Gefüllte Krokusse und der Frühling ist los
Diese Woche kam der Frühling nach Köln. 18°C, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Sehr früh, aber da mir jeder Tag Winter einer zu viel ist, um so willkommener.
Nach wochenlangem Grau in Grau wieder die Nase in die Sonne halten zu dürfen ist was Wunderbares. Auf der Terrasse zu sitzen und ein Buch zu lesen – großartig! Den ersten warmen Tag habe ich einfach nur genossen. Und mit der Kamera auf Entdeckungstour durch die Beete zu gehen und zu schauen was da innerhalb kürzester Zeit passierte, ist zu keiner Jahreszeit so spannend und so gut fürs Gemüt.
Und wenn dann noch von oben ganz bestimmte eher unmelodische Töne leise aus der Ferne immer lauter werden, weiß ich die Kraniche kommen zurück. Dort hinterm Essigbaum sieht man einen der ersten Schwärme.
Die Schneeglöckchen sind jetzt alle komplett aufgeblüht.
Aber auch die Teppiche aus Elfenkrokussen Crocus tommasinianus leuchten in der Sonne. Sie mag ich unter den Krokussen am liebsten. Zumal sie auch die ersten sind. Die zierlichen Blütchen sind ungefüllt und lassen den Blick auf die orangen Stempel frei. Sie erinnern an den Safrankrokus, der aber im Herbst blüht.
Meine Krokusse sind allerdings gefüllt. Doch, doch! Aus fast jeder Blüte guckt ein Hintern. Man könne fast sagen die sind arsch voll.
Denn die Bienen sind schlagartig aufgewacht und fliegen aus. Komischerweise sind es sonst erst die Hummeln. Von denen lässt sich aber noch keine blicken. Es brummt trotzdem ganz gewaltig.
Aber auch die Hybridkrokusse sind schon da. Hier zwischen den Blättern der Wildtulpen, die sicher auch bald Knospen schieben werden.
Überall treiben die Stauden aus. Staudenmohn und Hemerocallis tragen wieder grün.
Und blitzartig stehen die Lenzrosen Helleborus orientalis in Blüte. Erstaunlich in welchem Tempo die Blütenstängel in die Höhe schießen.
Die sind doch einfach nur schön. Mehr braucht man doch jetzt auch nicht. Stimmts?
Bei dieser hier muss ich immer ganz besonders aufpassen. Die unglaublich dunkle Farbe verschwindet vor dem Boden und dem Herbstlaub, das noch in den Beeten liegt. Beim Aufräumen wird sie all zu schnell zertrampelt oder mit dem Laubrechen zerrissen. Das tut einem dann so richtig weh. Dieses Jahr hat sie – und wir – Glück gehabt. Etwas später werden die Blätter dann auch grün und die Gefahr ist gebannt.
Laut phänologischem Kalender, der sich an der Blüte bestimmter Zeigerpflanzen orientiert, sind wir mitten im Vorfrühling. Ab jetzt geht es steil aufwärts. Mit zunehmender Tageslänge und steigenden Temperaturen wird die Welt wieder grün und bunt. Keine Zeit sorgt für soviel Euphorie.
Fast 20° C im Februar mag nicht üblich sein, kommt aber durchaus vor. Ich hoffe nur, dass nicht noch ein größerer Wintereinbruch hinterher kommt. Und jetzt gehe ich wieder raus in den Garten – die Sonne genießen und vielleicht auch ein bisschen arbeiten.
Bis bald
Herrlich 🙂
Danke, Pascale.
Das hoffe ich auch, dass nicht nochmal eine Kältewelle kommt. Unser Winter bestand dieses Jahr aus extremen Schneemassen, die aber dann schnell wieder getaut sind. Soweit ist die Natur folglich bei uns noch nicht. Es liegen immer noch einige sehr hartnäckige Schneereste. Aber auch hier tut sich schon einiges. Erstaunlich, wie schnell das dann doch immer geht. Bienen konnte ich allerdings noch nicht entdecken, obwohl wir so kräftig für sie beim Volksbegehren abgestimmt haben.
Viele Grüße von
Margit
Hallo Margit,
ja, irgendwie doof, dass Bienen nicht lesen können. :))
Viele Grüße
Claudia