Weg mit dem Frost!

Es juckt mich so in den Fingern! Aber bis vor ein paar Tagen hatten wir wieder Nachtfrost, von dem erst im Laufe des Tages der Raureif wegtaute und die Teiche auftauen. Und ich hatte so gehofft, es sei vorbei. Draußen zu arbeiten, ist im harten Boden kaum möglich. Beim Unkrautzupfen grinsen einen dann höchstens die festgefrorenen Wurzeln an. Das sollte auch noch ein paar Tage so weiter gehen.

Inzwischen habe ich mich um die Aussaaten gekümmert. Tomaten, Auberginen, Salate usw. warten im zur Anzuchtstation umgearbeiteten Gästezimmer auf Keimung. Dort habe ich mir in der letzten Woche wieder eine Anzuchtstation mit Tischböcken, einem langen Brett und Kunstlicht aufgebaut. Die zweite Lampe muss heute folgen.

Auch Sommerblumen habe ich gesät. Die hatte ich letztes Jahr im Frühjahr irgendwie zu spät auf dem Schirm, was dem sehr langen Winter 2024 geschuldet war. Entsprechend kurz war das Vergnügen mit Cosmeen, Ziertabak und all den anderen bunten Beetbewohnern. Das muss 2025 anders werden.

Sobald die Pflänzchen pikierfähig sind, also das erste echte Blattpaar nach den Keimblättern erscheint, können viele von ihnen ins ungeheizte, aber frostfreie Gewächshaus umziehen. Lange stehen sie also nicht hier im Haus und deshalb reicht der Platz für ca. 10 Saatschalen völlig aus. Die Aussaaten geschehen ja nach und nach. Nur die sehr Empfindlichen, beispielsweise die Tomaten, bleiben noch etwas länger im Haus. Es sei denn, das Wetter ändert sich endlich auch nachts ins Frühlingshafte. Ich hätte keine Einwände. Leider soll es aber erst einmal wieder termometertechnisch bergab gehen. Vermutlich werden das die Fische, die die Wärme aus dem Winterversteck gelockt hat, nicht witzig finden. Die Teiche zu reinigen und gegebenenfalls aufzufüllen, ist übrigens immer meine erste Amtshandlung im Frühjahr.

Draußen toben sich jetzt die Lenzrosen aus. Fast überall im Garten habe ich Helleborus orientalis verteilt. Vor Jahren habe ich ein paar Sorten gekauft. Aber inzwischen kann ich kaum noch Sortennamen zuordnen, denn bei mir säen sich die Lenzrosen reichlich aus. Wenn dann nach zwei bis drei Jahren die ersten Blüten kommen, sind es neue Sorten, die sich aus spontanen Kreuzungen ergeben haben. Manchmal wird es sogar zu viel und ich reiße Sämlinge gleich handvoll raus und versenke sie im Kompost.

Helleborus-Sämlinge zu versetzten ist möglich, aber lieber bleibt eine Lenzrose ihr Leben lang auf einem Platz. Deshalb geschieht gezielte Aussaat in Töpfe, um die Wurzeln nicht zu stören. Aber hier ist es halt ungeplanter Nachwuchs. Wenn ich dann Sämlinge an Plätze versetze, wo sie bleiben können, dauert es meist ein bis zwei Jahre länger bis zur ersten Blüte.

Übrigens sollte spätestens, wenn sich die ersten Blütenknospen unten in Bodennähe zeigen, das alte Laub radikal weggeschnitten werden. Erstens um Krankheiten einzudämmen und außerdem verdeckt es dann nicht die Blüten. Später, wenn die Blütenstiele schon hochgewachsen sind, ist das immer noch möglich, aber umständlich. Den Blüten macht das Freischneiden übrigens auch bei Frost nichts aus.

Die Methode wendet man zu dieser Jahreszeit auch bei den Elfenblumen Epimedium an. Sonst sieht man die Blüten nicht, denn deren Stiele sind kürzer als die des Laubs. Und das wäre nun wirklich zu schade. Also Vorsicht! Erst nachgucken, dann schneiden.

Fast schon ein bisschen zu spät in manchen Gegenden ist der Rückschnitte der Gräser. Der sollte vor dem Neuaustrieb der Halme erfolgen, damit man diese nicht köpft. Ich habe allerdings nicht viele Gräser im Garten. Alle Versuche endeten in wirrem Wuchern. Deshalb habe ich nur noch ein Pampasgras im Kübel, und die Gräser, die ich beim Jäten nicht erwischt habe.
Das muss reichen.

Die Stellwand, die seit 2014 die Mülltonnen verkleidet, stammt noch aus einer Zeit, als es hier noch keine Biotonne gab. Sie war also für drei, statt für vier Tonnen ausgelegt. Da ich noch die Stangen der alten Pergola herumstehen hatte, habe ich damit den Tonnenstellplatz für vier Tonnen erweitert. Dazu kamen an den Enden jeweils dekorative Abschlüsse. So wird daraus ein homogenes Ganzes. Die rüber gezogenen Efeuranken werden in den nächsten Jahren dicht werden und die Tonnen ganz verdecken. Damit es etwas schneller geht, habe ich die Spitze der Ranken eingekürzt, so bilden sich viele Seitentriebe.

Und dann ist so ein schöner Frühlingstag auch schon wieder vorbei. Die Tage sind halt noch kurz. Dafür entschädigen die schönen Sonnenuntergänge. Hier mit Flugzeugmalerei dekoriert.

Bis bald

                                                   

6 thoughts on “Weg mit dem Frost!

  1. Ups, die Gräser haben wir beim Rückschnitt doch glatt vergessen. Sind zwar nur zwei Puschel aber die wollen auch hübsch frisiert in den Frühling starten. Der Regen kommt da ungelegen, wenn auch sicher gern gesehen bei den Pflanzen, die schon in den Startlöchern stehen. Die Lenzrosen finde ich wunderhübsch und wenn die Elfenblumen nicht wieder austreiben, dürfen dort welche einziehen. Aber wahrscheinlich bin ich nur wieder viel zu ungeduldig. Letztes Jahr kam auch völlig unerwartet und sehr spät noch der Blutweiderich – Totgesagte leben wohl tatsächlich länger.
    Liebe Grüße!

    • Ich vergesse, auch nach all den Jahren, immer wieder irgendwo im Garten irgendetwas. Im Frühjahr kommt halt irgendwie alles auf einmal. Die Elfenblumen kommen bestimmt wieder. Die sind immer etwas später dran – es ist ja auch tatsächlich noch sehr früh im Jahr. Vergisst man schnell, wenn es so warm ist, wie in den letzten Tagen.

  2. Hallo Claudia,
    jetzt soll es noch mal frostig werden, hmpf.
    Toll deine Lenzrosen!
    Weniger toll ist, dass ich gerade Spamkommentare gelöscht und mich dabei verklickt habe, jetzt ist dein Kommentar weg. 🙁
    Viele Grüße
    Elke

  3. Hallo Claudia,
    um den Lenzrosennachwuchs würde dich so manch einer beneiden. Sie fühlen sich offensichtlich wohl bei dir! Ich setze die Sämlinge um, wenn sie noch sehr klein sind. Dann kann ich tief mit dem Schäufelchen darunter gehen, ohne die wurzeln zu stören.
    Liebe Grüße
    Susanna

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