Let’s dance und austreibende Peelingrinde
Let’s dance…. Die wunderschön gefüllten Blüten der Clematis ‘Piilu’ sind aufgeblüht und erinnern mich an duftige Tanzkleider. Später kommende Blüten sind einfach. Auch jetzt sind einzelne ungefüllte dabei.
Let’s dance…. Die wunderschön gefüllten Blüten der Clematis ‘Piilu’ sind aufgeblüht und erinnern mich an duftige Tanzkleider. Später kommende Blüten sind einfach. Auch jetzt sind einzelne ungefüllte dabei.
Meine Freundin hat mir netterweise ihre Wildkamera geborgt. Die hängt nun schon seit eine paar Wochen immer wieder an verschiedenen Stellen im Garten.
Ich war anfangs so naiv zu denken, da würde schon dauernd irgendwas vor die Linse laufen oder fliegen. Schließlich sehen wir die Tiere, wenn wir draußen sind auch ständig. Ich hänge die Kamera auf und sie macht tolle Fotos von allen Tieren im Garten. Vorzugsweise nachtaktiven, die ich nie zu sehen bekomme. Marder zum Beispiel.
Aber das ist gar nicht so einfach. Dabei gab es nämlich ein paar kleine aber entscheidende Denkfehler. Denn:
1. So eine Wildkamera sieht, im Gegensatz zu unseren sich ständig bewegenden und Bewegungen folgenden Augen, einen festen Bildausschnitt und reagiert nur auf Bewegung – folgt dem sich bewegenden Objekt aber nicht wirklich. Wenn wir was im Augenwinkel sehen drehen wir den Kopf – die Cam nicht.
2. Der Auslöser unterscheidet im Gegensatz zu uns nicht zwischen Bewegungen von Tieren oder denen von Pflanzen im Wind.
3. Es kommen immer wieder die gleichen Tiere oder mehrere Exemplare der gleichen Art vorbei. Wer will aber schon 200 mal die gleiche Elster sehen, oder kann unterscheiden ob es doch vielleicht verschiedene Exemplare sind? Für mich sehen die jedenfalls alle gleich aus.
4. Tatsache! Es gibt sogar in unserem kleinen Garten Wildwechsel. Die muss man aber erst mal rausfinden. Dann kann man (vielleicht) strategisch günstig die Kamera positionieren. Ich habe immer noch nicht die perfekte Position entdeckt, weil ich noch nicht wirklich die oft nur 30 cm breiten Wildwechsel kenne, und dann noch den idealen Aufnahmewinkel herausfinden muss.
5. Und ganz profan – man muss das Ding auch irgendwo befestigen können. Erstaunlich wenige Pflanzen sind vorhanden, die in der Lage sind die Kamera zu tragen. Bäume stehen meist ungünstig und Rosenbögen wackeln im Wind, was zu verwackelten Bildern führt. Mein Stativ ist nicht stark genug, um Wind, versehentlichen Remplern und herum schleichenden und sich womöglich neugierig anlehnenden Katzen Stand zu halten. Am Zaun ist es nicht diebstahlsicher. Der Boden ist zu niedrig. Stuhllehnen sind leicht schräg nach hinten geneigt – das bedeutet die Cam guckt in den Himmel.
Echt nicht einfach das Ding in Position zu bringen.
Alle paar Tage nehme ich die Kamera jetzt von ihren verschiedenen Positionen ab und kontrolliere die Fotos. Rund 950 Fotos habe ich sichten müssen um am Ende ca. 170 mit Tieren zu übrig zu behalten. Der Rest waren wackelnde Äste, Grashalme oder wir selbst bei der Gartenarbeit. Aber auch keine tollen Fotos, sondern bloß die Tülle der Gießkanne beim Teich auffüllen, meine Schulter in verschwommener Nahaufnahme oder ähnlich “Spannendes”. Und das dann gleich zehnfach. Von den 170 übrig gebliebenen sind wiederum ganz viele gleich oder so ähnlich, dass sie uninteressant sind.
Ganz zum Schluss blieb eine kleine Auswahl übrig und die zeige ich euch hier. Wildkameras liefern übrigens auf den Fotos auch eine Datenleiste mit. Hier sind Datum, Uhrzeit usw. nicht eingestellt gewesen – ergo Blödsinn, und daher bitte ignorieren.
Erst mal ein ganz typischer Wildwechsel. Wir haben mehrere Katzen im Garten, die immer wieder denselben Pfaden folgen.
Begonnen wird unten rechts in der Ecke mit einem Ohr.
Dann folgt der Rest der Katze.
Seitwärts gehts zum Teich.
Bis hinten in die Ecke.
Dann wird die Lage gepeilt.
Rumdrehen und in Gegenrichtung abmarschieren. Praktisch jede Katze an jedem Tag folgt mit minimalen Abweichungen dieser Spur.
Hier kommt Ablösung:
Neugieriger Blick zum Parkplatz: “Was ist denn da los?”
Hier schleicht sich zur blauen Stunde die rote Mieze ein.
Vögel sind da wesentlich flexibler. Die fliegen – oder laufen wie diese Elster – einfach an. Die wollen halt nur trinken, und machen keine Revierkontrolle am Boden.
Ab und zu erwischt die Kamera auch mal einen Vogel beim An- oder Abflug.
Diese Amsel scheint ein Faible für schlammigen Kram zu haben. Jedenfalls fliegt sie dauernd den kleinen Teich an, und zwar in die sumpfige Zone zwischen den Wasserpflanzen, und holt sich nasse, verrottete Pflanzenteile mit matschiger Erde. Damit fliegt sie dann zum Nachbargrundstück, wo sie vermutlich ihr Nest baut. Man muss schon sehr genau hinschauen, um den Abflug nicht zu verpassen.
Irgendwann lässt sich der Kerl dann auch mal blicken.
Immer zur gleichen Zeit am frühen Abend kommt dann das Taubenpaar zum Trinken vorbei, und macht dann noch einen Spaziergang bevor es zu seinem Schlafbaum fliegt.
Jetzt aber nix wie weg. Denn da kommst schon wieder ‘ne Katze.
Ein ganz seltener Gast und leider verwackelt ist diese Mönchsgrasmücke.
Auch die Kohlmeise ist unscharf.
Dann wird es Zeit mal zu schauen was hier nachts so unterwegs ist.
Katzen – was sonst.
Der kleine Grautiger lässt sich tagsüber nie sehen.
Aber nicht nur Katzen. Man muss schon genau hinsehen um mit zu kriegen, dass der vermeintliche Stein Stacheln hat und ein Igel auf dem Weg zur Tränke ist.
Das war’s jetzt erst mal von der Wildkamera.
Aber die kann auch Videos. Mal sehen, was ich dann erwische – Vorausgesetzt ich finde das passende Filmset im Garten. Und das kann halt leider ein wenig dauern.
Bis bald