Rosenkelch und anderes
Gerade macht sich Begeisterung bei mir breit.
Letztes Jahr hatte ich aus Samen Rosenkelch Rhodochiton atrosanguineus, syn. R. volubile gezogen. Aus mehreren Samen die ich geschenkt bekam, ist nur ein einziger gekeimt. Die Anzuchtzeit dauert beim Rosenkelch sehr lange, daher konnte ich nur eine eher dürftige kleine Pflanze mit in den Winter nehmen, mit wenig Hoffnung, dass sie überlebt. Aber sie hat den Winter überstanden und sah aber bis vor ein paar Wochen immer noch so klein und dürftig aus. Zugegeben – ein Senkrechtstarter ist es immer noch nicht, das Pflänzchen mit dem hübschen Namen, aber es blüht. Wer schon einmal ein Rhodochiton gesehen hat, hat meist die purpurnen Kelche der Blüten in Erinnerung, die sehr lange an der Pflanze bleiben. Daher der deutsche Name. Aber bei genauerem Hinsehen erkennt man die eigentliche dunkelrote fast schwarze Röhrenblüte.
Wer nun eine neue Züchtung vermutet, liegt falsch. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war der Rosenkelch eine beliebte Zimmerpflanze, geriet dann aber in Vergessenheit. Es ist eine der wenigen Pflanzen die sowohl als Zimmer- wie auch als Kübelpflanze im Freien gehalten werden kann. Mit ein wenig Glück gelingt die Überwinterung im Haus an einem hellen Fenster oder im frostfreien Gewächshaus. Die Angaben zu Standort und Pflege sind extrem variabel und reichen von vollsonnig bis bloß keine Sonne. Jetzt steht sie seit ein paar Tagen in der Sonne. Ich werde ja sehen wie sie das verkraftet.
Ebenso letztes Jahr aus Samen gezogen, aber eine ganz andere Baustelle ist der Kaukasus-Gamander Teucrium hyrcanicum. Die Pflanze sollte für den trockenen Gehölzrand geeignet sein. Ein Standort von dem ich mehr als genug habe. Und tatsächlich hat er sich dort sehr gut entwickelt. Ich werde sicher noch welche nachsäen. Die Blütenkerzen gefallen mit ausgesprochen gut. Davon hätte ich gerne noch mehr. Die Aussaat findet bereits im Herbst statt, da der Kaukasus-Gamander ein Kühlkeimer ist
Hier eine Pflanze von der ich bewurzelte Stecklinge bekam und die schon im letzten Sommer zu einer meiner Favoriten wurde. Salvia greggii “Hot Lips” auch Pfirsichsalbei oder – fürchterlicher Name – Signalflaggensalbei genannt, blüht ab Ende Mai durchgehend bis zum ersten Frost. Seine Blätter und Blüten sind essbar. Was für mich eher weniger interessant ist, obwohl der fruchtige Duft sehr angenehm ist.
Spannend sind die Farben der Blüten. Man kann zwar nicht an ihnen ablesen wie das Wetter wird, aber wie es war. Denn während sich bei heißem Wetter weiße Blüten bilden, sind sie bei kühlerem Wetter mit bedecktem Himmel Rot. Da das Wetter aber nun mal schwankt, sind die meisten Blüten Rot-Weiß.
Bei dieser Pflanze werden jetzt sicher einige schreien: “Wie kann man nur!” Ja, stimmt schon. Wenn man nicht aufpasst macht sich das Seifenkraut Saponaria ganz schön breit. Aber es duftet herrlich, stark und fast wie ein orientalisches Parfum. Diese kleinere Form habe ich mal am Ufer des Baggersees gefunden. Es wächst jetzt im sonnigen Hang und benimmt sich noch ganz manierlich. Es hat auffällig schwarze Staubgefäße, was ich sonst noch nie bei Seifenkraut gesehen habe. Auch eine große, gefüllte Form wächst in meinem Garten. Es blüht aber noch nicht. Damit kämpfe ich inzwischen, denn es wuchert mit Ausläufern durch das ganze Beet. Die ganze Pflanze enthält Saponine und die Wurzeln könne tatsächlich zerstoßen und mit etwas Wasser verrührt wie Seife verwendet werden, wobei der Schaum zwar sehr gut reinigt, aber auch sehr mild zur Haut ist.
Auch die blüht. Eine schöne Kombination zum Seifenkraut. Ich mag die ballonförmig aufgeplusterten Knospen fast mehr als die offenen Blüten.
Eine schöne Kombi sind auch der rosa blühende Lavendel mit dem Purpursalbei. Auch eine Kombi die sich zufällig ergeben hat.
Imposant ist die große Kugel des Riesenlauchs Allium giganteum. Leider habe ich nur eine Zwiebel von dieser Sorte. Ich denke ich werde noch welche nachkaufen.
Wenig beachtet, aber trotzdem schön, sind die Blüten der Hosta, die jetzt nach und nach an den Pflanzen erscheinen.
Hübsch mit ihren fruchtigen Farben die Taglilie ‘Lacy Doily’.
Und zum Schluss noch ein Blick auf die Inkagurke. Sie wächst wirklich wie Unkraut und blüht nun überschäumend mit kleinen, eher unscheinbaren, blassgelben Blütchen. Es sind einig winzige Früchtchen in Stecknadelkopfgröße zu sehen. Ich bin auf die erste Frucht zum Kosten schon sehr gespannt.
Hallo Claudia,
mit großem Interesse habe ich Deinen Bericht über Rhodochiton gelesen. Ich habe im Februar Samen ausgesät und jetzt hat die Pflanze Blütenknospen. Sie steht im Topf draußen im Garten. Laut Deinem Bericht könnte ich sie wie Fuchsien überwintern.
Ich möchte Dir noch mitteilen, dass es mir große Freude bereitet, durch Deinen Garten zu bummeln und interessante Pflanzen zu entdecken. Auch Dein Gemüse kann sich sehen lassen.
Liebe Grüße von Ingrid
Hallo Ingrid,
stimmt, eine Überwinterung wie bei Fuchsien ist möglich. Allerdings soll auch eine Haltung als Zimmerpflanze in warmen Räumen möglich sein solange sie ausreichend Licht bekommt. Also direkt am Fenster in West- oder Ostausrichtung. Ich werde es kommenden Winter so versuchen. Jedenfalls wenn es im ungeheizten Gewächshaus zu kalt wird.
Ich freue mich, dass die mein Blog gefällt und du oft hier liest und kommentierst.
LG
Claudia
Hi Claudi,
klasse, deine Fotos! Die Ballonblumen find ich als Knospen auch schöner, und ich freu mich riesig, dass bei mir auch zwei wiederkommen. Die Schnecken müssen blind gewesen sein.
Deine Inkagurke ist prächtig…!
Grüßle
Billa
😉
Hi Billa,
na immerhin. Bei mir sind alle weißen Ballonblumen gefressen worden. Jetzt habe ich nur noch die Blaue. Aber die ist dafür riesig.
LG
Claudia