Outtakes aus dem Garten
Manchmal gibt es gar nichts Großartiges zu berichten. Nichts, worüber man einen ganzen Artikel schreiben möchte oder kann. Manchmal sind es nur ein paar lustige Kleinigkeiten, die für Erheiterung sorgen. Outtakes sozusagen.
Manchmal gibt es gar nichts Großartiges zu berichten. Nichts, worüber man einen ganzen Artikel schreiben möchte oder kann. Manchmal sind es nur ein paar lustige Kleinigkeiten, die für Erheiterung sorgen. Outtakes sozusagen.
Wenn man sein Gartenhaus aufräumt, also genauer gesagt die fiesen Ecken wo man sich seit Jahren dran vorbei gemogelt hat, tauchen da Dinge auf, die schon so lange da stehen, dass man sie gar nicht mehr wahrnimmt.
Bei mir haben jede Menge Pflanzen Beine. Beine sind praktisch – auch wenn man nicht damit läuft, sondern nur rumsteht. Pflanzen auf Beinen kommen auf Augenhöhe, und das ist nicht die dümmste Idee wenn man beachtet werden will.
Natürlich ist hier nicht von echten Beinen die Rede, sondern von Blumenständern, Baumstümpfen, Pflanzschalen mit Beinen, Obelisken usw. Sie alle setzen das da hinein gepflanzte Grünzeug in Szene. Blöd nur, wenn einem die Beine über den Winter wegrosten.
Genau das ist mit diesen Jardinieren passiert, die schon seit ca. 10 Jahren im Garten stehen. Drei verschiedene Größen – schön abgestuft – waren schön und praktisch. Jetzt nicht mehr. Denn man hat jetzt voll den Durchblick. Mal schauen, ob ich zumindest mit den Untergestellen noch was Gescheites anstellen kann. Die Gefäße können jedenfalls in den Müll. Die sind vollkommen erledigt.
Dann gab es da noch einen uralten Werkzeugkasten aus Holz. Der stand eigentlich ziemlich nutzlos in einer Ecke auf der Terrasse. Inzwischen war auch sein Boden morsch. Das konnte aber geändert werden. Ein paar Bauholzreste vom Nachbarn, Dachlatten und ein paar lange Nägel später hatte er einen neuen Boden und Beine. Die Bodenbretter sind mit etwas Abstand montiert damit Regenwasser ablaufen kann. Damit die Erde drin bleibt, liegt innen ein Stück Kokosmatte.
Ich mag momentan altes Holz im Garten wahnsinnig gerne. Das darf ruhig abgeranzt sein. Ich finde mit den Pflanzen ist das sehr harmonisch. Erst mal ist das Afrikanische Strauchbasilikum reingekommen. Dazu noch ein paar kleine Sämlinge verschiedener Sommerblumen. Lassen wir uns überraschen was draus wird.
Die Schale mit Glockenblumen und dem “Dinoei” hat einen Eisenständer bekommen. Der war mal Weiß und ist nun schwarz. So finde ich ihn viel schöner.
Davon gibt es noch einen zweiten. Der hat aber nicht einfach nur Pflanzen sondern einen Teich zu tragen. Eine schöne alte Waschschüssel aus schwarzer Emaille. Bestückt mit Zyperngras, Binse und einem Ableger der Pestwurz, dazu ein paar Steine – einer mit Libelle, Wasser rein – Teich!
Was ich noch möchte ist eine Muschelblume oder eine Wasserhyazinthe die auf der Oberfläche schwimmt.
Vor der weißen Wand kommt der Ständer gut zur Geltung und der Schlagschatten schützt den kleinen Teich vor Überhitzung.
Auf diesem Ständer habe ich den alten Bierkasten auf Augenhöhe gebracht. Da sind drei Echeverien nicht über den Winter gekommen und haben Lücken hinterlassen. Die werde ich bei Gelegenheit mit Sempervivum füllen.
In den Etagen des Obelisken stehen wie immer Schalen mit diversen Sempervivumarten. Wo ist bloß die unterste, ganz große Schale geblieben? Hhhmmm …
Zum Schluss noch zu einem anderen Thema. Einer Pflanze, die zwei kurze Auftritte im Jahr hat.
Jetzt gerade mit ihren Blütenständen die im dichten Laub kaum auffallen, weil sie leider ziemlich tief darin versteckt stehen, und im Herbst mit ihren leuchten rot-orangenen Fruchtständen die schon von weitem leuchten. Letztere sind der eigentliche Grund warum ich Italienischen Aronstab Arum italicum gepflanzt habe.
Wenn man sie aber entdeckt sind die ungewöhnlichen Blüten, die gar keine sind, durchaus beachtenswert. Leider halten sie nicht lange. Wenn die Fliegen erst mal die winzigen Blütchen, die an dem Kolben in der Mitte sitzen, befruchtet haben, fällt das Hochblatt schon innerhalb eines Tages in sich zusammen. Es dient nur als Landeplatzmarkierung und hat dann seinen Dienst erfüllt.
Kurze Zeit später zieht die Pflanze auch das Laub ein. Dann bleiben nur die nackte Erde und die ebenso nackten Blütenstiele, an denen dann langsam und unbeachtet die Beeren ausreifen, bis der Aronstab im Herbst seinen zweiten großen Auftritt hat.
Bis bald