Tomatillo, Kiwano und C-Falter
Wer morgens verknittert aufwacht hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten – das gilt auch für Blüten. Bei der Lilie Lilium hybr. ‘Bright Star’ entfaltet sich momentan so einiges, und es ist spannend dabei zuzusehen.
Wenn aus einer unscheinbaren Knospe ein Ball mit Fenstern wird der an eine Laterne erinnert…
…die sich immer weiter aufplustert…
…und sich dann … plopp! … zu einer wunderschönen, großen Blüte in Creme-Orange mit einem kräftigen Schuss grün öffnet.
Ihrem Namen ‘Bright Star’ also ‘Strahlender Stern’ wird sie jedenfalls absolut gerecht.
Und um im Farbschema zu bleiben kam gestern Abend noch ein Besucher vorbei der offensichtlich eine große Affinität zu den kleinen Mauern an unserer Eingangstreppe hatte. Ein C-Falter Polygonia c-album hatte sich hier nieder gelassen und wollte sich nicht vertreiben lassen. Mal ein kleiner Satz nach links oder rechts, ansonsten hat er still gehalten und sich als Model zur Verfügung gestellt.
So ganz aus der Nähe ist er ja zugegebener Maßen keine echte Schönheit. All die Schuppen und Härchen lassen ihn eher verwittert aussehen.
Aber von oben und mit etwas Abstand zeigt sich seine ganze Pracht.
Den seltsamen Namen C-Falter hat er übrigens von einer auffälligen Zeichnung auf der Flügelunterseite in Form eines weißen C. Die muss man nur erst mal zu sehen bekommen. Hier ist es mir einigermaßen gelungen.
Ob mit etwas anderes gelingt wird sich noch zeigen. Nämlich Tomatillo-Früchte zu ernten. Die Tomatillo Physalis philadelphica Lam., Syn.: Physalis ixocarpa Brot. ex DC., Physalis aequata J. Jacq. ex Nees ist eine Verwandte der Kapstachelbeere und stammt wie diese aus Südamerika. Sie kann roh oder gekocht gegessen werden. Ich habe allerdings noch keine Ahnung wie sie schmeckt – oder ob sie mir schmeckt. Denn ich kenne sie noch gar nicht.
Ich habe im Frühjahr ein paar Samen von meiner Freundin bekommen und natürlich muss ich das probieren. Erst mal habe ich nur vier Samen zur Probe ausgesät – alle gekeimt! Nach dem Pikieren hatten aber zwei keine Lust mehr und haben sich verabschiedet. Die anderen beiden habe ich nach der Zwischenstation in Töpfen ins Gewächshaus gepflanzt. Hier sind sie zu kräftigen Pflanzen heran gewachsen.
Inzwischen setzten sie auch Blüten an, die ich im Übrigen sehr hübsch finde. Ich hoffe sie werden bestäubt, denn gerade habe ich gelesen, dass Tomatillo besser draußen stehen und dort vorwiegend von Hummeln bestäubt werden.
Jetzt bleibt mir nur ab zu warten und wenn sich an den ersten Blüten keine Früchte sehen lassen, die Pflanzen vorsichtig in Töpfe um zu setzen und ins Freie zu stellen.
Womöglich wird das sowieso die beste Möglichkeit sein, denn es könnte etwas eng werden. Neben den Tomatillos steht nämlich noch ein Exot im Gewächshaus. Erst wollte die Kletterpflanze kaum wachsen, jetzt aber schießt sie um so rasanter in die Höhe. Es ist eine Kiwano Cucumis metuliferus. Sie wird auch Horngurke oder Hornmelone genannt und soll fantastisch schmecken. Na ich bin gespannt. 1. ob sie Früchte ansetzt und 2. ob sie dann wirklich so lecker schmecken, denn die Bedingungen ihrer Heimat – südliches und Zentralafrika – kann ihnen mein Gewächshaus denn doch nicht bieten.