Beetrettung und Verbänderungen

Wieder ist fast die Bepflanzung eines Beetes dem Durst des Ahorns zum Opfer gefallen.

Die Pflanzen sahen eher tot als lebendig aus. Vor allen Dingen die Hortensie ‘Annabelle’ litt enorm unter der Trockenheit, die trotz regelmäßigem gießen nicht in den Griff zu kriegen war.  Sie überlebte so gerade, hatte kaum Triebe und die Versuche der Blütenbildung waren eher ein schlechter Witz. Aber auch die Hostas wuchsen eher rückwärts, genau wie das Chinaschilf und die Astrantie. Nur der Buchs, eine Hostaart und ein Palisaden-Wolfsmilch Euphorbia characias ssp. wulfenii, die sich an dieser Stelle selbst ausgesät hatte, wuchsen halbwegs zufriedenstellend. Jedenfalls war es insgesamt kein schöner Anblick.

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Ergo musste jetzt was passierten. Also den Spaten geschnappt und alle Pflanzen ausgegraben. Danach den Ranunkelstrauch Kerria japonica und die Ahornhecke frisiert. Um den Saugwurzeln des Ahorns den Spaß zu verderben habe ich auch dieses Beet wieder mit Unkrautvlies ausgelegt.

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Vor die Lücke unter dem  Zaun kamen hochkant ein paar alte Dachpfannen, um die Pflanzen vor den Freischneidern der öffentlichen Gartenpfleger zu schützen, die schon einige meiner Pflanzen auf dem Gewissen haben. Auch zur Ahornhecke hin habe ich  Dachpfannen als Begrenzung gelegt. Das schützt vor Unkrautwuchs und ist bei Pflegearbeiten begehbar. Dann kamen etliche Eimer reifer Kompost und ein paar Säcke Pflanzerde auf das Vlies, bis eine zum Bepflanzen ausreichend dicke Schicht erreicht war. Gedüngt wurde nicht, denn der Kompost bringt ausreichend Nährstoffe mit.

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Nun konnte ich alle Pflanzen wieder einsetzen. Allerdings etwas anders sortiert als vorher und um einen Neuzugang, eine Astrantie ‘Moulin Rouge’ ergänzt. Nun ist im Vordergrund sogar noch etwas Platz für ein paar niedrige Stauden. Ich werde sicher etwas finden. Der Maschendrahtzaun wird hoffentlich nächstes Jahr vom Chinaschilf im Hintergrund des Beetes verdeckt. Meine Stele, die inzwischen am Teich etwas deplatziert wirkte, ist nun auch umgezogen. Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden. Ich hoffe die Pflanzen fühlen sich jetzt wohler.

Während ich dies schreibe fällt mit ein, dass ich im Beet die Zwiebeln der Schachbrettblumen und Hyazinthen vergessen habe. Die liegen jetzt unter dem Unkrautvlies. Mist!

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Rechts und links der Bank stehen Formschnitt-Thujen, die ich dieses Jahr noch nicht geschnitten hatte. Das habe ich dann auch gleich mit nachgeholt. Das waren meine ersten Versuche in Sachen Formschnitt. Die Spirale ist mir nie ganz gelungen. Aber ich finde es auch so ok.

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Ziemlich weit oben in der Pflanze habe ich ein kleines, inzwischen verlassenes,  Nest gefunden. Wir hatten gar nicht gemerkt, dass dort gebrütet wurde und wissen daher auch nicht wer das war. Vielleicht ein Zaunkönig? Oder war es doch die Nachtigall? Jedenfalls habe ich das Nest vorsichtig aus der Thuja befreit und weil es so hübsch ist zum Dekoobjekt erklärt. Ich habe es nicht fertig gebracht es in den Kompost zu werfen. Es liegt nun mit Wachteleiern dekoriert unter einer gläsernen Treibglocke auf einem alten Gusseisenstöfchen.

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Die erste Dahlie des Jahres blüht. Es ist die kleinblütige ‘Little Willem’. Die Knolle bekam ich kürzlich von eine netten Bekannten geschenkt. Ich finde sie ausgesprochen reizend – die Dahlie und die Bekannte. Danke, Lavi.

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Gerade fallen mir ein paar Besonderheiten im meinem Garten auf. Und zwar so genannte Verbänderungen auch Faszination, Christaten oder Hahnenkamm genannt. Dabei wird der Vegetationspunkt der Pflanze, der normalerweise punktförmig ist, linear verbreitert. Das führt zu einer bandförmigen Optik der betroffenen Pflanzenteile.

Eine Verbänderung habe ich an der Taglilie ‘Green Flutter’. Alle Blätter und Blütenstengel kommen aus dieser Verbänderung. Die Pflanze bleibt mit ca. 20 cm Gesamthöhe gedrungen und klein. Die normale Höhe wäre 50 – 60 cm. Die Blätter sind seltsam geformt.

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Häufig anzutreffen sind die Verbänderungen an den Blüten des Kandelaber-Ehrenpreis Veronicastrum virginicum. Die normalerweise spitz zulaufenden Blütenstände sind breit – fast rechteckig.

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Beim Sedum reflexum wird die Verbänderung ‘Christat’ genannt und sogar gezielt weiter vermehrt. Leider bleibt sie bei mir nicht lange in der kompakten Form, sondern macht lange Bänder. Auch bilden sich immer wieder Triebe mit normalem Wachstum, die entfernt werden müssen, damit sie die Christatenform nicht überwachsen.

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Auch wenn nicht jede Verbänderung hübsch ist, so ist es doch eine spannende Laune der Natur.

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