Hummel im Hochzeitskleid, Krabbenspinne und viele Blüten
Viel neues gibt es dieser Tage im Garten. Es blüht und summt und krabbelt ohne Ende nachdem das Wetter jetzt endlich dauerhaft schön und warm geworden ist.
Die Feuerwanzen sind nun fast alle zu zweit unterwegs. Die Partner bleiben oft viele Stunden als Tandem in Paarungsstellung. Wobei die Richtung offensichtlich von einem dominanten Tier vorgegeben wird.
In der Blüte der Lenzrose ‘Hochzeitskleid’ hatte es sich eine dicke Hummel gemütlich gemacht und wollte gar nicht mehr raus…
…und in den Kirschlüten hat sich schon seit Tagen eine gelbe Krabbenspinne eingenistet und wartet auf leichtsinnige Beute.
Zu den Narzissen der Sun-Duo-Mischung von Kiepenkerl sind inzwischen auch die Tulpen aufgeblüht. Nur Orange wie angegeben, sind sie definitiv nicht, sondern Feuerwehrrot. Schade. Nicht meine Favoriten. Sie sind mir zu grell und zu simpel und erinnern mich an die poppigen Gärten der 70er Jahre im denen sowas in bunt angemalte Autoreifen gepflantzt wurde. Grusel!
Nachdem sie voll aufgeblüht sind liegen die Narzissen ‘Dick Wilden’ nun endgültig am Boden.
Ich musste allen Ernstes jede einzelne an einem Stöckchen hochbinden. Auch nicht der Sinn der Übung. Habe ich sonst nichts zu tun?
Um so schöner sind die Rosentulpen. Jedenfalls die ersten in Vanillegelb die nun auch blühen. Auch wenn sie nicht so gefüllt sind wie auf der Packung und eigentlich Rot- und Rosatöne tragen sollten. Sie stammen ebenso aus dem Testpaket von Nebelung.
Eine ausgesprochen gelungene Mischung aus der Tulpenmischung ‘Pastel Friends’ und der blüht aber jetzt im Hang. Wobei bei den pinken Tulpen auch nicht wirklich von “pastel” die Rede sein kann.
Im Gesamtresümee muss ich sagen, dass kaum etwas den Angaben und Bildern auf den Verpackungen entspricht. Hätte ich die Zwiebeln gekauft und Geld dafür ausgegeben, wäre ich doch ziemlich enttäucht. Hier sollte sich Kiepenkerl doch mal Gedanken machen ob diese Strategie so sinnvoll ist. Denn enttäuschte Kunden kaufen ungerne erneut die Katze im Sack.
Auch meine Sammlung aus anderen Muskarisorten am Teich legt jetzt los.
Eine große Menge ‘Schneeglanz’ Chionodoxa hat sich im Laufe der Zeit im Hang breit gemacht. Gut so. Denn die Sternblüten wegen denen sie auch Sternhyazinthen genannt werden, sehen toll aus.
Die Anemonen ‘The Gouvenor’ treiben es rot.
Auch die Gehölze blühen nun überschwänglich. Auch meine ungeliebten Spitzahorne. Dies ist die einzige Zeit des Jahres in der ich diese Bäume mag. Die kurze Zeit der Blüte bevor das Laub austreibt und die Blüten verwelken und alles mit ihrem geblichen Geriesel eindecken. Besonders schlimm bei Regenwetter. Dann wird der klebrige Blütenmatsch zu einer echten Ferkelei auf Treppen und der Terrasse. Auch bis in die hintersten Ecken des Hauses schleppt man sie dann.
Schön und ohne diese Probleme gestaltet sich die Blüte beim Ranunkelstrauch Kerria japonica…
…und bei der Felsenbirne Alemanchier.
Hier sieht man im Hintergrung noch die letzte Lücke der vom Sturm demolierten Sichtschutzelemente. Diese werden wir heute noch schließen. Dann ist endlich wieder alles in Ordnung – bis zum nächsten Sturm.
Auch in den Staudenbeeten geht es nun richtig los.
Aus dem Gewächshaus sind die überwinterten Kübelpflanzen an ihre Sommerstandorte gekommen. Die meisten haben gleichzeitig einen Rückschnitt bekommen. Nur die Blattkakteensammlung entkam der Schere. Nun hängen sie an der Stirnseite des Gewächshauses. Mal sehen ob das gut klappt. Ansonsten müssen sie noch mal umziehen. Auf das große Umtopfen werde ich dieses Jahr mal verzichten. Nur die obere Erdschichten werden mit frischer Erde aufgefrischt und dann auch gleich mit Langzeitdünger versorgt. Da die Pflanzen alle schon ein paar Jahre alt sind, sollte das problemlos gehen.
Im Gewächsaus sieht es nun chaotisch aus. Zum Aufräumen und Aufarbeiten des Bodens bin ich bisher noch nicht gekommen. Aber bis die Tomaten und Chilis in die Grundbeete einziehen ist auch noch Zeit. Erst mal stehen dort wieder die Schalen mit den Sämlingen.
Noch ein kurzer Blick in den Küchengarten. Hier haben wir wieder mal ein Beet hochgelegt. Mit einem ähnlichen Aufbau wie ein Hochbeet, aber mit nur 30 cm Erhöhung, kann das Beet nicht nur bequemer bearbeitet werden, die Bodenqualität ist auch wesentlich besser und der Boden erwärmt sich schneller. Das der Frühbeetkasten exakt die gleiche Breite hat, ist ein glücklicher Zufall. Dort hinein habe ich Radieschen und Rote Bete gesät. In den vorderen Teil werden an diesem Wochenende die vorgezogenen Zuckerschoten einziehen. Eine Rolle Hasendraht zur Konstuktion von Rankhilfen liegt schon bereit.
Last but absolutely not least, hat unser Vermieter , die Deutsche Annington, nach geschlagenen eineinhalb Jahren Kampf, unzähligen Telefonaten und Mails, sinnfreien Terminen, Drohung mit Anwälten und Medien, die völlig marode hintere Haustür erneuern lassen. Als Mieter dieses Konzerns ist man endlosen Kummer gewöhnt.
Nun haben wir endlich statt bröckelndem, morschen Holz, dass ein Kleinkind hätte eintreten können, eine solide gearbeitete Sicherheitstür und können wieder ruhig schlafen. Optisch ist die neue Tür – passend zum unter Denkmalschutz stehenden Haus – sehr schön geworden, und dank des großen Glasfensters ist der Flur auch gleich ein paar Lux heller. Danke an die Tischlerei Flink. Ihr habt einen super Job gemacht.