Ganz miese Hochbeet-Ernte
Aus den Hochbeeten kommt dieses Jahr eine wirklich schlechte Ernte. Die obere Erdschicht wurde aufgefüllt, gut gedüngt und regelmäßig gegossen. Trotzdem bringen sie so gut wie keinen Ertrag.
Die Pflanzen mickerten eine nach der anderen – egal ob Kohl oder Möhren. Die Gurken sind eine Katastrophe und die Zucchiniernte gleich Null. Was zum Henker ist da los? Ausgerechnet die Hochbeete die doch sonst immer besonders viel Ertrag brachten veröden regelrecht.
Letzte Woche hatte ich genug. Die Mickerlinge die dort noch so gerade überlebten bringen sowieso nichts, also kann ich sie auch rausreißen und das erste Hochbeet aufgraben. Dann kam mit erstaunlicher Geschwindigkeit die Erkenntnis. Ich habe einen Fehler gemacht der so dämlich ist, dass man es eigentlich keinem erzählen darf. Wir haben beim Bau der Beete vergessen eine Unkrautsperre einzubauen. Der Boden – nach unten offen – war die perfekte Eintrittspforte für die Wurzeln von Feigenbaum, Rosen und der Ligusterhecke. Sie alle haben sich fröhlich in den Kästen breit gemacht um jede Nahrung und jeden Tropfen Gießwasser aufzusaugen. Für die Pflanzen in den Beeten blieb nichts, sie standen praktisch in der Wüste, und dort überleben bekanntlich nur wenige. Wen wundert da noch die miese Ernte.
Das erste Beet haben wir dann auch gleich auseinander genommen. Die ganze Erde raus geschaufelt und dabei schichtweise die Wurzeln ausgegraben und möglichst komplett und so tief wie möglich entfernt bis wir auf dem Unterbau aus Äste und Zweigen angekommen sind. Ein bemerkenswerter Berg ist dabei zusammen gekommen. Nur die Zucchinipflanze wollte ich unbedingt erhalten und habe deshalb ganz vorsichtig ihre Wurzeln rundum freigelegt, um zum Schluss genau so vorsichtig wieder Erde anzufüllen. Vielleicht bekomme ich ja doch noch ein paar Früchte falls sie überlebt.
Dann kam unten über der Zweigschicht eine Schicht Unkrautvlies hinein und wurde unter die Ränder der Teichfolien geschoben, mit der die Wände der Hochbeete ausgekleidet sind. Das soll verhindern, dass die Wurzeln sich wieder von unten durch die Ritzen arbeiten. Dann wieder mit der Erde auffüllen, nachdüngen und mehrfach gießen bis die Erde wieder Wasser aufnimmt und eine gewisse Grundfeuchtigkeit behält. Besonders die Zucchini habe ich mehrfach richtig gut eingeschlämmt, trotzdem hängt sie schlapp in der Gegend rum.
Ich hatte eine Schale mit Salatsämlingen vorbereitet, die eigentlich in das abgeerntete Buschbohnenbeet sollten. Jetzt habe ich sie in dieses Hochbeet gepflanzt in der Hoffnung, dass es jetzt hier wieder wächst statt zu mickern. Ob das gut geht? Sie sind ja noch wirklich sehr klein und empfindlich. Ganz glücklich sehen sie nicht aus. Aber wenn es klappt kommen die anderen Hochbeete auch noch an die Reihe. Dann weiß ich, dass die Wurzeln alleine das Problem waren und die Erde in Ordnung ist. Ansonsten warten wir bis zum nächsten Frühjahr und tauschen die Erde aus.
Was soll ich sagen: Eine Woche später und der Fall ist klar. Die Salatsämlinge sind angewachsen und haben ordentlich an Größe zugelegt.
Die Zucchini hat sich erholt, treibt neue Blätter und sogar erste winzige Blütenknospen sind erkennbar.
Also werden wir uns heute da nächste Beet vorknöpfen. Was sein muss muss sein. Aber es lohnt sich ja wie man sieht.