Sonntagmorgenstille
Sonntag Morgen. Als noch alles schlief aus dem Bett geklettert, eine Strickjacke und einen Kaffee geschnappt und raus in den Garten.
Das Gras ist noch nass vom Tau und die Luft ist diesig. Die Sonne kämpft sich langsam durch.
Die feuchte Kühle ist angenehm. Es ist kein Laut zu hören. Keine menschliche Stimme, kein Auto, kein Flugzeug. Absolute Stille in der Stadt. Ein seltenes Geschenk. Nur die Schreie des Grünspechts klingen regelmäßig durch die Bäume.
Selbst die Insekten schlafen noch. Die Blüten sind noch verlassen.
Gleich hat die Sonne es geschafft.
Der Dunst lichtet sich. Der Tau trocknet.
Meine Tasse ist leer. Die Stille hat gut getan.
Ich gehe ins Haus, bin gespannt was der Tag bringt. Da liegt ein verfärbtes Ahornblatt auf der Treppe. Ein erster Gruß des kommenden Herbstes.