Der Feigenbaum braucht im nächsten Frühjahr wieder einen Schnitt. Er ist ein echter Brocken geworden. Ich muss dringend mal meine Freundin auf die Blätter loslassen. Sie macht daraus Likör (den ich mindestens genau so dringend mal probieren muss). Dann bekommen die Früchte mehr Sonne ab und können besser ausreifen.