Pilzverstecke und die Eroberung des Kronleuchters
Der Herbst malt ganz besondere Bilder. Das warme Licht lässt Farben leuchten und ein leichter Dunst verzaubert die Gartenansichten.
Aber der Herbst bedeutet auch immer Abschied. Den Abschied vom Sommer, von langen Abenden mit Grill und leichtem Wein, von T-Shirts und Sandalen und vom Pool. Da will jetzt ganz garantiert niemand mehr rein hüpfen. Erst hatten wir noch überlegt ihn noch weiter stehen zu lassen und das Wasser mittels Tauchpumpe nach und nach zum Gießen zu verwenden. Aber der Boden hat mehr als genug Feuchtigkeit durch die Regenfälle der letzten Wochen und das Wasser wurde zusehends unansehnlicher. Also dann doch Abbau.
Der freie Platz wurde dann wieder flugs zur Herbstterrasse umgestaltet. Hier kann man jetzt wieder die Sonne genießen.
Der Kronleuchter hat eine ganz besondere Dekoration bekommen. Kreuzspinnen habe ihn mit ihren Netzen eingewoben. Jetzt wirkt er fast geheimnisvoll. Fehlen noch Zwielicht und ein wenig Nebel dann könnte er fast in einem Horrorfilm mitspielen.
Gleich gegenüber im Hang haben sich Pilze in einem Loch im Holzbalken versteckt – aber nicht gut genug.
Diese zeigen sich dagegen ganz öffentlich. Vielleicht sind es Stockschwämmchen – vielleicht auch nicht. Da ich keine Ahnung habe lasse ich das mit dem Pilzesammeln lieber sein. So viel Horrorfilm braucht niemand.
Apropos essbar: Über der Terrasse reifen die Datteltrauben. Leider sind sie, obwohl lecker, nicht wirklich kernlos. Einige haben gar keine Kerne, andere sind damit gespickt voll. Es ist bei jeder Beere eine Überraschung. Schön sind sie allemal.
Im Randbeet am Haus blüht die einzige Herbstanemone meines Gartens mit den obligatorischen paar Blüten. Ich weiß nicht wie viele Pflanzen ich davon im Laufe der Jahre schon gekauft habe. Außer dieser hat nie eine überlebt, und sie wird auch seit mindestens 10 Jahren kein Stück größer. Inzwischen habe ich es aufgegeben. Sogar bei mir siegt irgendwann die Vernunft.
Dafür ist die Liriope muscari gleich daneben ein Prachtstück.
Die Ligularia dentata will auch nicht so richtig. Zerzaust und zerfressen, wird sie durch die seltsamen Blüten auch nicht schöner.
Im oberen Gartenteil spielt die warme Herbstsonne mit den nun an allen Ecken blühenden Astern. Verschiedene Sorten haben sich im Lauf der Zeit miteinander verkreuzt. Sie dürfen das. Nur Sorten zuzuordnen ist nicht mehr möglich.
Mit Staudensonnenblumen und Echinacea purpurea in verschiedenen Blühphasen das perfekte Herbstbild.
Hier hat die Natur ihren eigene Blumenstrauß geschaffen. In den Phlox haben sich durch Selbstaussaat, Goldrute und Vexiernelken gemischt. Das Colakraut dahinter bekommt immer wieder Streicheleinheiten. Es duftet so herrlich nach der namensgebenden Limo. Es soll auch als Tee verwendbar sein, aber mal ehrlich – heiße Cola? Brrrrrrr!
Leider auch nicht zum Verzehr geeignet ist das Mini-Granatäpfelchen. Sieht aber süß aus.
Herbstliche Lichtmalereien mit rosa und weinroten Blüten im Mittelbeet…
…und dann noch ein Blick in den Vorgarten. Denn hier wachsen nicht nur Gemüse und Obst, sondern auch die vergessenen Dahlien, die nun tatsächlich noch blühen. Spät – aber für mich sind Dahlien sowieso Herbstblumen. Passt also.
Zum guten Schluss noch das Pfaffenhütchen Euonymus europaeus. Es wird auch Rotkehlchenbrot genannt, weil die kleinen Vögel die Samen des Pfaffenhütchens lieben. Für uns Menschen giftig, stärken sie die Rotkehlchen für den Winter.
Ich finde diese Spindelsträucher sollten in viel mehr Gärten stehen, zumal sie auch noch wunderschöne exotisch anmutende Früchte haben. Nur bei kleinen Kindern ist wegen der Toxine Vorsicht geboten.
Hallo Claudi!
Wow, die Pilze im Holzbalken sind prächtig, das Foto finde ich besonders gelungen.
Deine Datteltrauben und auch die kürzlich gezeigten rötlichen find ich toll!
Bei den Herbstanemonen haben wir mal wieder eine Erfahrung gemeinsam. Ich arbeite aber noch mit inniger Unvernunft am Erfolg. *schmunzel*
Grüßle
Billa
Hallo Billa,
danke dir. Noch schöner wäre es wenn die Pilze auch pfannentechnisch geeignet wären.
Ich dachte schon es liegt an mir, dass die Anemonen nicht wollen. Bei anderen Leuten wuchern die geradezu und säen sich auch noch aus, und hier – nix. Aber wenn die bei dir auch keinen Bock haben, beruhigt mich das.
Grüßle zurück
Claudia