Die kleinen Dinge und das große Ganze
Der Frühling ist die Zeit, in der der Gärtner meist mit gebeugtem Kopf durch den Garten geht. Denn es sind die vielen kleinen Dinge die es zu entdecken gibt. Die zarte Blattknospe, die Blütenknospe mit einem Hauch von Farbe, ein einzelner Marienkäfer oder die erste Honigbiene des Jahres. Alles ist noch klein und zierlich und neu.
Was später in der Fülle des Vollfrühlings oder Sommers kaum noch Beachtung findet ist nun fast eine Sensation und ruft Begeisterung hervor. Jeder Gang durch den Garten wird zur Entdeckungsreise. Vieles ist unerwartet. Die winterharte Staude, die den Winter allen Erwartungen zum Trotz nicht überstanden hat und das empfindliche Blümchen, dass unverdrossen aufrecht im Beet steht.
Ein Beispiel ist meine Weiße Forsythie Abeliophyllum distichum. Sie bietet gleichzeitig Freude und Enttäuschung. Freude weil sie wieder anfängt zu blühen und Frust weil sie aussieht als wäre ein Besen explodiert. Zerrupft und mit z.T. gebrochenen Zweigen. Warum auch immer. Da Abeliophyllum nur langsam wächst, frage ich mich wann denn da mal ein schöner Strauch stehen soll.
Immer wieder ungeteilt Freude löst bei mir das Leberblümchen Hepaticum aus. Ich liebe diese kleinen Juwelen.
Heute Nachmittag kann ich bestimmt die ersten offenen Blütchen mit ihren kleinen, weißen Perlen auf blauen Grund fotografieren.
Auch die Hyazinthen mag ich sehr. Gerade wenn die Rispen in den Folgejahren nicht mehr ganz so dicht gefüllt sind wie im ersten Standjahr und etwas naturhafter anmuten. Der herrliche Duft ist ja sowieso legendär.
Ganz besonders freue ich mich über die Kugelprimel aus dem letzten Jahr. Kugelprimeln haben in meinem Garten noch nie überlebt. Nun habe ich sie in einen Trog gepflanzt. Und siehe da: Blüten! Liegt sicher an der Herkunft. Denn sie stammt von meiner Lieblings-Billa, die das Argument “Geht bei mir ein” nie gelten lässt.
Die Lungenkräuter Pulmonaria am Bach sehen jetzt auch schön aus. Das frische marmorierte Laub mit den hübschen Blütenfarben ist eine tolle Mischung. Sie sind bunt aber niemals grell.
Das Sinnbild des Frühlings an sich die Narzissen in verschiedenen Farben, Formen, kommen nun auch alle in die Gänge. Von der winzigen ‘Tête-á-tête’ bis zur großen, gefüllten und mehrfarbigen Hybride.
Sehr gut scheint sich das kleine Hochbeet unterm Ahorn zu machen, dass ich letztes Jahr gebaut habe. Der Farnblättrige Lerchensporn Corydalis cheilanthifolia jedenfalls hat sich kräftig entwickelt und blüht nun ordentlich los.
Und die Versorgung der Salatküche mir einem meiner Lieblingskräuter, ist auch wieder gesichert. Der Bärlauch Allium ursinum ist wieder am Start. Lecker!
Hi du,
hihi, ich werd ganz rot. Zauberhafte Blüte, deine Kugelprimel! Sag ihr Grüße und dass sie schneller ist als die Pfalz!
Dasselbe gilt für deine mitgenommene weiße Forsythie: Meine blüht noch nicht mal, der faule Besen.
Grüßle
Billa 😉