Holunderbeermarmelade
Was braucht man für richtig leckere Holunderbeermarmelade? Holunderbeeren, Gelierzucker und einen Kamm.
Häh? Kamm? Ja, einen Kamm. So einen handelsüblichen grobzinkigen Plastikkamm aus dem Drogeriemarkt. Meiner ist braun, schon etliche Jahre alt und darf nicht an die Haare. Denn er ist für die Küche reserviert und dient beispielsweise zum Musterziehen in Sahnetorten oder, wie in diesem Fall, um Entrippen der Holunderbeeren. Denn die sind reif – schon. Gefühlt ein paar Wochen zu früh. Das ist wohl auch dem Hitzesommer zu verdanken. Wie bei Äpfeln und Trauben auch.
Jedenfalls habe ich vom Bus aus an den Holundersträuchern unglaubliche Mengen saftiger, dicker schwarzer Holunderdolden gesehen. Also habe ich mir abends einen Eimer geschnappt, und mich auf gemacht zu den Sträuchern der Umgebung. Einer hat dann am Ende schon gereicht. Unglaublich wie schnell ich den Eimer dieses Jahr voll hatte.
Dann kam mein Kamm zum Einsatz. Früher habe ich eine Gabel benutzt. Aber da kann man immer nur ein paar einzelne Beeren gleichzeitig mit von den Stielen streifen. Mit dem Kamm schafft man eine dicke Dolde in einem Streich.
Immer schön auf Bewohner achten – die ein oder andere Spinne oder ein paar Käferchen bringt man unvermeidlich mit – und diese wieder aus wildern. Wir wollen ja nicht zum Insektensterben mittels Marmelade kochen beitragen. Und so unbedingt essen will ich sie auch nicht. Proteine hin oder her.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Alte oder schwarze Klamotten tragen. Holunderbeeren spritzen bei der Verarbeitung fast unvermeidlich, und färben sehr stark. Die Pfoten werden mit etwas Zitronensaft wieder sauber.
Am Ende habe ich 5 Gläser leckere Holunderbeermarmelade und ein nicht ganz volles für den Sofortverzehr.
Wie ich sie mache erkläre ich hier.
Holunderbeermarmelade
Zutaten
- Holunderbeeren
- Gelierzucker 2 in 1 ersatzweise Haushaltszucker und Pektin
Reife Holunderbeeren von den Stielen streifen, verlesen und auf keinen Fall waschen. Dabei würde der Saft austreten und die Beeren praktisch unbrauchbar.
Nun die Beeren in einem ausreichend großen Topf mit einem Schuss Wasser weich kochen.
Die weichen Beeren durch die Flotte Lotte drehen oder durch ein Passiersieb streichen.
Das Fruchtmus abwiegen und exakt die Hälfte der Menge Gelierzucker 2 in 1 zugeben. Also auf ein Kilo Fruchtmus 500 g Zucker. Bei Verwendung von Zucker und Pektin die Anleitung auf dem Pektin beachten.
Nun die Frucht-Zucker-Mischung exakt 4 Minuten unter ständigem Rühren kochen.
Sofort in vorbereitete, sehr saubere und fettfreie Gläser abfüllen und zudrehen. Ich stelle die Gläser dann nicht auf den Kopf. Erstens ist es unnötig weil der kochend heiße Dampf die Deckel auch so sterilisiert, und zweitens mag ich die eingeschmierten Deckel nicht.
An eine zugfreien Ort auskühlen lassen und zum Schluss noch ein hübsches Etikett darauf kleben.
Druckversion Holunderbeermarmelade
Bis bald