Und es wintert doch
Das Jahr endete für uns eher unschön. Unsere Tochter hat es sich nicht nehmen lassen, sich an Heiligabend noch schnell auf der Arbeit ihren Ellenbogen zu zerlegen.
Es folgten Anfang des Jahres OP und Krankenhausaufenthalt. Demzufolge war an bloggen nicht zu denken. Einfach keine Zeit. Nun habe ich viel Zeit, denn ich habe eine ordentlich Erkältung. Ich wette ich habe sie mir im Krankenhaus eingefangen. Soll man da nicht eher gesund werden? Na ja…
Nur rumliegen ist aber langweilig. Also habe ich mich heute in eine dicke Daunenjacke gewickelt und im Garten Winterfotos gemacht. Ja tatsächlich Winterfotos. Es hätte ja nach den Bildern vorher kaum noch jemand geglaubt, dass der Winter doch noch mal in Köln Einzug hält.
Letzte Woche als der Weihnachtsbaum in Richtung Mülltonne das Haus verließ, habe ich noch eine “typische Januardeko” gemacht: Übrig gebliebene Adventskranzkerze an Blumenstrauß aus dem Garten. Voll normal in der Kombi Schneeglöckchen mit Christrosen, Jasminnachtschatten und Kapuzinerkresse. Ich fand die seltsame Mischung jedoch hübsch, und nach dem Tannengrün brauche ich immer ein paar frische Blüten.
Inzwischen hat Väterchen Frost den Sommerblumen allerdings den Garaus gemacht. Am letzte Wochenende fiel der erste Schnee. Nicht viel und nicht flächendeckend, aber ein paar gezuckerte Stellen gab es doch. Inzwischen sind sie vereist und die Kristalle glitzern in der Sonne. Deshalb zeige ich euch heute mal Puderzuckerfotos.
Hier Eiskristalle auf dem Scharbockskraut, das schon üppige Poster getrieben hatte. Diese Pflanze ist immer eine der ersten des Jahres die austreibt. Aber Dezember ist selbst dafür ungewöhnlich.
Polsterglockenblume mit Blüten im Schnee ist auch ein eher seltener Anblick.
Den Krustensteinbrech Saxifraga paniculata finde ich besonders hübsch mit Kristallhäubchen.
Interessant auch die Kombination von kuschelweichem Moos zu harten Schneekristallen.
Diese Blüten gehören einer Rosenprimel…
…und das sind eindeutig Tiefkühl-Erdebeeren.
Auf altem Laub ist der Hell-Dunkelkontrast besonders stark.
Zum Beispiel auf den abgestorbenen Wedeln des Wurmfarns.
Ein trockenes Ahornblatt wurde zur Schale mit eisigem Inhalt auf einer weiß gedeckten Tafel…
…und die Holzbalken zur Schneepiste.
Ganz besonders faszinierend finde ich die Strahlen, die der Wind in die Eisschicht auf dem Teich gezogen hat…
…währen gleich dahinter die ersten Elfenkrokusse jeden Sonnenstrahl nutzen.
Gar nicht glücklich mit der Kälte sind allerdings die Lenzrosen Helleborus orientalis Hybriden. Hier hängt die ‘Hardrock’ eher schlapp in den Seilen. Klar, ist ja auch eigentlich noch viel zu früh für sie. Die anderen sehen genau so aus. Ob sie sich wieder aufrichten wenn der Frost vorbei ist?
Noch eine kurze Temperaturkontrolle im Gewächshaus und dabei kleine Blütenstände an den Echeverien entdeckt.
In den Vorgarten bin ich nicht zum fotografieren gegangen. Lieber vom Fenster aus den Vögeln am Buffet zuschauen. Wenn ich raus gehe vertreibe ich sie nur. Die Spatzen machen sich über die Meisenknödel her. Warum heißen die eigentlich Meisenknödel? Hat sich je ein Vogel daran gehalten?
Von unten pirscht sich vorsichtig das Rotkehlchen an. Im Blumenkasten unter den Knödeln sammeln sich, zu seiner Freude, die Tischabfälle der anderen. Also gleich mal sehen was es gibt.
Hey Claudi,
ganz, ganz süß, deine dicken Vögelchen! Tolle Winterfotos.
Gute Besserung, schaff dir schnell die Kränke vom Hals!
Grüßle
Billa 😉