Es geht wieder los
Es geht wieder los. Ein neues Kalenderjahr, ein neues Gartenjahr, die ersten Aussaaten, und der Weihnachtsbaum muss raus. All das bringen die ersten Januartage.
Als erstes flog letzte Woche schon der Baum aus dem Haus. Er hat ausgedient. Schon etwas trocken, und für mich ein paar Tage nach Weihnachten schon entbehrlich. Ich halte dann immer noch tapfer bis ins neue Jahr durch, aber am Donnerstag war er fällig.
Diesmal ging er aber nicht mit dem Inhalt der Biotonne auf Reisen, sondern zog nur kurz um.
Was das jetzt soll? Ganz einfach. Dies ist das Himbeerbeet. Himbeeren sind Waldrandpflanzen und Flachwurzler und lieben bedeckten Boden. Da ich gerade keinen andern Mulch zu Hand hatte, habe ich kurzerhand den Christbaum zum Mulch erklärt und klein geschnippelt auf dem Beet verteilt.
Hier können die Zweige dauerhaft liegen bleiben und verrotten. Die Himbeerruten suchen sich ihren Weg dazwischen um hoch zu wachsen.
Weiteren Mulch in Form von Kompost verteile ich erst in ein paar Wochen. Die Pflanzen sollen jetzt noch nicht so viele Nährstoffe bekommen, dass sie richtig durch treiben. Bei Frösten würden die weichen Triebe Schaden nehmen.
Bei der Gelegenheit habe ich noch eine kleine Überraschung gefunden. Der weiße Borretsch Borago officinalis ‘Alba’ blüht. Obwohl eigentlich völlig aus der Zeit, finde ich, die weißen Sterne passen irgendwie zur Jahreszeit.
Im Vorbeigehen noch einen schnellen Blick auf den Winterjasmin Jasminum nudiflorum Syn. Jasminum sieboldianum Blume. Er ist jetzt eine echte Pracht.
Dann aber rein ins Haus. Auf Dauer ist es draußen doch noch nicht so wirklich gemütlich. Aber kein Problem. Im Warmen wartet auch “Gartenarbeit”….. Zumindest vorbereitende.
Die ersten Aussaaten kommen in die Erde. Paprika und Chili haben eine sehr lange Entwicklungszeit, deshalb werden sie schon jetzt vorgezogen. Auch eine Sorte Auberginen versuche ich noch mal.
Ich habe noch einige Sorten in Petto. Die meisten habe ich tatsächlich aus gekauften Früchten entnommen. Capsicum– Samen sind nicht lange lagerfähig, und verlieren schon im 2. Jahr deutlich an Keimkraft. Da ich nur wenige Pflanzen unter bringen kann würde es sich kaum lohnen Saatgut zu kaufen. Nur selten kann ich nicht widerstehen und kaufe mal eine Tüte. Das Ergebnis ist eine ziemlich wilde Mischung. Und was bei selbst entnommenen Samen kommt ist auch eine Überraschung. Ich bin jedes Jahr gespannt was da so am Ende wächst.
Ganz wichtig: Etiketten! Kein Mensch kann die Sämlinge unterscheiden. Ob winzige Chili oder riesenfrüchtige Glockenpaprika – alle sehen erst mal gleich aus.
Jetzt zu den Saatschalen.
Sonst habe ich immer in reine Aussaaterde ausgesät. Da diese sehr nährstoffarm ist, weil die Salze sonst die zarten Wurzeln verbrennen könnten, leiden die Sämlinge schon nach kurzer Zeit unter eben diesem Nährstoffmangel und wachsen kaum. Manchmal gehen sie sogar ein. Deshalb versuche ich es dieses Jahr mit einer Schichtung. Unten in die Töpfchen kam ein Drittel normale gedüngte Blumenerde. Dann wurde mit Aussaaterde aufgefüllt. Ich hoffe, das die Samen so gut keimen, und die Sämlinge schnell an die nötige Nahrung kommen ohne das die Wurzeln Schaden nehmen.
Wegen der unsicheren Keimrate, lege ich mehrere Samen pro Sorte in die Pöttchen. Später bleiben dann nur die Kräftigsten stehen.
Mit ca. 1 cm Erde bedecken, festdrücken, angießen und Deckel drauf.
Und dann ab an einen warmen Platz an der Heizung. Alle Capsicum brauchen eine hohe Keimtemperatur. Zwischen 22°C und 26°C sind nötig, sonst rührt sich da nix. Jetzt wollen wir das Beste hoffen.
Licht ist übrigens erst nötig, wenn die Samen gekeimt haben. Dann werden die Schalen entweder ins Gewächshaus umziehen, oder wenn es doch noch mal sehr kalt werden sollte, unter ein Schrägenfenster im Dachgeschoss.
Der Lichteinfall von oben ist dann besser und intensiver als der am normalen Fenster von der Seite. Dann wird auch die Temperatur abgesenkt auf ca. 18 – 20°C, damit die Sämlinge nicht vergeilen, und bald in größere Töpfe mit nährstoffreicher Erde umgetopft.