Küchenrenovierung 2020 – Teil 2 – Essplatz
Heute geht es endlich weiter mit der Küchenrenovierung. Teil 2 beschäftigt sich u.a. mit der Essgruppe. Alles schon ein wenig in die Jahre gekommen. Die Wand konnten wir auch nicht mehr sehen – besonders die lila Tapete war mir inzwischen ein Dorn im Auge.
Aber zuerst mal zu Tisch und Stühlen. Irgendwie zu düster. Die Stühle sind aus Massivholz und abgesehen von der Farbe eigentlich gut in Schuss. Anders der Tisch. Vor ein paar Jahren absolut hipp ist er jetzt wirklich drüber. Zwar stabil aber abgewohnt und das Material echt nicht mehr schön.
Im Gartenhaus stand aber noch unser ehemaliger Küchentisch. Der ist – wie die Stühle – aus Massivholz. Aber auch hier der dunkle Lack. Jahrelang hat er zum Umtopfen von Pflanzen gedient. Geschadet hat es ihm nicht. Liegt der Gedanke nahe die Tische einfach auszutauschen. Logischerweise mit etwas Überarbeitung.
Die Tischplatte soll ihre ursprüngliche Holzoberfläche zurückbekommen. Da hilft nur abschleifen. Mit dem Schwingschleifer ist das doch schnell passiert. Dachte ich. DREI! Tage habe ich an dem Ding rum geschliffen. Blöderweise hatte ich nur noch Schleifpapier mit feineren Körnungen. Also habe ich versucht grobe Schleifscheiben zu verwenden. Die lagen noch von einem Schleifteller für die Bohrmaschine rum. Der macht aber Riefen ins Holz. Auf dem Schwingschleifer ging es damit so semigut.
Das war das Ergebnis nach ca. 4 Stunden.
Ich musste also noch neues Schleifpapier in 60er Körnung haben. An den Baumärkten stand man Schlange, außerdem haben die hier erfahrungsgemäß nur Mischpackungen. Also bei Ama… bestellt. Am nächsten Tag wurde geliefert. Weiter schleifen! Ein paar Stunden später war die alte Farbe runter. Danach noch den Feinschliff mit 120er Körnung hinterher. Das ging aber wesentlich schneller.
So war die Platte natürlich noch nicht fertig. Jetzt muss sie ordentlich nass gemacht werden. Dabei richten sich angeschnittene Holzfasern auf. Damit ist die Platte, die vorher schön glatt war wieder fies rau. Wenn sie getrocknet ist, wird nochmal kurz drüber geschliffen, um diese Faserenden zu entfernen. Tut man das nicht gehen sie beim Streichen oder Ölen hoch. Dann ist alles versaut und man darf von vorne anfangen.
Dann war das Schlimmste erst mal geschafft. Das Tischgestell wurde nur leicht angeschliffen bevor es Farbe bekommen hat. Ich wollte einen Grauton. Nicht zu hell und nicht zu dunkel. Gut, dass ich immer einiges an Farben im Haus habe. So habe ich mit den Farbton selber gemischt.
Und für die Stühle gleich mit. Vor denen hat es mir geraut. Ich dachte die Streicherei auf all den Leisten dauert ewig. Zumal da auch zwei Anstriche nötig sind. Wie sich herausstellte, ging das ratzfatz. Nach drei Stunden waren der Tisch und die vier Stühle fertig.
Am Ende musste ich die Tischplatte noch ölen. Dazu habe ich Leinölfirnis genommen. Der wird einfach mit einem Lappen oder Pinsel satt aufgetragen und nach 20-30 Minuten mit einem weichen, saugfähigen Lappen abgerieben. Achtung: Den Lappen auf keinen Fall rumliegen lassen oder so in die Tonne werfen. Der entzündet sich unter Sauerstoffeinfluss selbst. Immer in ein Schraubdeckelglas packen und luftdicht verschließen, den Pinsel sofort mit Spülmittel reinigen oder zumindest in Wasser stellen.
Und so sieht das Ergebnis aus. Man erkennt die alten Möbel kaum wieder. Ich finde, die Arbeit hat sich gelohnt.
Jetzt zur Wand: Wir haben den Raum Weiß gestrichen und an zwei Wänden Tapete mit Ziegelmuster geklebt. Das gestaltet sich auf den schiefen Altbauwänden, die auch noch irgendwie schräg nach oben und stückweise wieder nach unten verlaufen, als nicht ganz so einfach, wenn Tapete auf Muster geklebt werden muss. Aber am Ende habe ich es doch geschafft. Ein Fachmann wird sicherlich noch was zu meckern finden – aber so what!
Eigentlich standen ja auch die beiden Hakenleisten zur Disposition, aber eigentlich mag ich sie. Bei soviel “eigentlich” ist meistens schon was im Busch. Sie sind aus schwarzem flachen Eisen mit Haken die nicht hin und her schaukeln. So klappern die Tassen nicht an die Wand. IK.. hat sie leider nicht mehr im Sortiment.
Ich hatte mit überlegt zwei Bilderleisten zu bestellen und die Tassen daraufzustellen. Aber die Läden sind geschlossen und die Lieferzeit beträgt aktuell ca. 4 Wochen. Also habe ich mit Papierschablonen der Bilderleisten gemacht, um die Stellen festzulegen, an denen sie später befestigt werden sollten. An diese Stellen wollte ich dann vorübergehend die Hakenleisten wieder anbringen. Dann würde man später die Löcher nicht sehen, wenn die Bilderleisten darüber gesetzt werden.
Naja. Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt. Denn erst einmal an der Wand, sehen die Hakenleisten jetzt so stimmig aus, dass sie bleiben dürfen. Die Bilderleisten wurden doch nicht bestellt, und man darf mit Fug und Recht weiter behaupten wir hätten nicht alle Tassen im Regal.
Es ist doch immer wieder erstaunlich was ein wenig Farbe doch ausmacht.
Sneak peek: Demnächst geht es im dritten und letzten Teil um die Deko.
Küchenrenovierung 2020 – Teil 1
Bis bald
Hallo Claudia,
das sieht jetzt schön hell und gemütlich aus. Dass das eine Heidenarbeit war, glaube ich gern. Umso schöner ist das Ergebnis, da kannst du stolz drauf sein.
Viele Grüße
Elke
Vielen Dank, Elke.