Küchenrenovierung 2020 – Teil 1 – Lampen DIY
Da das Leben gerade im Wesentlichen zuhause stattfindet, machten mein Mann und ich in den letzten Tagen dass, was schon länger geplant war, nämlich die Renovierung der Küche.
Die Küche als Mittelpunkt des Hauses und mit dem meisten dauernd benutzten Inhalt (von Herd über Kühlschrank bis – wichtig! – Kaffeeemaschine), ist immer der Raum, dessen Renovierung am aufwändigsten ist. Nirgendwo muss so viel weggeräumt, abgeklebt und gereinigt werden. Dazu kommt, dass die Küche ja möglichst schnell wieder in Betrieb gehen soll. Um das so problemlos und schnell wie möglich über die Bühne zu kriegen, ist einiges an Vorbereitung nötig. Wie ihr euch denken könnt gehören bei mir, neben dem Einkauf von Farben, Tapeten und anderem Material, auch DIY’s dazu. Deshalb bekommt ihr das Küchen-Makeover häppchenchenweise serviert. Heute der 1. Gang.
Als erstes habe ich mit die Leuchten vorgeknöpft. Über der seitlichen Arbeitsplatte hing eine Beleuchtung mit 3 Halogenbirnchen. Die haben wir damals in der Übergangszeit installiert, als die normale Glühbirne verboten wurde aber die LED’s noch in den Kinderschuhen steckten. Die scheußlichen gedrehten Energiesparklötze habe ich verweigert, also blieb nur Halogen als Alternative. Die fressen aber eine Menge Strom und sooo toll war das Licht in diesem Fall dann auch nicht. Es musste also Ersatz her. Die Küche sollte moderner werden und in Richtung Industrial Style gehen. Was dabei heraus kam, ist eine Hängeleuchte der ganz besonderen Art.
Hier die Zutaten:
Vielleicht kennt noch der ein Eine oder Andere dieses runde Ding aus den Zeiten von gähnend langweiligen Diaabenden der 70/80er Jahre. Es ist ein Diakarussel mit dem man mechanisch Diashows machte. Man findet sie mit etwas Glück heute noch auf Flohmärkten, in Kleinanzeigen oder bei Opa im Keller.
Außerdem eine fertige Fassung mit Kabel E27 für den Deckenanschluss.
Diese Holzstäbchen sind tatsächlich Rührstäbchen für Coffee to go. Die bekommt man in verschiedenen Längen und Packungsgrößen für kleines Geld über Eb.. oder Ama… Ich habe vorsichtshalber die 19 cm langen gekauft, und schnell gemerkt: Die sind zu lang! Die 14 cm langen reichen völlig aus. Außerdem habe ich die Stäbchen mit Holzschutzlasur in Teak (hatte ich noch da) bearbeitet. Das ist in Feuchträumen wie der Küche sinnvoll um das Holz vor dem Verwinden zu schützen.
Zuerst knöpfen wir uns das Karussell vor.
Deckel runter.
Jetzt sieht man schon den großen Vorteil. Das Ding hat nämlich ein Loch in der Mitte. Das passt wie von Zauberhand genau zu Lampenfassungen E27. Allerdings ist ein Hebel davor mit Federmechanismus der die Dias anschiebt. Der stört und muss weg.
Einfaches Abbrechen geht. Raus mit dem Ding.
Wenn man das Karussel rumdreht sieht man oben eine Metallplatte. Die besteht aus einem Ring, der nur eingeklinkt ist und ganz leicht entnommen werden kann. Das ist sinnvoll wenn später auch Licht nach oben strahlen soll. Bei mir soll das Licht nach unten – er blieb also drin.
Nun zu den Holzstäbchen.
Die habe ich, nachdem ich ausprobiert und festgestellt hatte das 19 cm doch zu lang sind, auf 14 cm gekürzt. Auch wenn man gleich 14er kauft, muss auf jeden Fall an einer Seite die Rundung abgeschnitten werden. Das geht prima mit einem Seitenschneider. Da ich auch noch nicht genau wusste wie dicht ich sie setze, habe ich mal vorsichtshalber 80 Stück lasiert. Geht am einfachsten indem man Gummihandschuhe trägt und das einfach mit den Fingern macht. Pinseln ist viel zu umständlich.
Fertig!
Die trocknen übrigens schnell. Zehn Minuten warten reicht völlig.
Nun braucht man Kleber. Am schnellsten und völlig ausreichend ist Heißkleber. Wer Kleber verwenden möchte, der Zeit zum fest werden braucht, sollte trotzdem zusätzlich einen Tropfen Heißkleber benutzen – einfach um die Stäbchen während des Härtens am Platz zu halten. Es wird sonst sehr mühselig.
Jetzt werden die Stäbchen angeklebt. Hübsch rundum und mit der geraden Seite nach unten. Die Nummerierungen dienen dabei als Platzhalter damit das alles schön gleichmäßig wird. Erst wollte ich bei jeder Zahl ein Stäbchen kleben. Habe mich dann aber für folgenden Rhythmus entschieden: Das erste auf die Zahl, das nächste in die Lücke zwischen den nächsten beiden Zahlen. Entlang der Rillen kann man die Stäbchen perfekt gerade ausrichten.
Hier kann man noch man gut die Abstände sehen. Auf die 75 und dann zwischen 76 und 77, auf die 78 und zwischen 79 und 80 usw.. Das machte ich jetzt einmal rundherum. Fertig! Geht ziemlich fix von der Hand.
So herum wird der Schirm dann verwendet.
Jetzt kann, wie bei jedem anderen Lampenschirm auch, die Fassung eingesetzt werden.
Und so sieht die Leuchte jetzt fertig aus.
Und so an ihrem Platz.
Ich habe eine Edison Birne in Globeform verwendet mit 8 Watt – das entspricht ungefähr früheren 60 Watt. Ein Versuch mit Tropfenform und 4 Watt, hat nicht genügend Licht über der Arbeitsplatte gegeben, wäre aber im Wohnzimmer als Stimmungslicht ausreichend und sehr schön.
Nun zur nächsten Leuchte.
Damit die Deckenleuchte, die erhalten werden sollte, noch ins neue Konzept passt bekam sie, wie die Esstischleuchte vor kurzem, eine Überarbeitung.
Von silbern mit sichtbar weißen LED-Strahlern …
… zu Mattschwarz mittels Autolack aus der Sprühdose. Auch die Birnen habe ich von oben Schwarz gesprüht. Dabei darauf achten die Fassungen mit Kreppband sauber abzukleben. Die Kontakte dürfen nicht versauen. Die Strahler mit dem Glas nach unten auf eine eben Fläche stellen dann kann da nichts passieren.
An der Seite sieht man, dass mal Glasschirmchen an der Leuchte waren. Die habe ich schon länger entfernt, weil es eine echte Katastrophe war kaputte Strahler zu ersetzen – und schön waren sie auch nicht mehr. Aber die Schraublöcher sind noch da. Also hat jede Fassung eine ebenfalls schwarze Dekoschraube bekommen. Das unterstreicht noch Mal den Industriestyle. Klasse fand ich, dass die Gelenke der Leuchte überhaupt nicht verklebten beim Lackieren. Die laufen immer noch wie geschmiert.
So wurde mit einfachen Mitteln, ganz wenig Budget und obendrein ressourcenschonend aus alt neu.
Sneak peek: In Teil 2 geht es um den Esstisch, eine Wand und Tassen.
Bis bald
Hi Claudia,
das ist ja mal eine coole Recycling-Idee.
Sieht richtig toll aus und macht ein tolles Licht.
Liebe Grüße,
Moni
Danke, Moni.
Hallo Claudia, das ist ja mal ein cooles Teil! Ich habe nur längliche Diakaesten, die sind nicht so cool. Dass das runde Ding so gut zu der Fassung passt, ist wirklich genial.
Viele Grüße
Elke
Sag mal, wie kommt man denn auf solche Ideen? So ein Dia-Dingsbums zu einer Lampe umzufunktionieren! Wie geil ist das denn?
Sieht klasse aus!
Viele Grüße von
Margit
Liebe Claudia,
die Idee mit dem Diakarussell ist einfach klasse, endlich mal eine sinnvolle Verwendung für dieses Folterinstrument, wie habe ich diese Abende gefürchtet. Manchmal konnte ich mich denen nicht entziehen. Wenn ich nur daran denke, überkommt mich immer noch ein spontaner Anfall von Langeweile, und das Bedürfnis viel zu trinken…
Deine selbst gebastelte Lampe hingegen kann man sich wirklich ansehen, die ist toll geworden.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Ich wünsche Dir eine schöne Woche und bleib gesund.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Claudia,
gedanklich schlage ich gerade die Hände über dem Kopf zusammen: unsere Küchenrenovierung schieben wir auch schon seit anderthalb Jahren vor uns her. Der Aufwand …
Deine Lampen sind cool geworden. Aber v.a. die Silberne, Marke Möbelschwede … Die hängt bei uns auch. Ich bin noch NIE auf die Idee gekommen die anders an zu sprühen. GENIAL! Werde ich gleich am Wochenende tun!
Liebe Grüße,
Krümel