Das erste Planwagenbeet der Saison
Planwagenbeet? Was ist das denn? Ganz einfach ein Hochbeet, das mit diesen typischen halbrunden Stangen und einem Vlies oder einer Folie überspannt ist. Sieht ein bisschen aus wie ein Planwagen. Fehlen eigentlich nur noch Räder und ein Pferd davor. Das könnte dann auch gleich praktischerweise ins Beet äppeln.
Aber bevor es an den Wagenbau geht, geht es erst mal an die Erde. Die alten Pflanzen und Unkräuter hatte ich ja schon letzte Woche entfernt. Heute noch ein paar kleine Möhren und drei eben so kleine Rote Beete geerntet. Ob die noch brauchbar sind werde ich nachher beim Kochen feststellen.
Dann habe ich alle Beete gedüngt. Hornspäne, Rinderdung und Kalk, dazu ein wenig Patentkali. Kalk besteht bei mir auf gesammelten Eierschalen die ich im Mixer ganz klein mahle. Kann man problemlos verwenden, sie fallen sowieso an und ich brauche keinen Kalk zu kaufen.
Der Rinderdung kommt nicht auf alle Beete. Kohl z.B. riecht dann gerne beim Kochen ziemlich streng, und manche Gemüse nehmen sogar den Geschmack an. Man muss also vorher planen was wohin kommt. Dann wurde der Dünger in die obere Erdschicht eingearbeitet und glatt gezogen. Der Frost hat den Boden wunderbar gelockert. Diese s.g. Frostgare haben wir hier in Köln leider so gut wie nie.
Dieses Beet wurde letztes Jahr neu aufgesetzt. Inzwischen ist es ein ordentliches Stück abgesackt. Ich habe die obereren 30 cm Erde abgetragen, eine dicke Schicht unreifen Kompost eingefüllt, und dann die Erde wieder darüber gezogen. In drei Etappen geht das ohne großen Aufwand.
Noch eine Hand voll Kalk und Hornspänen und glatt ziehen dann ist das Beet fertig für die erste Aussaat. Und die folgte auch sogleich.
Jetzt kam das erste Klorollen-Saatband zum Einsatz. Möhren können schon früh gesät werden. Erde zur Seite schieben, Saatband drauf und dünn mit Erde bedecken. Angießen und hoffen, dass sie schnell und gut keimen. Was im Wohnzimmer unglaublich lang aussah, passte gerade in 1,5 Beetreihen. Beim nächsten Mal muss ich dann doch ein bisschen fleißiger sein.
Jetzt noch die Abdeckung aus Treibfolie darüber und der Planwagen ist fertig. Die meisten Menschen kriegen das ordentlich hin. Ich nicht.
Nachdem alle Beete des Küchengartens saatfertig vorbereitet waren, war der Nachmittag auch schon vorbei. Zwischendurch ein Schwätzchen über den Zaun mit der Nachbarin, und noch schnell aufräumen. Das war’s für heute.
Im Vorbeigehen sehe ich am Rosenbogen Schwarzmündige Bänderschnecken – früher Hain-Schnirkelschnecken – sitzen. Sie haben sich noch mit Erde paniert nach oben gearbeitet. Auf Augenhöhe lassen sie sich von der Sonne wärmen. Schwarzmündig hat übrigens nichts mit dem Kauwerkzeug zu tun sondern mit dem Schwarzen Streifen an der Gehäuseöffnung. Es gibt auch die Weißmündige Bänderschnecke mit – eben – einem weißen Streifen.
Die ist etwas sauberer, hat aber eine kleinen Gehäuseschaden. Vielleicht versucht sie sich deshalb zu verstecken.
Ach, die heißen gar nicht mehr Hain-Schnirkelschnecken? Dass die aber auch immer alles umbenennen müssen, echt. Den Begriff mit dem Planwagen kannte ich auch noch nicht, das ist sehr treffend.
VG
Elke
Ach ist das herrlich!
Liebe Claudia, Dein Blog ist wie…… nach Hause kommen ins Abenteuerland!
Planwagenbeete – noch nie gehört – doch werde ich das Wort nie mehr vergessen.
Zumal bei mir die Pferdchen ihre Äpfel neben den Hochbeeten ablegen.
Wieviele Pferdeäpfelchen soll ich Dir denn senden?
Danke für die Komplimente, Karin. Abenteuerland klingt klasse.
Och, wenn du mich so fragst. Mangels Pferden in der Nähe und mangels Auto zum Holen, würde ich Pferdeäpfelchensendungen dankend entgegen nehmen. Fragt sich nur was dhl zu Sch…-Paketen sagen würde.