Noch mal schnell am Teich vorbei
Noch mal schnell am Teich vorbei schauen und ein paar abgeblühte Stängel zurück schneiden – das war der Plan.
Aber wie das so ist. Erst der eine Stängel, dann der andere Stängel und dann gefällt einem dies nicht und das nicht. Und die Feststellung, dass mein Teich von der rechten Seite her verlandet, war auch nicht toll. Schon war der Plan ein ganz anderer.
Um diesen Bereich auf der rechten Seite hinter dem Sprudelstein ging es. Auf den ersten Blick ist da nichts besonders Auffälliges, aber bei näherer Betrachtung war bis zu den Seerosen die komplette Seite mit Wurzelfilz, Kies und Modder aufgefüllt. Und das musste raus.
Wer schon einmal solch eine Filzdecke aus einem Teich geholt hat, weiß, dass es von oben gesehen harmlos aussieht aber dann so viele Kilo daran hängen, dass man Mühe hat diese Matte aus dem Wasser zu ziehen. Das Gewicht ist wirklich unglaublich. Ist es endlich geschafft liegt da ein gigantischer Klumpen der schmiert, trieft und stinkt. Nicht wirklich schön, aber da musste ich jetzt durch.
Dieser ganze Batzen muss zerlegt werden, denn die Pflanzen sollen größtenteils erhalten werden. Der Kies soll auch nicht unbedingt in die Biotonne und die Gittertöpfe schon gar nicht. Außer einer kleinen Hacke hat man mit keinem Gerät eine Chance hier irgendwas aus zu richten. Da ist Handarbeit gefragt – wörtlich und Stückchen für Stückchen. Hinterher sieht man aus wie Sau.
Der Teich hat dafür auf einmal viel mehr Größe.
Noch ein bisschen aufgewühlt trübe das Ganze. Der gefallene Wasserstand zeigt wieviel da verdrängt wurde.
Hier wächst der Haufen mit Wurzelfilz …
… und hier der Kies …
… und Kies …
… und noch mehr Kies. Am Ende waren es ca. 25 Liter Steine. Daher das enorme Gewicht.
Ein paar Libellenlarven, Schnecken und anderes Kleinvieh kamen gleich zurück ins Wasser. Dann wurden die Pflanzen geteilt und neu in Gittertöpfe gepflanzt. Sie kamen ungefähr an die alten Stellen zurück. Dann wurde der Kies ausgespült, denn der Modder sollte möglichst nicht wieder mit rein.
Dann kam der Kies zurück auf die Ufer, innen und außen. Da sich bei solchen Arbeiten auch immer die Teichrandverläufe etwas ändern, steht jetzt noch Folienrand über bis sich alles gesetzt hat. Wenn man sie gleich auf Höhe bringt, ist sie nach wenigen Wochen schnell zu kurz und dann hat man das Malheur.
Jetzt brauchte ich dringend einen Kaffee. In der Küche wurde ich dann von meinem Göttergatten angemault: “Wie siehst du nur wieder aus!”
Wie wohl? Wie jemand der GEARBEITET hat. Dumme Frage!
Dann malte er mit dem Finger ein paar Linien auf meinem Rücken nach. “Das meine ich. BÄH!”
In der Hand hält er eine kleine Schnirkelschnecke (wovor er sich ekelt). Die hat während ich am Teichrand saß meinen Rücken bestiegen und ist kreuz und quer auf mir rum gekrochen. Da Strick nicht sehr gleitfähig ist hat sie dabei reichlich Schleim hinterlassen. Sehr lecker!
Am nächsten Tag Kontrolle meines Werkes. Ich bin zufrieden. Der Teich ist größer, hat mehr Licht und die Tiere mehr Platz.