DIY mit Hindernissen: Die Gallery Wall
In manchen Tage steckt der Wurm. Da geht alle schief, was sonst völlig selbstverständlich ist.
Ich bin oft auf Flohmärkten. Da gibt es meist ganz billig aus Grabbelkisten, mit viel Glück sogar umsonst, alte Bilderrahmen denen das Glas fehlt, und die die Händler nicht mehr verkauft kriegen. Meist aus Holz und ziemlich schäbig.
Aber in schäbig steckt oft noch Potential, und ich habe mir angewöhnt sie immer erst mal mit zu nehmen. Ein wenig Farbe und ein paar Ausdrucke aus dem Internet (für den privaten Gebrauch ist das erlaubt) – oder auch mal meine eigenen kreativen Anfälle – und sie wandeln sich zu Schmuckstücken.
Daraus wiederum entstehen dann Gallery Walls. Dabei sind Formate und Formen nicht wichtig solange es ein verbindendes Element gibt. In diesem Fall die Farbe.
Spannend wird dann erst wieder die Aufhängerei der Bilder. Sie anzuordnen ist nämlich gar nicht so einfach wie man denkt. Schlimmstenfalls sieht die Wand dann aus wie Schweizer Käse von all den Nagellöchern. Wobei ich schon froh bin, dass ich keine Betonwände (mehr) habe, in die man für jeden Mist bohren muss.
Im oberen Flur über der Heizung war so ein Platz mit dem sonst nicht anzufangen war, und der seit einiger Zeit so aussieht:
Da ist noch eine ganz lange kahle Wand im Treppenaufgang, und noch eine kleine im unteren Flur. Beide können ein wenig Deko gebrauchen. Dafür habe ich gestern wieder ein Rahmen-Makeover gestartet – und dabei ging schief was nur schief gehen kann.
Ich hatte noch ein paar Ikea-Rahmen rumliegen. Diese einfachen weißen “Nyttig” die es mal im Doppelpack für kleines Geld gab, standen mal mit Blumenmotiven im Büro. Jetzt sind sie ein bisschen vergilbt und verkratzt.
Wie immer zücke ich den Pinsel und die übliche Acrylfarbe und male los. Das hat bisher immer ohne Probleme funktioniert. Nach einer Stunde sind sie trocken und ich nehmen den ersten hoch. Hände schwarz – Rahmen scheckig. Der Kunststoff benimmt sich als hätte er ‘nen Lotuseffekt. Die Farbe wischt sich runter wie Ruß. Unglaublich!
Plan B: Den Tisch im Arbeitszimmer mit Papier abdecken und Sprühlack raus kramen. 10 Minuten später sind die Rahmen wieder schwarz – dafür stinkt es. Draußen zu arbeiten hätte Sinn gemacht, aber nicht im Dauerregen.
Am späten Abend Kontrolle. Jetzt hält die Farbe und einigermaßen trocken ist sie auch. Nachtrocknen können sie auf der Heizung bis morgen. Die Drucke packe ich schon mal rein.
Noch schnell das Papier vom Tisch …………… äääähhhh SCHEISSE!!!
Ich hohle Nuss habe Seidenpapier genommen weil gerade griffbereit. Das ist dann hübsch durchgeweicht, und der Tisch hat jetzt schwarze Flecken. Habe ich ganz toll gemacht!
Ist ein alter Lacktisch von Ikea. Kein Drama also, und irgendwo im Keller steht Ersatz.
Heute Morgen waren dann die Rahmen richtig trocken. Einer hatte Macken am Rand, die mittels schwarzem Nagellack retuschiert wurden.
Fällt euch was auf?
Kleine Mathematikaufgabe: 5 fertige Bilder. Rahmen waren im 2er-Pack. Wo bitte ist die fehlende Nr.6 ??????
Die werde ich erst mal ausfindig machen, dann ebenfalls lackieren (hoffentlich unfallfrei), und ein Motiv dafür aussuchen. Erst dann kann ich über die Anordnung der Gallery Wall nachdenken. Heute wird das nix mehr.
Wie kann ein Mensch nur soviel Chaos anrichten bei so einer einfachen Aufgabe?
Der Tag wurde mir aber noch gerettet. Unser Paketzusteller brachte mir ein Paket. Ein großes Paket!
Heraus kam als erstes eine Weihnachtskarte. Selbst gestaltet auf die schlicht-moderne Art, die ich so gerne mag.
Und zwar von Jelena.
Ihr gleichnamiger YouTube-Kanal gehört zu meinen Lieblingskanälen. Sie macht DIY’s, stellt sich dabei nicht so dämlich an wie ich heute, und sie hat vor kurzem ein Bierpaket verlost.
Und hurra! Die Frau die nie was gewinnt, hat doch tatsächlich gewonnen.
Der Preis besteht aus einer Auswahl Craft-Bier einer kleine Brauerei in Münster. Dazu ein Beutel, Bierdeckel und ein Shirt. Unglaublich aber das Shirt ist – obwohl mit Werbedruck – so gut gemacht, dass ich es sogar tragen werde. Das Bier werden mein Mann und ich zusammen platt machen.
Vielen Dank, Jelena! You made my day.
Passiert
Frohes Fest!
Dankeschön. Euch auch frohe Weihnachten!