Im letzten Jahr hatte ich massive Probleme mit zwei Beeten im Küchengarten. Ein Grundbeet und eines der Hochbeete verweigerten den Ertrag. So was geht in einem kleinen Garten, wo Platz sowieso Mangelware ist und eher Gummibeete benötigt würden, gar nicht.
Heute ist der erste Weihnachtstag. Heilig Abend haben wir stressfrei bei Raclette und Rotwein verbracht. Verpflichtungen in Sachen Verwandtenbesuche haben wir nicht, daher sind der erste und zweite Weihnachtstag ruhige freie Tage an denen wir uns entspannt zurück lehnen.
Nachdem die extremst sommerliche Hitzeperiode mit Spitzenwerten bis knapp an die 40°C abgeklungen ist, und es sogar ein wenig Regen gegeben hat – wenn auch noch längst nicht genug um die monatelange Dürre zu kompensieren – hat sich der Küchengarten ein wenig erholt.
Der Küchengarten ist 2018 ziemlich lahm. Sonst stehen hier die Beete schon dicht grün bewachsen. Die lange Kälte hat jedoch für ordentliche Verzögerungen gesorgt. Rund einen Monat Verzug haben wir. Aber ganz langsam kommt denn doch noch alles in die Gänge.
Im ersten Beet stehen ein paar Salate (die meisten wurden Schneckenopfer). Rechts die ‚Sprouting Broccoli‘-Pflanzen. Ich bin sehr gespannt ob und wann sie die versprochenen Seitenröschen ansetzen werden.
Seltsamerweise haben sie auch einen Hang zum Seitwärtswuchs. Trotz immer wieder neuer Stützen wachsen sie – man beachte – vom Licht weg! Mögen die vielleicht doch lieber schattierte Plätze? Einen Versuch wäre es vielleicht wert.
An den äußeren Beeträndern und in der Mitte hatte ich Dicken Bohnen / Puffbohnen Vicia faba gesät. Sie keimen wenn überhaupt sehr unregelmäßig. Eine wenige Pflanzen hatte ich aus der ebenfalls mehr oder weniger misslungen Voranzucht gerettet. Diese Pflanzen sind auch immer noch sehr klein. Vielleicht 20 cm – höchstens. Sie blühen teilweise jetzt schon. Die Pflanzen werden unter dem Gewicht der Bohnen garantiert weg kippen, die Hülsen werden – schon auf Grund ihrer Größe – auf dem Boden hängen und vermutlich anfangen zu faulen. Vorausgesetzt diese Schwächlignspflanzen bringen überhaupt die Kraft auf Bohnen zu produzieren. Ich wage es zu bezweifeln. Bisher haben Puffbohnen immer sehr gut bei mir funktioniert. Diese Sorte „Dreifache Weiße“ von Sperli ist damit aus dem Rennen. Nicht nochmal.
Im Beet vor der Hauswand gleich daneben stehen Fenchel, Liebstöckel – der geradezu explodiert ist – und davor Pimpinelle. Hier wächst alles sehr zufriedenstellend. Auch die beiden Rhabarberpflanzen die ich vor Kurzem neu gesetzt habe. Noch sind sie aber nicht zu beernten. Vielleicht gibt es ja nächstes Jahr die ein oder andere Stange. Schnittlauch (unten im Eck) habe ich mehr als genug.
Mit den Zwiebel habe ich dieses Jahr echt Mist gebaut. Manchmal ist man ja verpeilt. Sie habe ich in Reihen mit einem Abstand gesteckt, dass man nichts mehr dazwischen anbauen konnte. Gleichzeitig haben sie alleine fast das ganze Beet blockiert. Etwas was man sich in kleinen Gärten wie meinem wirklich nicht leisten kann.
Ergo habe ich gestern die beiden rechten Reihen wieder ausgegraben – schön vorsichtig um die Wurzeln möglichst wenig zu stören. Dann habe ich sie in die Leerstellen zwischen den anderen Reihen wieder eingepflanzt. Vielleicht werden daraus jetzt keine Giganten, aber trotzdem werden sie bei guter Düngung noch eine ordentliche Größe erreichen. Dafür ist im Beet jetzt noch Platz für die Buschbohnen. Ja, ich weiß! Buschbohnen und Zwiebeln sollen sich nicht so gut vertragen. Kann ich aber bei so wenig Anbaufläche keine Rücksicht drauf nehmen. Abgesehen davon glaube ich das sowieso nicht so wirklich. Schließlich ist die Mischkultur aus Möhren und Zwiebeln auch blödsinnig. Möhren und Zwiebeln haben unterschiedliche Bedürfnisse, und das mit der gegenseitigen Schädlingsabwehr funktioniert definitiv nicht! Gemüsenetze sind weitaus sinnvoller.
Am anderen Ende des Beetes haben Spinat ungleichmäßig, Rote Beete ‚Cylindra‘ sehr schön und Mangold ‚Bright Lights‘ alte Samen und daher kaum gekeimt. Die Sämlinge werde ich heute etwas auseinander ziehen, damit sie sich gut weiter entwickeln können.
Kommen wir zum ersten Hochbeet. Dahinter stehen die Himbeeren, die einen ordentlichen Schuss getan haben. Sie bekommen noch Unterstützung damit sie nicht umkippen. Einen flachen „Tisch“ aus Draht durch den die Triebe hindurch wachsen können.
Der Versuch mit den „Turbomöhren“, sprich, die Keimhemmung mittels heißem Wasser ab zu bauen und so die Möhren zu schnellem Keimen an zu stacheln, wahr wohl nix. Sie sind überhaupt nicht gekeimt. An den Samen kann es nicht gelegen haben, denn die direkte Nachsaat aus der selben Tüte ‚Nevis‘ keimte schnell und sehr gleichmäßig innerhalb von zwei Wochen. Im langen Hochbeet stehen sie im Hintergrund. Die Zuckerschoten rechts sind gut gewachsen. Erfahrungsgemäß legen sie den Turbo ein, sobald sie was zum Ranken zu fassen kriegen. Gestern waren sie lang genug um sie an das Gitter zu führen.
Im Vordergrund rechts stehen Sämlinge vom Kohlrabi ‚Lanro‘. Sie brauchen bald auch mehr Platz. Auf der linken Seite verschiedene Pflücksalate. Die bleiben dort und werden nach und nach einfach ausgedünnt und verspeist.
Die Erdbeerblüte ist gigantisch dieses Jahr und verspricht eine sehr gute Ernte. Die ‚Nieze Nova‘ im Grundbeet…
…und die weißen Erdbeeren im Topfturm. Oben die Normalfrüchtigen, unten die Walderdbeeren.
Während die Möhren gar nicht mit der Sonderbehandlung klar kamen, hat es bei den Pastinaken um so besser gewirkt. Super gekeimt sind sie. Wer sich über die langen Schlotten über all an den Beeträndern wundert – Knoblauch. Den habe ich überall gesteckt.
In diesem Beet stehen auch wieder ganz unterschiedlichen Keimergebnisse. Ganz unten stehen Pak Choi ‚Misome‘. Sie brauchen jetzt mehr Platz, denn sie wachsen rasant. Darüber Ruccola. Sie bleibt so stehen und wird nach Bedarf ab geschnippelt. Dahinter stehen verschiedenen Nachzügler. Staudensellerie, Majoran und Portulak. Mal sehen was daraus noch wird.
Im Randbeet stehen die Beerensträucher. Stachelbeeren werden wir wieder viele haben. Der Fruchtansatz ist jedenfalls gut.
Ebenso die rote Johannisbeere. Bei der schwarzen Johannisbeere tut sich allerdings mal wieder gar nichts. Ich glaube die fliegt bald raus. Hat jemand eine Sortenempfehlung für mich?
Die obligatorische Süßkartoffel bewohnt zur Abwechslung einen großen Gummieimer. Sobald die Triebe lang genug sind werde ich sie zur Erde leiten, damit sie dort schnell einwurzeln und neue Knollen bilden.
An der Traubenpergola sind die Gescheine schon gut sichtbar. Bald werden sie aufblühen.
Eigentlich wollte ich auch noch Fotos im Ziergarten machen. Aber dafür war es inzwischen doch zu windig.
Jedenfalls schüttelte der Zierlauch vehement den Kopf: „Keine Lust!“ „Ok, dann eben nicht“.
Wie ich schon gestern geschrieben habe, sind laut Mondkalender gerade Fruchttage. Gestern und heute soll man alles aussähen, düngen, schneiden, pflanzen usw was Früchte ansetzen soll. Ob zum Essen oder zur Samengewinnung ist dabei Wurscht.
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