Was blüht eigentlich gerade? Es wurde nach dem fiesen Wetter mit Frost, Sturm, Regen wirklich Zeit einen Gartenrundgang zu machen und zu schauen, was denn jetzt eigentlich so los ist. Um es vorwegzunehmen – viel mehr als ich dachte. Und das am letzten Januartag.

Schneeglöckchen Galanthus sind zu dieser Zeit ja schon normal. Die sind ja auch durch Eis und Schnee nicht zu beeindrucken, und wachsen einfach weiter sobald sich die Gelegenheit ergibt.

Bei den Elfenkrokussen sieht das schon anders aus. Die sind eigentlich erst ein wenig später fällig. So in der zweiten Februarhälfte sind sie hier erst üblich. Aber den ersten haben wir bereits vor zwei Wochen entdeckt. Jetzt sprießen sie überall.

Von den Lenzrosen Helleborus orientalis mal ganz zu schweigen. Die kommen erst im März. Hat ihnen aber anscheinend niemand erklärt. Sie blühen jedenfalls schon fast alle.

Das gilt auch für Helleborus foetidus und H. argutifolius. Die waren ja diese Jahr schon extrem früh unterwegs und blühten schon im Dezember. Was mich natürlich überhaupt nicht störte. Wer mag keine Blüten im tristen Winter?

Schlüsselblumen Primula veris. Blütezeit offiziell: März – Mai. Nur zur Erinnerung, es ist Ende Januar. Auch die Kissenprimeln Primula vulgaris, die jetzt, wenn überhaupt, blühend aus Gewächshäusern kommen, blühen draußen schon freiwillig.

Erysimum linifolium der Schöterich – ebenfalls erst ab März fällig. Ich wette, so lange halten die Knospen nicht mehr durch. Noch ein paar Tage, dann öffnen sie sich.

Sogar bei den Sträuchern regt sich schon etwas. Erste Blattknospen werden grün. Die Hortensie Hydrangea an der Terrasse hat schon so dicke Knospen, dass ich nur noch staunen kann.

Und die Felsenbirne Amelanchier auch. Nicht so dick aber auch schon grün. Wenn man bedenkt, dass wir noch bis vorgestern Nachtfrost hatten, schon erstaunlich.

Wenn ich mir den Boden so betrachte, wundere ich mich bei jedem Schritt. Alle Pflanzen haben schon von unten her durchgetrieben. So wie bei den Bartiris, dem Blutampfer, Flockenblumen und natürlich allen frühblühenden Zwiebelgewächsen sind schon überall junge Blätter da. Die Tulpen sind schon ordentlich hoch.

Blöderweise auch das Unkraut. Der Giersch feiert schon wieder Partys im Beet und der Gundermann fängt auch schon wieder an sich zu schlängeln. Das heißt es wird Zeit, die alten Triebe vom Vorjahr zu schneiden, sonst wird es eine echte Sysiphusarbeit, weil man zu schnell Neutriebe mit wegschneidet. Das hat schon mehr als einmal zu üblen Fehlern geführt. Schnipp, und ein kleiner Baum war buchstäblich gefällt.

Noch ein prüfender Blick auf meine Aralie an der Terrasse. Sie hat den Frost ohne Schaden überstanden. Das freut mich besonders. Bald einmal mehr zu den Aralien. Da gibt es einiges zu sagen.

Ich bin sehr gespannt wie sich das Wetter und damit der Garten, jetzt weiter entwickelt. Die klimatischen Veränderungen sind jedenfalls deutlich spürbar. Nichtsdestotrotz freue ich mich über jedes Blatt und jede Blüte, die uns weiter in den Frühling bringen. Ich bin nun mal kein Wintermensch.

Bis bald