Die Terrasse 2023
Heute bewege ich mich nur auf der Terrasse. Nein, ich habe keinen Anfall von Faulheit, obwohl das manchmal gar nicht so übel wäre, sondern ich will euch einfach mal zeigen, wie die Terrasse in diesem Jahr aussieht.
An Boden, Wänden und einigen großen eingewachsenen Pflanzen ist nichts zu ändern, aber bei der restlichen Bepflanzung, den Töpfen und auch manchmal Teilen der Möbel, kann schon ab und zu was passieren. Und bei der Deko natürlich.
Natürlich wird sich die Terrasse im Laufe der Saison noch ein wenig verändern, aber die Grundausstattung steht. Und die sieht aktuell so aus.
Wie man sieht, mag ich bei Möbeln neutrale Farben. Ein verwaschenes Grau ist momentan mein Favorit. Bunt ist einfach nicht meines, und bei vielen Bezügen von Polstern und Bezügen für die Gartenmöbel, kriege ich oft Fluchtgedanken. Ich mag es zurückhaltend. Am Ende sollen in meinem Garten oder auf meiner Terrasse die Pflanzen strahlen.
Aus demselben Grund ist auch die Deko eher sparsam. An der Wand zwei rostige Kerzenleuchter vom Flohmarkt, und mit Sempervivum bepflanzte Schneckenhausketten waren ein Geschenk meiner Freundin. Sosehr ich es bei anderen genieße, wenn üppig dekoriert wird, bei mir bitte ruhig. Und manches Foto aus Büchern, Blogs und Zeitschriften sieht sicher toll aus. Aber bei einigen Dingen ist eigentlich klar, dass sie nur für Foto gestellt wurden, im wahren Leben aber nicht funktionieren.
Ein Beispiel sind Tische. Die werden, ob drinnen oder draußen, neuerdings zugestellt, und zwar komplett. Dekoriert werden Bücherstapel, auf denen Leuchter arrangiert werden. Dazu Vasen; am besten gleich mehrere. Immer mit frischen Blumen natürlich, die niemals, auch nicht bei 30°C in der prallen Sonne oder nach Starkregen die Köpfe hängen lassen. Das haben meinen Blumen einfach noch nie verstanden und spielen deshalb nicht mit. Noch ein wenig Krimskrams, eine schöne Schale und noch eine Vase schon ist der Tisch voll gestellt. Sieht toll aus.
Nur, gehöre ich zu den Menschen, die Tische auch gerne benutzen – also so richtig und stinknormal. Ich will schon noch meine Tasse abstellen können. So ein abgefressener Teller mit einem Rest Kuchenkrümel, eine Lesebrille und die Wochenprospekte vom Discounter sind einfach nicht instagammable. Ich bin schon heilfroh, wenn ich dran denke, den Kram wegzuräumen bevor ich Fotos mache, geschweige denn extra dafür zu dekorieren. Ich habe halt die komisch Vorstellung, dass eine Terrasse Lebensraum ist und nicht nur Vorzeigeobjekt.
Nichtsdestotrotz mag auch ich Deko. Ein paar Glasballons auf dem Tisch oder eine Schale mit ein paar Schneckenhäusern und Sempervivum reichen mir, und sind bei Bedarf auch schnell zur Seite geräumt. Ein Strauß Blumen kommt eher ins Haus. Aber ich sammle gerne in einer Vase auf der Terrasse den Schwund, den man bei der Gartenarbeit einkalkulieren muss. Abgeknicktes, abgebrochenes und auch dämlicherweise versehentlich abgeschnittenes.
Altes neu zu verwenden, mag ich. Hier sind gleich zwei Beispiele zu sehen. Ein alter Spülstein, den ich letztes Jahr noch als Miniteich benutzt habe. Dort hatten sich dann auch Posthornschnecken angesiedelt. Aber nur so lange, bis eine Elster dahinter gekommen ist, dass die runden Dinger 1. lecker sind und 2. vom Beckenrand aus prima zu angeln. Besonders lustig, dass sie hinterher noch einen Schluck Wasser brauchte. Aber nicht aus dem Becken, sondern aus dem Glas meines Mannes, das auf dem Tisch stand. Dieses Jahr gab es deshalb lieber eine Bepflanzung mit Farnen, Hosta ‘White Feather’ und Bacopa. Schluss mit Angeln.
Darüber hängt ein alter Spiegel, der ab und zu den Platz wechselt.
Durch die Mauern liegen Teile der Terrasse immer im Schatten. Das hat Vorteile. Hier wachsen einige Pflanzen, die an Terrassen nicht so ganz üblich sind. Die große Aukube, die jedes Jahr einen kräftigen Rückschnitt braucht. Daneben rankt eine Akebie mit grünem Laub. Da ich inzwischen erfahren habe, dass Akebien essbare Früchte produzieren, die in Asien als Delikatessen gelten, habe ich noch eine zweite dazu gepflanzt; denn nur dann gibt es Früchte. Diesmal habe ich Akebia quinata ‘Variegata’ eine weiß panaschierte Sorte gewählt, dann ist die Gefahr, dass ich alle Triebe von einer Pflanze wegschneide eher gering.
Im Grundbeet stehen verschiedene Hosta und Farne. Die Blüten halten sich daher naturgemäß in Grenzen. Aber gerade die unterschiedlichen Blattstrukturen und Grüntöne sollen hier wirken. Davor in Töpfen sollte es dieses Jahr Weiß blühen. Neu Guinea Impatiens und Bacopa und eine geerbte gefüllt blühende Kalanchoe blossfeldiana, die einfach nicht aufhören will zu blühen.
Vorteil ist bei diesem Konzept, dass ich meine Zimmerpflanzen integrieren kann. Monstera deliciosa, Grünlilie Chlorophytum comosum, Philodendron scandens, Efeutute Epipremnum aureum, alles Kinder der Tropen dürfen raus, sobald die Nächte zuverlässig im zweistelligen Bereich bleiben. Zusammen mit der Hortensie, dem großen Laub der Septembersilberkerze – die übrigens auch weiß blüht – und der großen Funkie schaffen sie fast eine Dschungelatmosphäre.
Die Aralie ist inzwischen auf ca. 1,5 Meter gewachsen und verstärkt den Eindruck noch.
Und der Blick von der Terrasse in den unteren Gartenteil? Sieht so aus.
Aber nicht mehr lange, denn die Poolumrandung wird hoffentlich bald wieder ihren eigentlichen Zweck erfüllen und den Pool umranden. Möge der Wettergott mit uns sein.
Bis bald
Hallo Claudia,
auf deiner Terrasse würde ich mich auch zu Hause fühlen. So schön geschützt sitzt man neben den Mauern. Ich liebe auch Blattschmuckstauden im Schatten und wenn dann noch Zimmerpflanzen dazukommen oder so eine tolle Aralie (bin immer noch fast , aber nein: zu rau bei uns!) ist das Urlaubs-Jungle-Feeling perfekt.
Liebe Grüße
Susanna
Ich sehe es schon, Susanna. Irgendwann kannst du der Aralie doch nicht widerstehen.
Uuups, “fast ein bisschen neidisch” sollte es heißen …
Hallo Claudia,
Ich mag es auch nicht so bunt und habe auch graue Möbel.
Ist das die Monstera, die du selbst aus Samen gezogen hast? Meine ist nicht ganz so groß, aber die darf auch nicht auf die Terrasse.
Viele Grüße
Elke
Ja, das ist sie, Elke. Die wächst draußen im Sommer besonders gut. Allerdings wirklich nur im Schatten.
Liebe Claudia,
ja, ich halte es wie du. Ich mag Deko, ABER ich will die Dinge auch benutzen und zwar dann, wann ich es möchte. Bei mir stehen alle Gartenmöbeln 365 Tage lang draußen, wenn sie schlapp machen, werden sie ersetzt. Die Blattschmuckstauden auf deiner Terrasse sind wunderschön, ich mag das sehr und das Becken ist sowieso ein HIT!!!
Genieße dein Gartenreich und einen sonnigen Juni
Elisabeth
Bei mir stehen die Möbel auch ganzjährig draußen, Elisabeth. Deshalb sind es auch eher robuste. Den Tisch habe ich schon x-ml überarbeitet. Mal sehen, wie lange er noch durchhält.
Hallo liebe Claudia,
was für eine schöne Terrasse. Dort kann man sich im Sommer wirklich wohlfühlen. Vielen Dank für den informativen Einblick.
Viele liebe Grüße
Clara
Danke, Clara.
Das sieht sehr gemütlich und vor allem authentisch aus.
Ich gebe dir recht, wenn ich Fotos aus Zeitschriften sehe frage ich mich, was ist denn, wenn es plötzlich regnet? Wer zündet all diese Kerzen an? Brauche ich einen Outdoorteppich und wo trockne ich den?
Naja…
Liebe Grüße!
Danke, Jenny. Ja genau, und nicht zu vergessen die 75 Polster und Kissen. Lach!
Viele Grüße
Claudia