Beet eingenäht und Streublümchen
Das sich gewisse Personen des Musikbusiness in ihre Bühnenklamotten einnähen lassen ist bekannt. Auch, dass Cleopatra sich in einen Teppich einwickeln ließ um sich Cäsar vor die Füße rollen zu lassen. Aber hat schon mal jemand ein Hochbeet in einen Teppich eingenäht?
Wenn nicht habe ich am Sonntag eine Weltneuheit fabriziert.
Das Gabionenhochbeet war ja optisch eher gruselig.
So konnte das nicht bleiben. Eine Verkleidung musste her. Aber was und wie? Die restlichen Schilfmatten reichten nicht aus, die Kaffeesäcke waren morsch und guter Rat teuer. Da fiel mir eine Strandmatte in die Hände, aber nur eine, gebraucht wurden mindestens drei. Dann schleppte mein Mann einen alten Sisalteppich aus dem Keller an. Das sah doch schon viel besser aus. Nachgemessen – in exakt drei Bahnen in genau der Länge des Hochbeetes konnte er geschnitten werden.
Aber wie befestigen? NÄHEN! Einfach annähen, mit Polsternadel und Segelgarn das ist sogar seewasserfest. Nicht, dass hier die Flut vorbei käme aber es ist auf jeden Fall wetterfest.
Gesagt getan und nach einer Stunde in seltsamer Haltung war das Beet eingenäht.
Das sieht doch entschieden besser aus.
Jetzt noch das Spalier wieder ran und die Baustelle ist endlich geschlossen. Hier werden in den nächsten Tagen die vorgetriebenen Erbsen und Zuckerschoten gesetzt.
Was ist das? Aquarium? Gartenteich? Unterwasseraufnahme Baggerloch?
Nichts dergleichen. Gestern habe ich die meiste Zeit mit dem Frühjahrsrückschnitt der Kübelpflanzen im Gewächshaus verbracht. Eine staubige Angelegenheit. Das ist dann gleich ein Teil des Rückschnitts der Zironenverbene in heißem Wasser gelandet. Lecker!
Viele Kübelpflanzen stehen jetzt wieder draußen.
Unter anderem das Brutblatt. Beim botanischen Namen dieser Pflanze herrscht Verwirrung. Ich blicke nicht mehr durch welcher nun korrekt ist.
Kalanchoe tubiflora, Kalanchoe delagoensis, Kalanchoe verticillata, Bryophyllum verticillatum, Bryophyllum delagoense, Bryophyllum tubiflorum … sucht es euch aus.
Aber wie auch immer es heißt, es blüht gerade und das will ich euch nicht vorenthalten.
Ein großer, Blütenstand in leuchtendem Orange. So schön vor dem blauen Frühlingshimmel.
Warum das Brutblatt Brutblatt heißt:
Am Ende eines jeden Blattes sitzt ein kleiner Pulk von fertigen Jungpflanzen inklusive Wurzeln.
Bei der kleinsten Berührung brechen diese ab und wo sie auf Erde fallen wurzeln sie sofort ein. So entstehen in kürzester Zeit ganze Brutblattwälder. Und selbst gerade mal zentimeterhohe Pflanzen tragen schon wieder Brutblätter. Ursprünglich aus Zentral- und Süd-Madagaskar stammend hat es sich dank dieser Vermehrungsfreudigkeit (Samen produziert das Ding übrigens auch noch in Massen) in großen Teilen der trockenen, tropischen Klimazonen ausgebreitet. Und wer nicht aufpasst hat die “Streublümchen” in sämtlichen Blumentöpfen die mal in der Nähe der Mutterpflanze standen.
Die rot-braune Farbe ist übrigens ein natürlicher Kälteschutz. Nun – bei genügend Wärme – kommt nach und nach die grüne Farbe zurück.
Interessant weil speziell ist die Wuchsform auf jeden Fall. Und solange es blüht darf es in Augenhöhe auf dem Tisch stehen.
Das ummantelte Beet ist womöglich die Entdeckung gegen Schnecken im Hochbeet! Bitte halte uns doch auf dem Laufenden, ob die Schnecken diese Hürde schaffen.
Liebe Grüße
Dani
Werde ich machen, Dani. Ich befürchte jedoch eher, dass die Biester sich unter der Verkleidung verstecken werden, besonders wenn nach Regenfällen das Material feucht ist. Aber vielleicht hast du ja recht und es ist ihnen zu kratzig. Hoffen wir das beste.
Liebe Grüße
Claudia