Hochbeet aus Paletten

Ein neues Hochbeet

Ein weiteres Hochbeet muss her denn in einem Stück Beet in meinem Gemüsegarten ist nie etwas wirklich gewachsen. Egal wie viel Kompost, Sand, Perlite oder Erde ich dort eingearbeitet habe, der Boden blieb auch nach über 20 Jahren noch schwer, und hart. Wurzeln konnten darin nie wirklich gut wachsen und demzufolge auch nicht die Pflanzen.

Letztes Jahr habe ich dort noch Rhododendronerde eingearbeitet und zwei Heidelbeeren ‘Emil’ gepflanzt. Als mein Mann sie nun ausgraben wollte, standen sie immer noch locker im Boden, ohne auch nur das geringste bisschen einzuwurzeln. Verrückt ist, dass bei den Nachbarn auf der anderen Seite des Zauns zwei Sträucher, unter anderen eine Kamelie, ohne Probleme wachsen. Ich habe daher den Verdacht, dass deren Wurzeln alle Nährstoffe aus unserem Beet saugen, zudem werfen sie dichten Schatten. Die Lösung sind, wie so oft, Hochbeete.

Dazu mussten diesmal Paletten herhalten. Ich habe Paletten schon für einiges verwendet, ein Hochbeet war bisher nicht dabei.

 

Nötig sind:

  • 2 Europaletten
  • 10 Bretter in der gewünschten Tiefe
  • Rostfreie Holzschrauben 4 x 40 mm
  • 3 mm Bohrer
  • Entsprechendes Material (Bretter oder Platten) für den Anbau.

 

Das Hauptbeet sollte  120 cm lang und  65 cm tief werden. Praktischerweise sind Paletten 120 cm lang. Die Höhe von 80 cm ist vor dem Zaun ideal. Es brauchte also nichts verändert zu werden. Lediglich an der Innenseite habe ich das oberste Brett abgesägt, damit die Pflanzfläche größer wird. Die unteren sind aus Gründen der Stabilität erhalten geblieben. Sie stören dort auch nicht weiter, die Wurzeln wachsen einfach daran vorbei.

 

 

Hochbeet aus Paletten

 

So habe ich eine Palette an den Zaun gestellt, die andere gegenüber.

 

Hochbeet aus Paletten

 

Vorher wurde der Boden eingeebnet und mit Unkrautvlies abgedeckt. Das sollte rundherum bis zur Außenkante des Beetes reichen damit von unten keine Wurzeln von benachbarten Pflanzen hineinwachsen können.

 

Hochbeet aus Paletten

 

Nun wurden die beiden Paletten auf jeder Seite mit 5 Brettern von jeweils 65 cm Länge, die noch von anderen Paletten-Projekten übrig waren, mittels Holzschrauben verbunden. Immer auf Höher der vorderen Bretter. Eventuell muss man mit einem dünnen Holzbohrer die Löcher vorbohren. Im Randbereich reißen sie schnell. Jetzt ist ein stabiler Kasten entstanden.

 

Hochbeet aus Paletten

 

Damit der Inhalt auch drinnen bleibt und nicht durch die Ritzen rieselt, wurde das Hochbeet von innen mit weiterem Unkrautvlies ausgeschlagen. Dazu benutzt man am besten einen Tacker mit nicht zu kurzem Nadeln. Ich hatte noch gebrauchte Vliesstücke übrig. Die habe ich hier erneut verwenden können. Dass sie nicht mehr so schön aussehen, ist in diesem Fall egal. Wenn das Beet aufgefüllt ist, sieht man sie ja nicht mehr.

 

Hochbeet aus Paletten

 

Erster Teil fertig:

 

Hochbeet aus Paletten

 

Rechts an dem fertigen Hochbeet wollte ich noch einen niedrigeren Anbau für die Heidelbeeren. Dafür habe ich noch vorhandene Platten aus Vollholz verwendet, die mit Außenlasur gestrichen wurden. Auch unter diesen Anbau kam Unkrautvlies.

 

Hochbeet aus Paletten

 

Unten kam eine dünne Schicht aus Aststücken hinein, darauf Rhododendronerde, denn hier sollten die beiden Heidelbeersträucher einziehen. Leider hatte ich doch zu wenig Erde.  Ich habe die beiden “Emils” also einfach auf Hügel gesetzt und kann dann später rundherum auffüllen. Da ich nächste Woche sowieso eine Lieferung Erde bestellen muss, ist das kein Problem. So können sie wenigstens nicht vertrocknen und schon mal einwachsen. Ich hoffe sie tun es diesmal.

Das große Hochbeet wurde inzwischen mit der üblichen Schichtung aufgefüllt. Grobe Äste, dünnere Äste und Gestrüpp, Laub, frischeres Schnittgut … Das ganze zwischendurch fest zusammen stampfen. Mangels Kindern sind  mein Mann und ich abwechselnd reingeklettert und haben Hüpfburg gespielt.

Nun kann das ganze sich noch ein wenig setzen, bevor nächste Woche mit Erde bis zum Rand aufgefüllt wird.

 

Hochbeet aus Paletten

 

 

Dieser komische “Flaggenmast” der aus dem Hochbeet lugt, hat übriges den Sinn später einmal als Stütze für Spanndrähte oder zu üppige Pflanzen zu dienen. Bis dahin spielt er Futterbaum. Es ist viel einfacher ihn gleich mit einzuarbeiten, als später etwas bis unten ins Beet zu rammen.

 

 

Nun muss ich mich um die restlichen Beete kümmern. Es sieht jetzt alles noch ziemlich wüst aus. Ein paar Beeteinfassungen sind vom Frost verschoben worden und müssen gerichtet werden, Laufplanken neu verlegt, die Beete von Unkraut befreit und gelockert werden. Da ist noch einiges zu tun bevor die ersten Jungpflänzchen und Saaten in die Beete einziehen können. Wie immer im Frühling drängt die Zeit.

Später am Tag habe ich noch die Nistkästen gereinigt. In einem habe ich tatsächlich noch ein Kohlmeisenei aus dem letzten Jahr gefunden. Ich vermute, die Eier sind nicht befruchtet. Aber im Gegensatz zu leeren Eierschalen können die kleinen Schnäbel der Meisen keine ganzen Eier aus dem Kasten tragen. Einfach raus rollen geht ja auch nicht.

 

 

Kohlmeisenei

 

Zwei Tage später hat dann auch prompt ein Kohlmeisenpaar den Nistkasten zu ihrem Zuhause erklärt und angefangen Nistmaterial anzuschleppen. Der zweite Nistkasten sucht noch Mieter. Mal schauen, wann da jemand einzieht. Diesmal werden dann ja vielleicht auch alle Eier ausgebrütet.

 

 

 

Bis bald

                                                   

 

 

 

 

 

 

3 thoughts on “Ein neues Hochbeet

  1. Hallo Claudia,
    ich habe unter das Hochbeet jetzt einen Draht befestigt, da wir Wühlmäuse im Garten haben und ich nicht unbedingt mit einer Falle oder Chemie arbeiten wollte. Viel Erfolg in deinem Garten 😉 LG Katrin

  2. Hallo Claudia,
    ich habe auch schon öfter ein Kohlmeisenei beim Ausräumen gefunden, und es war im September gar nicht ausgetrocknet. Sehr seltsam. Dein Hochbeet finde ich super, und das ist ja auch ein guter Grund, eins aufzustellen, wenn der Boden sonst kein Gemüse zulässt.
    VG
    Elke

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