Dahlien und exotische Früchte
Draußen ist es kühl und ungemütlich sobald die Sonne hinter dicken, grauen Wolken verschwindet. Das tut sie die meiste Zeit des Tages. Kaum bin ich auf der Terrasse ist sie weg. Daran muss ich mich erst mal wieder gewöhnen. Von kalt auf warm und sonnig geht das bei mir ratz-fatz. Umgekehrt ist das ein schleichender Prozess, dem ich innerlichen Widerstand entgegen setze. Herbst ist optisch schön aber die Temperaturen sind nicht meine Welt. Ich bin nun mal ein wärmebedürftiger Sommerorganismus. Für das nächste halbe Jahr lebe ich nach dem Motto: Abfinden und das Beste daraus machen.
Immerhin wird es jetzt erst mal wieder bunt und üppig. Erntezeit und Herbstblüher. Das hilft.
Die Dahlienblüten sind gerade wieder mal wunderschön.
Meine älteste die ‘Maroon Fox’. Das warme, dunkle Rot ist immer noch toll.
Die ‘Fringed Star’ ist zwar eine Hirschgeweihdahlie, erinnert mich aber eher an Korallen.
Und hier die Riesenblüten der ‘Mom’s Special’.
Die ‘White Onesta’ blüht unverdrossen weiter.
Mehr ist von meiner großen Sammlung leider nicht geblieben. Dahlien wollen Sonne. Und Sonne gibt es kaum noch in meinem Garten. Das wird sich erst ändern wenn endlich der morsche Ahorn weg ist. Am letzten Freitag war Termin und man hat mich draufgesetzt. Die ‘Vonovia’ ist ein echter Sauhaufen.
Auch die Fackellilien brauchen dringend wieder mehr Licht. Zwei bis drei kurze Blütenstiele – mehr schaffen sie nicht mehr.
Noch blüht die Ruhmeskrone Gloriosa unverdrossen weiter. Mal sehen wie lange das noch so geht.
Sie hat nur winzigen Blüten für eine Clematis. Aber die habe eine sehr hübsche Farbe und erscheinen in großen Büscheln. Dazu kommt die späte Blütezeit und eine nicht zu unterschätzende Robustheit. Nicht mal die Dürrezeiten der letzten beiden Jahre macht ihr viel aus. Clematis jouiniana Praecox sollte in viel mehr Gärten stehen.
Was zu essen gibt es natürlich auch. Die zweite Runde Feigenernte ist eingeläutet. Ich finde die beiden Ernten mit der Unterbrechung von einigen Wochen klasse. So wird man ihnen nicht so schnell über.
Bei der zweiten Ernte sind die Früchte immer eine Nummer kleiner. Macht nix. Der Geschmack ist genau so gut.
Andere empfindlichere Pflanzen stehen im Gewächshaus oder werden nach und nach dorthin verfrachtet. Wie die beiden Hängeampeln mit Pepinos Solanum muricatum. Die Früchte sind noch klein und sollen natürlich noch ausreifen. Und ein Paar mehr Früchte dürfen es auch noch werden.
Hier wächst eine Besonderheit. Pfirsichmelone Cucumis melo cv. Vine Peach. Ein Honigmelone deren Früchte nur 200-400 Gramm wiegen. Daher schaffen sie ein schnelles Ausreifen auch bei uns. Sie sollen nach Mango- und Pfirsicharomen schmecken. Ich bin schon sehr gespannt die erste zu kosten.
Was sich aber jetzt schon abzeichnet ist, dass die Behauptung die Pflanze sei ein richtiger Massenträger, der Wahrheit entspricht. Wenn sie erst mal loslegt setzt sie jede Menge Melonen an, die sehr schnell wachsen.
Das ist übrigens nur eine Pflanze. Das bedeutet aber auch, dass sie selbstfruchtbar ist. Im Gewächshaus ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Weil hier eher selten Bienen und Hummeln auftauchen. Besonders wenn bald wegen der zunehmenden Kühle auch die Fenster meist geschlossen sind.
Was auch diesmal wieder überhaupt nicht zu funktionieren scheint sind die Meterbohnen. Bis heute ist noch nicht eine Blüte in Sicht geschweige denn eine Bohne.
Mist! Ich hätte sie so gerne mal probiert.
Bis bald!
Hallo Claudia,
Dahlien finde ich so schön. Aber die Arbeit mit ausgraben, einlagern, wieder einbuddeln – nein danke. Das ist mir zu viel Aufwand. Ich bin zugegebener Maßen eine “faule Mischde”, wie man hier in Schwaben sagt.
Auf die Melone bin ich auch neugierig und hoffe, dass Du das was zu schreibst. Wir mögen Melone total gerne, aber immer die 5-Kilo-Dinger…. Wir sind ja nur zu zweit.
Haben die Deinen Ahorn jetzt endlich eine Krone kürzer gemacht?
Liebe Grüße,
Krümel
Hallo Krümel,
natürlich werde ich berichten wenn ich die erste Melone schlachte. Nein, der Baum steht noch genauso hier rum. Frag nicht was ich für einen Hals habe.