Bye bye, Pool
Die letzten drei Tage haben wir uns mit dem Pool beschäftigt.
Bei diesen Temperaturen allerdings nicht mehr mit fröhlichem Geplantsche, sondern mit dem Einwintern. Ein letzter Blick von der Terrasse auf die Sommeransicht unseres Gartens und Abschied nehmen.
Also Pumpe raus, Leiter auch, Abdeckplane runter und auf den nächsten Ast zum Trocknen.
Danach kommt der Pool selbst an die Reihe. Bis das Wasser abgelaufen ist, kann man selbst mit einem dickeren Schlauch, ca. zwei Stunden rechnen. Ein Rest muss dann noch per Hand raus geschöpft werden. Ich schätze mal so ca. eine Badewannenfüllung auf 2 x 3 Meter verteilt. Danach jault das Kreuz und ich fasse – wieder mal – den festen Entschluss eine Pumpe zu kaufen.
Nun noch trocken wischen, die Beine und das Gestänge ausbauen, die Plane falten, in einem Sack im Keller verstauen und übrig bleibt ein trauriger Anblick von 6 m² altem PVC-Bodenbelag der als Unterlage dient.
Inzwischen war es 19.00 Uhr, unsere Mägen meldeten vernehmlich Hunger. Also Schluss für heute.
Gestern dann noch das PVC aufgerollt und verstaut, Leiter und Pumpe zerlegt und gereinigt. Im Gartenhaus fanden sich noch eine Luftmatratze und ein Schwimmring aus denen die Luft noch raus musste. Dann auch das noch alles in den Keller und wir sind fertig.
Fertig? Nein, das nun doch nicht. Denn die nackte Erde mit verdorrten Grasresten ist wirklich kein schöner Anblick. Zumal sie sich beim nächsten Regen in eine Matschsuhle verwandeln wird. Jeder Versuch dort wieder Rasen anzusiedeln ist kläglich gescheitert, denn im nächsten Frühling wird er ja wieder platt gemacht.
Es musste also eine Idee her. Schon seit zwei Jahren richten wir an dieser Stelle unsere Herbstterrasse ein, weil dort nachmittags noch länger die Sonne steht. Selbst an milden Wintertagen kann man dort noch in der Sonne sitzen, während die normale Terrasse dann vollschattig ist. Aber das Bodenproblem musste gelöst werden.
Also habe ich das Unkrautvlies aus dem Gartenhaus gekramt und den Platz damit ausgelegt – dann kam Wind auf. Ganz schnell Töpfe und Möbel darauf stellen, damit das Vlies nicht weg segelt.
Heute Nachmittag habe ich dann ein paar Säcke Rindenmulch besorgt und auf der Fläche verteilt. Das sieht doch schon viel besser aus.
Aber ein wenig herbstliche Deko kann das Ganze noch vertragen. Ein paar Pflanzen sind natürlich auch aus dem Baumarkt mitgekommen. Im Keller stand noch ein alter Korb, der seine besten Tage längst hinter sich hat. Der dient nun als Pflanzgefäß für eine lachsfarbene Rose und ein Solanum pseudocapsicum. Dazu eine kleine Tonkrucke mit Sedum und das Gefühl da fehlt was. Also erst mal Kaffee.
Dann habe ich mich an die Geräusche der letzten Nacht erinnert. Dieses satte “Klong!”, wenn Kastanien auf Autodächer fallen und das bei uns den Frühherbst einläutet. Tüte schnappen und ab zum Parkplatz gegenüber. Die beiden Bäume tragen dieses Jahr Massen, der Boden liegt voll mit diesen herrlichen dicken, runden, glänzenden Kastanien. Schnell ist ein halber Beutel voll.
Mit ihnen habe ich die Erde dieser und weiterer Gefäße abgedeckt. Dann fanden sich noch ein Keramikpilz und eine Eichel im Keller. Auch sie kamen wieder ans Tageslicht. Jetzt sieht es doch schon viel eher nach Herbst aus.
Auch die Regenrinne mit den Semps hat einen neuen Platz gefunden, genau so wie die Artischockenblüten und eine verzinkte Gießkanne.
Die andere Seite der Herbstterrasse sieht noch ein wenig kahl aus. Mir wird schon noch was einfallen. Erst mal haben wir einen gemütlichen Platz für Kaffee und ein Buch in der Nachmittagssonne und ich bin mit dem fehlenden Pool versöhnt.
Hallo Claudia,
bei Euch sieht es tatsächlich sehr herbstlich aus. Wir müssen uns leider damit abfinden, dass der Sommer schon wieder vorbei ist.
Bei uns regnet es seit gestern und ist kühl. Meine Paprika sollen doch noch reifen! So wird das nichts mehr.
Mir gefällt Euer Sitzplatz mit Rindenmulch-Bodenbelag sehr gut. Dann könnt Ihr die schönen sonnigen Herbsttage, die hoffentlich noch kommen, auch genießen.
Liebe Grüße von Ingrid
Hallo Ingrid,
danke dir. Wenn der Sommer zu Ende ist ruft das bei mit immer einen kurzen Anfall von Melancholie und Frust hervor. Nach zwei Tagen habe ich mich damit ausgesöhnt und genieße die schönen Seiten des Herbstes. Denn die Üppigkeit und die satten, warmen Farben liebe ich.
Das Problem mit den Paprika habe ich auch. Vor drei Tagen habe ich mal gerade so eine Hand voll grüner Früchte geerntet. Mehr wird es wohl in diesem Jahr nicht werden. Der August war einfach zu schlecht. Schade. Aber nächste Woche soll es noch mal richtig sonnig und warm werden. Vielleicht hast du ja Glück und sie reifen noch aus. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen.
LG
Claudia