Frozen!
Frozen ist Gartens neuer Name und Zustand.
Jetzt sind wir endgültig im Dauerfrostbereich gelandet. Dabei sieht es erst mal wunderschön aus. Die Sonne strahlt, das Licht ist warm – aber leider nur optisch. Nach ein paar Minuten in der frostigen Luft, unterstützt von einem stetigen Wind, friert man ein. Warm – sehr warm anziehen ist angesagt.
Das verursacht ein paar Probleme im Garten. Diese Kahlfröste ohne schützende Schneedecke sind für die Pflanzen eine Gefahr. Winterschutz war selbst bei empfindlichen Pflanzen bisher nicht nötig, Frost diesen Winter fast ein Fremdwort. Zeitweise war schon fast Frühling mit zweistelligen Temperaturen. Das rächt sich jetzt.
Viele Gehölze und Stauden, die normalerweise völlig frosthart sind, haben schon neue Triebe oder zumindest Knospen. Aber genau diese Austriebe und Knospen sind eben nicht frosthart. Es kann also jetzt zu Ausfällen bis zum Totalverlust kommen.
Natürlich kann man mit Vliesen oder Reisig die Pflanzen schützen. Allerdings hat bei mir schon vollflächig alles ausgetrieben. Den ganzen Garten mit allen Beetflächen und jedes Gehölz zu schützen ist unmöglich. Ich kann also nur abwarten was passiert.
Um die Hortensien bange ich besonders. Bei den Bauernhortensien sterben dann gleich die Blütenanlagen mit ab. Das bedeutet es gibt dieses Jahr keine Blüten. Hier im Winkel zwischen Mauer und Hauswand steht sie zumindest windgeschützt. Ich hoffe das geht gut.
Diese Austriebe werden eine Laubhaube bekommen
Überhaupt liegt noch einen Laubschicht in den Beeten. Als es so warm war wollte ich sie schon entfernen. Es ist dann leichter als wenn schon alle Neutriebe hindurch schauen. Man macht dann so schnell was kaputt. Jetzt bin ich froh, nicht dazu gekommen zu sein.
Anders die sich öffnenden Knospen an der Akebia quinata. Sie zu schützen ist praktisch unmöglich.
Ebenso wie die am Holunder ‘Black Lace’.
Alle Rosen haben schon große Triebe. Sie sind jedoch das kleinste Problem. Da sie erst geschnitten werden wenn die Forsythien blühen, werden die meisten dieser Triebe sowieso der Schere zum Opfer fallen. Dann treiben die Pflanzen neu durch, und werden genau so stark blühen wie sonst auch.
Die Teiche sind zugefroren. Eine dicke Eisschicht hat alles im Griff.
Und da habe ich das nächste Problem. Die Sumpfdotterblume Caltha palustris hat schon dicke Blütenknospen. Die Frage ist was mache ich jetzt. Stehen sie die Kälte durch oder nicht? Ich glaube ich werde sie einfach mit Wasser übergießen. Eis hat immer exakt 0°C. Das dürften die Knospen vertragen. Mal schauen ob ich die in einen Eiswürfel eingearbeitet kriege wenn ich sie mehrfach übergieße.
Einige der Lenzrosen Helleborus orientalis lassen die Blüten hängen. Ich hoffe das ist nur ihr natürlicher Schutzmechanismus und noch kein Schaden. Ich war versucht ein paar mit ins Haus zu nehmen. Aber wenn sie auftauen verwandeln sie sich sofort in Matsch. Ist also sinnlos.
Die Hanfpalme Trachycarpus fortunei ist frostsicher bis -17°. Oder besser – sie soll es sein. Da ich schon mal eine Pflanze verloren habe bin ich vorsichtig.
Die Blätter habe ich zusammen gebunden…
… und dann das Herz mit einer Kokosmatte umwickelt. Innen habe ich diese Ummantelung mit Laub gefüllt. Solange das Herz erhalten bleibt, treibt sie immer wieder durch. Selbst wenn alle Blätter ab frieren sollten.
Jetzt heißt es Augen zu und durch. Die nächste Woche soll fürchterlich kalt werden. Hier in Köln haben wir wahrscheinlich noch Glück. Aber auch hier wird es in den Nächte zweistellige Minusgrade geben. Hoffen wir, dass alles überlebt da draußen.