deliciosa – köstlich
Das Wort deliciosa bedeutet köstlich. Aber kaum jemand fragt sich, wieso bitte die Monstera köstlich sein soll. Habe ich mich ehrlicherweise auch nie gefragt. Bis meine Tochter mir aus Madeira u.a. eine ‘Ananasbanane’ mitbrachte.
(Die gelben Früchte sind Curubas. Dazu ein anderes mal mehr.)
Eine bitte was? Das Ding hat eher Ähnlichkeit mit einem Tannenzapfen. Andererseits erinnert die schuppenartige Oberfläche tatsächlich ein wenig an Ananas. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Geschweige denn auch nur den geringsten Schimmer wie man diesen Kolben isst, oder besser formuliert, an Essbares heran kommt. Google musste helfen.
Das Ergebnis ist spannend. Es ist in Wahrheit weder Ananas, noch Banane, noch Zapfen. Es ist die Frucht der Monstera deliciosa.
Unter idealen Bedingungen bekommen große und ältere Exemplare Blütenstände. Die sind weiß und ähneln denen anderer Aronstabgewächse. Also ein schmaler Kolben mit einer weißen Blattfahne. Ganz unten im Topf an der Pflanzenbasis erscheinen sie. Daraus werden mit etwas Glück diese ca. 25 cm langen Fruchtstände.
Das fand ich natürlich spannend. Wenn dieses Monster jetzt tatsächlich lecker ist …. Ich habe zwei Monsteras …. hmmmmm ….
Aber jetzt erst mal kosten ob er wirklich köstlich ist.
Das gestaltet sich etwas umständlich. Wenn der Kolben reif ist, kann man, ähnlich wie bei einem Maiskolben, Früchtfleichpäckchen von der Kolbenachse runter schneiden. Das sieht dann so aus:
Daran hängen aber überall solche schwarzen Spelzen. Die kratzen im Hals und müssen abgefummelt werden.
Übrig bleibt dann das hier. Das Fruchtfleisch beißt man nun einfach von dem Grünen äußeren Teil ab.
Und wie schmeckt es nun? Saftig und ein bisschen knackig, leicht nach Ananas mit einem Hauch Banane. Fruchtig, exotisch, tropisch – lecker!
Und dann plötzlich fies bitter. Warum? ganz einfach. In einigen der Fruchtfleischpäckchen sind die Kerne versteckt. Auf die zu beißen macht keinen Spaß. Zumal die so dick wie Erbsen sind.
Ein weiteres Problem ist der hohe Oxalsäuregehalt der Frucht. Der schmeckt noch lange nicht so durch wie z.B. bei Rhabarber. Aber er kann ganz schön auf den Magen gehen. Außerdem hatte ich nach dem Verzehr ein Prickeln auf den Lippen und meine Tochter im ganzen Mund. Das war uns nicht sehr angenehm.
Wichtig außerdem ist, dass alle Pflanzenteile außer den Früchten giftig sind. Auch die Früchte anderer verwandter Pflanzen – also zum Beispiel die des Philodendron – sind giftig. Manchmal werden Philodendronpflanzen als Monstera verkauft. Also bitte Vorsicht wenn da mal eine Frucht erscheinen sollte. Nur und ausschließlich die Frucht der Monstera deliciosa ist essbar.
Fazit:
Wer vielleicht mal im Urlaub oder gar aus dem eigenen Blumenpott die Möglichkeit hat eine ‘Ananasbanane’ zu kosten, sollte das auf jeden Fall machen. Ich fand es spannend. Aber eine Wiederholung brauche ich nicht. Dafür ist sie mir dann doch nicht köstlich genug und das Essen viel zu umständlich.
Ich werde sehen ob ich noch ein paar unverletzte Samen aus der Frucht bekomme. Ich bin mir zwar nicht sicher ob sie reif und keimfähig sind – vermutlich eher nicht. Aber trotzdem werde ich sie aussähen und abwarten ob was draus wird.
Bis bald
Liebe Claudia, das ist ja kurios! Früchte von der Monstera- das freut mich wirklich sehr, dass du das Experiment geteilt hast! Bin auch sehr gespannt, ob da kleine Monster Keimlinge draus werden. Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich dir! Bianca
Danke, das wünsche ich dir auch.
Hätte nicht gedacht, dass eine Monstera solche Früchte hervorbringt. Aber ich bin da auch eher zurückhaltend, was solche Exoten betrifft. Vor allem, wenn es schon eine gewisse Anstrengung braucht, überhaupt an etwas Essbares heranzukommen. Da verzichte ich dann lieber und erfreue mich an der Pflanze.
Viele Grüße von
Margit
Ja, ich auch.
Was es nicht alles gibt. Höre, nein, lese ich zum ersten Mal, das eine Monstera auch (essbare) Früchte hat. Klingt aber nach ner Menge Arbeit bevor man sie genießen kann. Da ist eine Banane doch deutlich schneller geschält….
Liebe Grüße,
Krümel
Ich bin für solche Früchte auch zu bequem.
Ich muss dir leider sagen, dass man die Monsterafrucht nicht schält. Vermutlich kommt daher auch der nicht allzu intensive Geschmack…
Die Ananasbanane schält sich nämlich selbst 🙂
Einfach ein paar Tage bei Zimmertemperatur liegen lassen und der harte Panzer fällt ab. Auch nur dann ist sie richtig reif!
Viel Vergnügen beim nächsten Versuch.
Moin, moin ihr Dragonflys, ich bin seit über 30 Jahren Hüter einer Monstera Deliciosa und ernte schon lange ihre Früchte. Gegessen habe ich noch keine weil ich mich nicht an einer unreifen Frucht “vergiften” wollte. Vor Kurzen ist aber eine vermutlich ganz ausgereifte Frucht aus der Pflanze zu Boden gefallen, aufgebrochen und hat einen wundervoll exotischen Geruch abgegeben. Da ich nun weiß welche Teile der Frucht essbar sind werde ich die nächste Probieren. Zwei hängen da noch….
Liebe Grüße Michael
Hallo Michael,
Früchte aus eigener Ernte, das ist ja spannend. Dann hoffe ich, dass sie dir auch schmecken werden.
Viele Grüße
Claudia