Kartoffelernte und pelziger Besuch
Das Kartoffellaub hatte sich nun braun verfärbt. Daher haben wir heute alle ausgebuddelt.
Was hier auf den ersten Blick aussieht wie ein seltsames Buffet ist unsere Ausbeute an Bodenschätzen. Es ist ein sehr unterschiedlicher Ertrag bei den einzelnen Sorten geworden. Manchmal eine Schüssel, manchmal auch nur eine Hand voll. Für eine Mahlzeit als Beilage reicht es aber immer. Wie die einzelnen Sorten wohl schmecken mögen? Ich bin gespannt.
Was ich vor allen Dingen erreichen wollte, nämlich die Lockerung des total verdichteten Bodens am Zaum entlang ohne noch zehn mal um zu graben, ist mit auf jeden Fall gelungen. Die Erde ist jetzt wunderbar locker. Einen Teil der Fläche habe ich gleich mit meinen Artischocken- und Cardypflanzen bestückt. Die restliche freie Fläche wird wohl morgen mit Buschbohnen besät.
Eine andere Frei gewordenen Fläche – allerdings im Blumenbeet – habe ich mit Sämlingen von verschiedenen Fuchsschwanzsorten Amaranth bepflanzt. Mit rotem und grünem Laub, hängendem und aufrechtem Blütenstand. Zwischen 60 und 120 cm Wuchshöhe. Unter anderem der Rispenfuchsschwanz ‘Lotus Purple’, die Sorte ‘Roter Dom’ und mit bunt gefärbten Laub der Amaranthus tricolor ‘Chinese Spinach Monster’.
Da Fuchsschwanz sich schnell entwickelt solange ausreichend Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stehen, hoffe ich, dass er noch zu schönen Pflanzen heranwächst. Ich mag Fuchsschwanz sehr, wegen seiner ungewöhnlichen Blüten, die sich auch in Herbststräussen wunderbar machen.
Allerdings wurde er früher auch – und wird in manchen Teilen der Welt noch heute – in der Küche gemocht. Geerntet werden die winzigen Samen oder die frischen Blätter, die wie Spinat verarbeitet werden können. Beides habe ich noch nicht probiert. Aber sollten die Pflanzen ausreichend wachsen mache ich möglicherweise einen Versuch mit den Blättern.
Obwohl ich sie erst dieses Jahr ausgesät habe und Bartnelken Dianthus barbatus zweijährig sind, gibt es an den Pflanzen der ‘Purple Crown’ einen Blütenstand. Bisher hat sie mit der auf der Tüte abgebildeten Farbe eher wenig zu tun. Bleibt abzuwarten wie es weiter geht.
Die Indianernesseln Monarda legen auch los. Mit wenigen Blüten und viel Mehltau.
Üppige Blütenstände hat hingegen dieser ungebetene Zuwanderer. So hübsch sie auch aussieht. Die Amerikanische Goldrute Solidago ist eine echte Problempflanze. Irgendwann aus den USA eingeschleppt, verbreitete sich der Neophyt von den Seehäfen Europas aus, entlang der Schienenwege, über das Land. Da sie aus den Steppengebieten stammt, ist sie sehr genügsam und Bahndämme bieten ihr ideale Bedingungen. Außerdem produziert sie jede Menge Samen. Da wir Bahndämme in der Nähe haben, taucht sie immer wieder im Garten auf. Heimlich und erst einmal als Aster getarnt fällt sie nicht auf – bis die Blütenstände erscheinen.
Beim ersten Mal habe ich mich über ihr Erscheinen gefreut. Nichts ahnend, dass ich mich im Jahr darauf mit unzähligen, gut getarnten Sämlingen an allen möglichen Stellen befassen durfte. Vorzugsweise an den Stellen an denen sie andere Stauden hübsch überwuchern können. In diesem Fall den Phlox.
Also werde ich tun was ich jedes Jahr tue. Die Pflanze herausreißen, den Stängel in eine Vase stellen und mich an der Blüte erfreuen – bis er im Hausmüll verschwindet um verbrannt zu werden.
Warum Solidago immer noch bei Staudengärtnereien zu haben ist verstehe wer will.
Das hier ist unser Stammgast. Eine dicke, gemütliche und etwas faule Katze, die meist zwei Mal täglich zu Besuch kommt.
Keiner weiß wo sie hingehört, aber sie ist gepflegt, tätowiert und normalerweise pappsatt. Streicheleinheiten holt sie sich jedoch ab. Wir dürfen sie stundenlang kraulen. Besonders hübsch finde ich sie nicht – unsere Tochter würde sie am liebsten adoptieren.
Moin du!
Katze besucht, braucht nix, macht nix und lässt sich kraulen…? Das klingt gut. 🙂 Dürfte auch zu mir kommen.
Bei der Goldrute stimmen wir überein – ich hab’ gestern erkannt und gepflückt *grins*. Schua mal in meinen Fotolink, Mail ist raus.
Tolle Kartoffelernte! Guten Hunger!
Bussi
Billa