Gemüsekiste – Gemüsegarten

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Gemüsekiste und Küchengarten – was haben die denn bitte miteinander zu tun? Wer einen Gemüsegarten hat, kauft keine Gemüsekisten und wer Gemüsekisten abonniert, hat entweder keinen Gemüsegarten oder es ist darin etwas gründlich schiefgelaufen.

Dank der irren Wetterkapriolen der diesjährigen Gartensaison ist so einiges schiefgelaufen. Es gibt Leute, die flüstern schon von biblischen Plagen. Dauerregen, Kälte, Schneckeninvasionen unglaublichen Ausmaßes, Blattläuse. Und wenn’s dann endlich doch mal wuchs, statt zu verfaulen oder von anderen gefressen zu werden, kommen die Pilzkrankheiten. Kaum die erste Gurke dran, schon Mehltau.

Wenn die Kartoffeln sich nicht im Boden schon in stinkenden Matsch verwandelt haben, kommt ganz flott die Kraut- und Knollenfäule. Tomaten im Freiland sind diesen Sommer eine ganz schlechte Idee, es sei denn, man hat resistente Sorten genommen. Ob der üppig rankende Hokkaido irgendwann gedenkt, Früchte anzusetzen, wird sich zeigen.


Allen Widrigkeiten zum Trotz gibt es eine reiche Ernte dieses Jahr. Jedoch nicht alles. Aber was ich in meinem Küchengarten habe, bringt durchaus eine gute Ernte. Gurken habe ich schon jede Menge vertilgt und reichlich als Sandwichgurken eingemacht. Bohnen wachsen ebenfalls richtig gut.

Paprika haben gute Erträge und auf die Zucchinischwemme ist sogar dieses Jahr Verlass. Die erste Tomate zeigt einen Rotschimmer – ja, im Freiland. ‘Philovita’ und ‘Phantasia’ ist Regen sowas von egal.

Tomaten


Die Zuckererbsen sind durch und können raus. Da werde ich jetzt noch einmal nachsäen.
Aber es gab auch Totalausfälle. Möhren habe ich 3 x ausgesät. Die Samen sind jedes Mal einfach im Boden verfault. Vorziehen wäre sicherer gewesen, geht bei Möhren aber nicht. Vielleicht mache ich eine weitere Aussaat für eine späte Ernte und hoffe das Beste.

Hier meine einzige Möhre. Ist sie nicht schön?

Möhre

Eine Kartoffelsorte hat eine so “reiche” Ernte geliefert, dass es für mich allein für ein ganzes Abendessen gereicht hat. Ironie aus. Die andere Sorte steht noch im Beet. Ob ich wohl noch ein Abendessen bekomme?

Karftoffeln 2024

Tolle Kohlrabi habe ich – also die, die nicht gleich geplatzt sind und nur noch einen Sinn als Karnickelfutter gefunden haben. Und eine davon, eine schöne blaue, wird heute in einem Graupenrisotto landen.

Kohlrabi


Jetzt wird sich meine geneigte Leserschaft (der kleine Bridgerton-Moment musste auch mal sein) fragen, ob die Gemüsekisten irgendwie meines Blickes entschwunden sind. Nein, sind sie nicht, denn hier kommt die Gemeinsamkeit ins Spiel.

Gemüsekiste wird geliefert mit irgendwelchen saisonalen Gemüsen, nach dem Motto “Mach was draus”. Der Garten liefer ebenfalls saisonales Gemüse und schreit ebenfalls “Mach was draus”.
Deshalb ist “Das Gemüsekistenkochbuch” von Stefanie Hiekmann so richtig sinnvoll für Menschen mit eigenem Gemüseanbau – egal wie klein oder groß und eben Gemüsekistenabonnenten. Denn da wird mit dem gekocht, was die Saison gerade hergibt.

Das Gemüsekistenkochbuch" von Stefanie Hiekmann
Gemüsekisten

Da steht man mit Kohlrabi und denkt sich – schon wieder mit heller Soße oder als Auflauf? Neee!

Und dann schaut man, was zum Beispiel zu Kohlrabi im Buch zu finden ist. Einfach mal ganz andere Rezepte, als die, die man sowieso schon kennt. Abwechslung muss schließlich sein. Wenn man nach einem speziellen Gemüse sucht, findet man im Verzeichnis unter den Rezepten jeweils noch eine Spalte “Tausch mal”. Wenn einem ein bestimmtes Rezept besonders gut geschmeckt hat, kann man es in einer anderen Jahreszeit mit dann reifem Gemüse zubereiten. Daraus ergeben sich unzählige Variationen. Sehr praktisch. Oder man zieht etwas aus der Kiste, das man noch nicht kennt und demzufolge nicht weiß, wie man es zubereiten soll. Oder man hat etwas Neues angebaut.

Auf über 200 Seiten gibt es neben ein wenig Warenkunde zum jeweiligen Gemüse, jede Menge junge, moderne, verführerische und gut nachzukochende Rezepte. Bei mir heute: Parmesangraupen mit Kohlrabi. Echt lecker! Aber auch die “No-Waste-Tipps” für die Verwertung von Resten, wenn mal wieder der Kürbis oder die Zucchini viel zu groß für eine Mahlzeit sind. Und wenn der Kopfsalat die Blätter hängen lässt? Mach Pesto draus!

Dorling Kindersley
ISBN 978-3-8310-4853-3
März 2024
224 Seiten, 19 x 25 mm, fester Einband
Mit farbigen Fotos

Bis bald

                                                   

3 thoughts on “Gemüsekiste – Gemüsegarten

  1. Danke für den Buchtipp, Claudia. Im Garten habe ich kein Gemüse, aber schon manchmal an ein Kistenabbo gedacht. Und dann wieder verworfen, weil ich fürchtete, damit überfordert zu sein, spontan etwas geliefert zu bekommen, was dann verarbeitet werden muss. Da könnte das Buch nützlich sein.
    Liebe Grüße
    Susanna

    • Das stimmt schon, Susanna. Die Kisten waren mir auch zu “überraschend”, da mein Mann längst nicht alles aß. Insofern liefert ein Garten ja viel personalisierter.

  2. Hallo liebe Claudia,
    was für einen tollen Gemüsegarten du doch hast trotz aller Probleme dieses Jahr. Gemüsekisten habe ich noch nie gekauft. Vielleicht ist das eine gute Idee. Das Buch klingt sehr interessant.
    Ganz liebe Grüße
    Clara

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