Einmal gärtnern wie in Sissinghurst
Enthält Werbung
Die Vorstellung, einmal im Leben als Freiwilliger in Sissinghurst, einem der berühmtesten Gärten der Welt, arbeiten zu dürfen ist sicherlich für ganz viele unter uns ein Traum. Für die meisten wird es das, realistisch gesehen, auch bleiben.
Jedenfalls, wenn man keinen direkten beruflichen Kontext hat. Ein Gärtner wird das sicher eher in Erwägung ziehen. Aber eine deutsche Hobbygärtnerin, mit dem Zeug potenziell “britisches Nationalgut zu verschandeln”?
Astrid Ludwig hat sich getraut und sich in Sissinghurst als Volunteer beworben – entgegen ihren Erwartungen erfolgreich. Sie nimmt uns mit in einer Art Tagebuch in die berühmte Gartenanlage.
Sie darf hinter die Kulissen der von Vita Sackville-West und ihrem Mann Harold Nicolson gestalteten Gartenräume schauen, deren bekanntester vermutlich der “Weiße Garten” ist. Gleichzeitig erzählt sie deren Geschichte und gibt Einblick in die Pläne des heutigen Head Gardeners Troy Smith.
Im Gespräch mit den Gärtnerinnen und Gärtnern beim Tee im Staffroom erfährt sie so einiges über den verry British way of gardening und auch ein paar eiserne Regeln.
Beispielsweise hat in Sissinghurst jeder einzelne Gärtner sein eigenes Werkzeug und das darf niemand sonst anfassen geschweige denn benutzen. Aber selbst das allgemeine Werkzeug für die Aushilfen scheint wohl von noch weit besserer Qualität, als das, was die meisten von uns besitzen.
Außerdem berichtet sie von weitere Gärten die in Kent in der Umgebung von Sissinghurst liegen. Beispielsweise das ebenfalls berühmte “Great Dixter”, aber auch Gartenschätzen wie “Small Hythe” in Tenterden, einer Dependance von Sissinghurst, die kaum jemand kennt.
Heckenschneiden ist eine Kunst, Formschnitt erst recht. Lieblingsblumen und ungewöhnliche Kombinationen von Ramblerrosen in Apfelbäumen. Vieles, was Astrid Ludwig in ihrem Volontariat kennengelernt hat, ist auch in unseren heimische Gärten anwendbar. Gärtnern wie in Sissinghurst daher auch zu Hause durchaus machbar.
Das Buch liest sich spannend, unterhaltsam und humorvoll und ist einfach eine wunderbare Lektüre für einen Nachmittag im Liegestuhl. Vorausgesetzt man springt nicht dauernd zwischendurch auf, um den vielen Anregungen sei Dank, ins nächste Beet zu springen. Oder an den PC um sich spontan als Volunteer in Sissinghurst zu bewerben.
Ulmer 2021
144 S., 112 Farbfotos,7 sw-Fotos, kart.
ISBN 978-3-8186-1316-7
Bis bald
Hallo Claudia,
ich habe tatsächlich jahrelang den Traum gehabt, mal eine Saison in einem englischen Garten als Volunteer zu arbeiten, nachdem wir auf einer Gartenreise durch England einige Freiwillige getroffen hatten. Leider ist es bei dem Traum geblieben, Frau muss schließlich auch ein bisschen für Geld arbeiten … Das Buch klingt toll, es kommt auf meine Wunschliste. Dankeschön für die Vorstellung, ich bin gespannt!
Liebe Grüße
Susanna
Hallo Susanna,
ja, das mit dem Geldverdienen ist meistens ein echter Hemmschuh. Aber muss halt sein.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich kenne das Buch, habe die erste Auflage gelesen.
Den Garten kenne ich dagegen nicht, schade.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Elke
Hallo liebe Claudia,
niemals würde ich mich trauen, mich an einem solchen Ort zu bewerben. Dazu muss man doch bestimmt schon sehr große Kenntnisse von Gartenbau haben. Aber es ist bestimmt sehr informativ zu lesen, was die Dame dort erlebt hat. Danke für die schöne Vorstellung.
Ganz liebe Grüße
Clara