Gibt’s noch was zum Futtern im Garten?
Heute war das Wetter so mild und sonnig, dass ich unbedingt rauswollte. Zwar ist es nicht möglich im Beet zu arbeiten weil der Boden, nach ergiebigem Regen gestern Abend, viel zu nass ist. Aber mal schauen, was es im Garten und Gewächshaus noch so zum Futtern gibt, ist immer eine gute Idee.
Was ich total vergessen hatte, obwohl ich doch so gespannt war wie sie schmecken, ist die Yacón Smallanthus sonchifolius. Der leichte Frost hat ihr die Blätter total zerstört.
Aber da Yacón zwar entfernte, aber doch Verwandtschaft der Dahlien sind, macht das nicht viel aus. Die Knollen sind in der Erde gut geschützt. Die Grabegabel bringt auch ein paar kleine Knollen zutage. Ich habe sie erst ziemlich spät gepflanzt, daher war unklar, ob sie überhaupt welche ansetzt.
Immerhin. Zum Probieren reicht die Ernte auf jeden Fall aus.
Nun muss man aufpassen. Die länglichen, großen Knollen, die nach unten wachsen, sind die essbaren. Man kann sie einfach abbrechen.
Am Wurzelhals der Pflanze befinden sich dann noch Augen, die sich zu kleinen, runden Knollen auswachsen können. Diese werden wie Dahlienknollen gelagert und werden im Frühling wieder gepflanzt.
Da meine Yacón noch so klein ist, habe ich sie lieber gleich getopft und ins Gewächshaus gestellt. Ich glaube nicht, dass ich sie wurzelnackt über den Winter gebracht hätte ohne, dass sie mit eintrocknet.
Jetzt zur spannendsten aller Fragen: Wie schmeckt sie? Eine kleine Knolle hatte einen Riss abbekommen. Somit ist sie das Testexemplar.
Geschält sieht sie dann so aus:
Sehr saftig und sehr knackig. Alleine wegen der Konsistenz hat sie gleich ein paar Pluspunkte sammeln können. Der Geschmack ist eher mild. Nicht sehr ausgeprägt aber trotzdem vorhanden. Ein wenig wie Kohlrabi, aber milder mit einer ganz kleinen Süße. Roh sind sie auf jeden Fall schon mal super. In der früchtearmen Winterzeit ist sie fast schon ein guter Obstersatz. Aber auch im Salat machen sie sich bestimmt gut. Wie sie gekocht schmecken muss sich noch zeigen.
Die Knollen sind übrigens sehr lange haltbar. Kühl und dunkel am besten in Sand lagern. Während der Lagerung soll der Geschmack noch besser werden. Ich werde berichten.
Da ich gerade draußen war, habe ich mir auch gleich mal die Hochbeete vorgenommen. Trotz der kühlen Temperaturen tut das Unkraut wieder, das, was es immer macht, nämlich schneller wachsen als die Kulturpflanzen.
Der Winterspinat sieht schon wie solcher aus. Wenn auch noch klein.
Das Tellerkraut Claytonia perfoliata aka Winterportulak ist noch mickrig. Der Feldsalat erst recht.
Dafür habe ich noch ein paar Möhrchen gefunden. Lustige Mischung. Aber besser als nix.
Auch noch klein sind Chinakohl und Kohlrabi. Aber immerhin sie leben.
Petersilie, Kohl und Rote Bete gibt es noch reichlich.
Und hier, das sind Zuckerschoten. Im Oktober gesät sind sie ein Experiment. Sie sollen winterhart sein und dann im nächsten Jahr sehr früh tragen. Das klappt wohl nicht mit jeder Sorte. Ich habe die “Oregon Sugar Pod” gesät. Mal sehen, ob sie auch noch die normalerweise kalten Monate Januar und Februar überstehen. Sie hatten aber tatsächlich vor ein paar Wochen schon ein paar Naschschoten. Meinen Mann hat’s gefreut.
Das war es jetzt im Freiland. Aber für Dezember nicht so schlecht. Die Hochbeete haben alle eine Vliesabdeckung bekommen. Darunter bleibt es immer einige Grade wärmer. Dann kommen die Salate vielleicht doch mal in die Gänge.
Jetzt noch einen Blick ins Gewächshaus werfen. Hier wächst ein wenig Pflücksalat und die Mischung „Frilly Leaf Blend Salat Mix“. Griechische Kresse, Grünkohl, Rucola und Senf, die ganz jung auch im Salat landen.
Dahinter steht die Physalis. Sie hat im Gewächshaus noch mal geblüht und reichlich Früchte bekommen. Ganz schnell gießen. Sie lässt den Kopf hängen. Ob sie auch ausreifen?
Reif waren jedenfalls noch vier Pepinos. Klein aber fein. Blöderweise waren meine Zähne schneller als die Kamera. Als ich die leckeren Früchtchen verputzt hatte, fiel mir ein, dass vorher fotografieren auch nicht dumm gewesen wäre.
So gibt es nur die letzte unreife Frucht zur Ansicht.
Das hier war einfach ein spontaner Versuch. Ich hatte vor einiger Zeit Staudensellerie gekauft und den Strunk einfach in die Erde gedrückt. Wächst!
Der Versuch die tolle Aubergine im Winter zu beernten ist alledings reichlich in die Hose gegangen. Die Früchte will ich dann doch nicht mehr essen.
Alles in allem ist es sicher kein Vergleich mit den Sommermonaten. Aber trotzdem ist das doch nicht übel. Schließlich ist bald Weihnachten. Da ist es ja nicht unbedingt der erste Gedanke für das Weihnachtmenü etwas frisch aus dem Garten zu holen.
Bis bald
Hallo Claudia,
Yacon habe ich noch nie probiert, ist ja jetzt richtig angesagt, sie anzupflanzen.
Die Pflanze selbst ist ja auch ganz schön.
VG
Elke
Liebe Claudia,
bei Dir wächst ja noch richtig viel Essbares im Garten. Bei uns finden sich nur noch Kräuter, aber wir haben sowieso nicht viel zum Anpflanzen. Bei uns muss alles immer schneckensicher sein, und wir scheuen den Aufwand.
Von Yacón habe ich noch nie gehört. Aber was Du geschrieben hast macht mich neugierig.
Ich wünsche Dir einen schönen vierten Advent.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Das ist ja gigantisch, was bei Dir noch alles wächst! Ich habe vor einigen Wochen entnervt meinen Feldsalat entsorgt, weil er über und über mit Mehltau war. Im Gartencenter hatten sie reduziert noch ein paar Pflänzchen. Die habe ich mitgenommen und eingepflanzt. Dann noch Samen ausgesät…
Hier ist es so mild, dass alles wunderbar gekeimt hat. Sogar den kleinen Fleck Rasen, den ich noch angesät habe, wächst auch wunderbar, und das im Dezember.
Viele Grüße von
Margit
Liebe Claudia,
ich bin immer noch hier am Stöbern und habe auch gleich`eine Frage. Die Yakon ist meines Wissens mit der Topinambur verwandt. Zumindest soll sie auch eine Art Ersatz für Kartoffeln für Diabetiker sein…
Jetzt meine Frage:
Ist sie auch genauso invasiv in ihrer Ausbreitung wie die Topinambur??? Und wie groß wird sie?
Könntest Du mir die Antwort auf meinen Blog geben? Das wäre wunderbar! Vielen Dank schon einmal im Voraus für Deine Mühe.
Alles Liebe
Heidi