Meteorologisch gesehen ist Sommer
Eigentlich ist Sommer – seit dem 01.06. und meteorologisch gesehen. Real wettertechnisch gesehen ist er schon wieder vorbei. Denn die 35°C vom letzten Freitag verwandelten sich blitzartig wieder in 21°C und Wind mit leicht polarer Note.
Diese etwas seltsame Baumschnittaktion die am Freitag unangemeldet und durch die Deutsche Annington beauftragt, durchgeführt wurde, hat auch nicht wirklich zu mehr Licht und damit Sonne und Wärme im Garten beigetragen. Zwei kleine Ästchen mit der kleinen Handsäge abgeschnippelt und 4 tote Ästchen abgebrochen. Dafür wurden ein riesiger Steiger, ein ebenso riesiger Häcksler und 3 Mann in Bewegung gesetzt. Ich möchte nicht wissen was dieser Unsinn gekostet hat.
Nachher:
Seht ihr den Unterschied? Ich auch nicht.
Das Ergebnis eines extrem gründlichen Baumschnitts vor drei Jahren ist der “Marterpfahl” im anderen Hang. Rund drei Meter hoch an der Vorderseite und kahl stand er da rum. Nun ist er, eingesponnen in Ramblerrosen der Sorten ‘Veilchenblau’ und ‘Perennial Blue’, ein romantisches Schmuckstück.
Auch romantisch und die perfekte Ergänzung zu Rosen ist die Vielfalt der Glockenblumen Campanula. Ich habe eine Reihe von Sorten im Garten und die meisten blühen jetzt.
Ganz besonders gerne habe ich die Campanula punctata rubra.
Sie macht sich nach drei Jahren ziemlich breit. Aber sie sieht so schön aus in Kombination mit Bauernpfingstrosen und dem Allium ‘Globemaster’.
Eine Kreutzung von C. punctata var. hondoensis mit C. trachelium ist die schöne blaue ‘Sarastro’. Sie ist erst letzten Sommer bei mir eingezogen und daher noch klein. Aber ich bin sicher in wenigen Jahren wird sie zur Riesin.
C. persicifolia sind zwar wirklich nichts Besonderes aber ich mag sie trotzdem. Sie haben so einen Sommerwiesencharme.
Die Polster der Campanula poscharskyana rahmen schon seit vielen Jahren die Treppe in den oberen Gartenteil ein. Man muß sie ein wenig in Schach halten sonst hat man sie im ganzen Garten. Dafür wächst sie so dicht, dass kein Unkraut eine Chance hat – nicht mal der Giersch.
Seit einigen Jahren wir die Campanula portenschlagiana als Topfpflanze unter dem Namen ‘Get me’ angeboten. Leider hält sie im Haus nicht lange und kaum jemand weiß, dass sie winterhart und eine ausdauernde Polsterpflanze ist, die mit jedem Jahr schöner wird.
Weg von den Glockenblumen und noch mal hin zu den Rosen.
Lange vor unserer Übernahme des Gartens 1994, unter den Wurzeln der Ahornhecke verborgen, haben die Wurzeln einer Rose überdauert. Vor ein paar Jahren kamen plötzlich ein paar Triebe zum Vorschein, die ich für die durchtreibende Unterlage einer längst gerodeten Rose gehalten und immer entfernt habe. Bis ich mal einen Trieb übersehen und habe. Dieser blühte und zu meinem Erstaunen entpuppte sich die “Unterlage” als eine wunderschöne alte Rosensorte. Die ‘Fantin Latour’ blüht leider nur einmal. Aber inzwischen durften viele Triebe nachwachsen und sie wird immer üppiger.
Ein wenig wild, ein wenig zerrupft und kämpferisch ist der Eindruck. Trotzdem zart und duftig – ein wenig nach Dornröschen.
Dies ist die einzige Bodendeckerrose in meinem Garten. Der Sortenname ist leider irgendwann verschütt gegangen. Ich schneide sie nur vorsichtig zurück. Nach der ersten Blüte ein leichter Rückschnitt von Verwelktem und ab und zu auslichten. Die brachiale Heckenscherenmethode der Gärtner widerstrebt mir zutiefst.
Und nun noch die versprochenen Leuchterfotos bei Dunkelheit.
Und ja, der Pool steht auch wieder. Nun spiegelt sich abends der Kerzenschein auf dem Wasser.