Bunte Bohnen und weg mit dem Moorbeet
Die Bohnen müssen in die Erde. Ich ziehe sie aber schon seit Jahren vor. Was gleich mehrere Vorteile hat.
- Die Tauben und andere Vögel kommen nicht ran.
- Die Amseln können sie nicht wieder raus scharren.
- Sie verfaulen nicht im Boden wenn es dauerregnet.
- Wenn der Frühling, wie im Moment, kalt ist, keimen sie im warmen Haus. Somit haben sie schon eine ordentlichen Vorsprung.
Natürlich ist das Pflanzen von vorgezogenen Bohnen nur sinnvoll, wenn man keinen ganzen Acker bewirtschaftet. Das ist bei mir aber ja nicht der Fall.
Es soll Leute geben, die Bohnen sammeln. Nicht im Garten, sondern tatsächlich getrocknete Bohnenkerne. Und wenn man die ungeheure Vielfalt sieht, die Formen und die unendlich vielen Farbkombinationen, kann man es verstehen. Schon meine fünf Sorten, die ich ausgesät habe sehen doch aus wie kleine Juwelen.
Manchmal ist Müll praktisch. Ich benutze jedenfalls gerne Dinge, die sonst gleich im Müll landen würden, noch für weitere Zwecke.
In der großen Schale habe ich mal einen ganzen Fisch gekauft. Jetzt beherbergt sie die Bohnen.
Und einen Klarsichtdeckel hatte sie praktischerweise auch. Ein ideales Minigewächshaus.
Drei Tage später sind alle gekeimt bis auf die Limabohnen Phaseolus lunatus. Die scheinen einfach zu alt zu sein.
Einige Samen muss ich noch nachkaufen. Die französischen Flageolets mit ihrem besonderen Geschmack, neue Limabohnen, Wachsbohnen und vielleicht noch Meterbohnen. Mal schauen was ich so finde. Es ist ja glücklicherweise noch ein wenig Zeit.
Ihr erinnert euch sicher an mein Moorbeet. Inzwischen war es in die Jahre gekommen. Der Torf fing an zu müffeln, das Torfmoos hatte den letzten heißen und trockenen Sommer nicht überstanden. Bis auf eine Schlauchpflanze haben keine Moorbeetpflanzen überlebt. Denn mangels Regenwasser musste ich letzten Sommer monatelang zwangsläufig mit unserem sehr kalkhaltigen Leitungswasser gießen. Das halten diese Pflanzen auf Dauer einfach nicht aus.
Jetzt musste die Entscheidung fallen, was ich weiter mit diesem Bereich im Garten anstelle. Das Moorbeet komplett neu aufbauen, mit dem Risiko eines weiteren Dürresommers und den Folgen? Oder mache ich etwas ganz anderes? Die Entscheidung fiel auf die zweite Möglichkeit. Und so habe ich heute das Moor aus der Wanne geschaufelt (sehr lecker) und die letzte Überlebende entnommen. Sie wird später zurück geschnitten, geteilt und in die Sumpfzonen der Teiche verteilt.
Dann wurde die Umbauung aus Ziegelsteinen aufgenommen und auf ca. zwei Meter verlängert.
Dann wurde in Hochbeetmanier aufgefüllt. Grobes, dann feines Kompostmaterial, reifer Kompost. Und als Topping Blumenerde mit Perlite vermischt.
Im Anschluss habe ich mit sechs Tomaten bepflanzt. Die Sorte ‚Phantasia‘ ist krankheitsresistent und kann auch im Freiland ohne Dach über dem Kopf gehalten werden. Außerdem schmeckt sie sehr gut. Ein paar Hand voll Tomatendünger erleichtern den Start für die Starkzehrer.
Dann war aber noch einiges an Platz übrig für eine niedrigere Beipflanzung. Erst hatte ich überlegt die vielen Basilikumsämlinge dort hin zu pflanzen. Aber da die Nächte noch zu kühl sind, will ich sie lieber noch im Gewächshaus lassen. Statt dessen habe ich die übrig gebliebenen Steckzwiebeln verwendet. Sie passen auch gut zu Tomaten – im Beet wie auf dem Teller.
Die Ziegel erwärmen sich in der Sonne schnell und halten die Wärme noch bis in die Nacht. Das gefällt den wärmeliebenden Südamerikanern natürlich.
Bis zum nächsten Jahr ist dann der Nährstoffgehalt des Beetes drastisch gesunken. Es folgen dann Mittel- oder Schwachzehrer oder vielleicht auch Blumen. Wer weiß.
Zwischendurch hatte jemand leichte Panik. Da wurde doch einfach ihre Welt auseinander genommen. Aber keine Angst. Sie wurde rechtzeitig umgesiedelt.
Bis bald
Hallo Claudia,
sehr schön geworden. Die Mauer sieht aus als würde sie genau so schon ewig da stehen. So ein Moorbeet „auszulöffeln“ stell ich mir auch nicht besonders angenehm vor. Wo hast Du denn die Menge Moorerde entsorgt?
Bohnen finde optisch auch super – aber irgendwie finden sie kaum den Weg in den Kochtopf. Weiß auch nicht warum….
Liebe Grüße,
Krümel
Hallo Krümel,
dann habe ich ja genau das erreicht was ich wollte. Ich mag wenn die Dinge aussehen als wären sie schon alt. Jedenfalls im Garten. Im Haus eher nicht.
Die Erde habe ich einfach als dünne Mulchschicht in den Beeten verteilt.
Viele Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
Bohnen sehen wirklich sehr gut aus, und ich habe auch schon so manche Bohne bewundert. Wäre aber nie auf die Idee gekommen, dass man die sammeln könnte.
Ich werfe auch nicht gerne Dinge einfach weg und freue mich, wenn ich sie wieder verwenden kann. Das gibt mir immer ein gutes Gefühl. Andererseits möchte ich allerdings auch nicht alles verwahren, sonst verliere ich den Überblick.
Danke für den Tipp mit der Phantasia, so eine Tomate suchen wir nämlich, eine die ohne Dach auskommt. Bisher sind alle Versuche mit Tomaten in unserem Garten kläglich gescheitert.
Ja ein Moorbeet ist nichts für trockene Sommer. Ich möchte gar nicht mehr daran zurück denken, wie ich den Garten letztes Jahr jeden Tag gegossen habe und es am Ende doch zu wenig war. Teilweise fürchtete ich schon, ich werde an einem Gießkannenarm leiden und Nachts habe ich mich nicht getraut, mich im Bett zu drehen, weil ich im Traum dachte, ich hätte eine Gießkanne in der Hand…
Ich wünsche Dir noch eine schöne Restwoche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
die ‘Phantasia’ ist eine normalfrüchtige Tomate. Es gibt noch das Gegenstück als Cocktailtomate namens ‘Philovita’. Beide haben sich bei mir über Jahre bewährt und bringen oft bis in den Spätherbst Früchte. Das teurere Saatgut lohnt sich allemal.
Ich hoffe uns bleibt dieses Jahr die große Dürre erspart. Aber weiß man es?
Auch dir eine schöne Restwoche.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
das Ziegelbeet gefällt mir gut, darin haben es die Tomaten sicher schön warm. Ich hoffe ja, dass ich meine vorgezogenen Tomaten am Wochenende mal auspflanzen kann, die wollen endlich mal raus.
VG
Elke
Hallo Elke,
die Aussichten lassen jedenfalls hoffen.
Viele Grüße
Claudia
Interessant, wie viele verschiedene Bohnen es gibt! Ich habe mal von einer Monstranzbohne gelesen. Das fand ich schon irgendwie spannend!
Die Umgestaltung des Moorbeetes ist Dir perfekt gelungen. Damit habe ich keinerlei Erfahrung. Bei unserem Lehm müsste man den Boden austauschen. Das ist für mich uninteressant. Ich bin ja immer daran, alles möglichst pflegeleicht zu gestalten!
Viele Grüße von
Margit
Hallo Margit,
ja, die Monstranzbohne gibt es. Ich hatte sie allerdings auch noch nie.
Viele Grüße
Claudia