Es läuft
Zwei Tage habe ich nun damit zugebracht mich wie eine durchgeknallte Mischung aus Wühlmaus und Bergsteiger durch den Hang zu wühlen um den Bachlauf zu erneuern.
Zuerst mussten alle Stufen nachgearbeitet und die eingeschwämmte Erde wieder entfernt werden.
Um ein erneutes Abrutschen der Erde zu verhindern habe ich die Setzstufen mit Schieferplatten abgestützt.
Danach konnte die neue Folie verlegt werden. Das war das härteste Stück Arbeit. In dem steilen Hang steht man nicht gerade bequem und die Kurve macht es nicht einfacher das steife Zeug zu verlegen. Auch die Befestigung der Ränder ist kein Spaß. Die ausgiebige Nutzung meines gesamten Schimpfwortrepertoires hat zumindest meinen Nerven geholfen. Noch schnell provisorisch die Schieferplatten wieder rein – schief (daher Schiefer 😉 ) aber in dem Fall egal – und ein Probelauf um zu schauen ob die Folie dicht ist und an den Rändern nichts ausläuft. Für Feinarbeiten hatte ich keine Kraft und keine Nerven mehr. Verschieben wirs auf morgen. Ist ja Feiertag und Zeit genug.
Gestern dann die Feinarbeit. Einen solchen Berg unterschiedlich geformter Platten in das Bachbett ein zu arbeiten, sodass das Wasser schön mittig und gleichmäßig durch läuft, ist Fummelei vom Allerfeinsten. Nach 2 Stunden lief es richtig.
Dann noch die Erde und die Bepflanzung an den Seiten des Bachs soweit es geht in Ordnung gebracht. Solche Aktionen bedeuten immer Kollateralschäden. Eine tote Riesenwolfsmilch durch eine Thuja ersetzt, die noch irgendwo im Topf rumstand und ein Zebragras Miscanthus sinensis ‘Zebrinus’ dazu. Dazwischen habe ich einfach eine Tüte Blumenmischung gestreut. Es wird sicher ein Jahr dauern bis die Natur gnädig die hässlichen Folienränder kaschiert hat. Leider ist in der steilen Lage ein Abdecken mit Steinen nicht möglich. Damit müssen wir jetzt erst mal leben.
Also zu hübscheren Dingen. Drei Pflanzengruppen dominieren jetzt den Garten. Iris, Akeleien und Zierlauch. Zu dieser Zeit schäumt der Garten förmlich über und jeden Tag ist Neues zu sehen.
Iris zum Beispiel:
Zierlauch in diversen Sorten:
Und eine Vielzahl an Akeleien. Ich habe vorzugsweise Aquilegia vulgaris. Diese vermischen sich untereinander. Die Samen werden dann von den Ameisen an alle möglichen Stellen im Garten geschleppt und keimen dort. Das ergibt n jedem Jahr ein neues Bild und die Neugierde ist groß welche Farben, Formen und Blütengrößen erscheinen.
Was für eine Vielfalt:
Die Akelei wird auch als die ‘Blaue Blume der Romantik’ bezeichnet. Blau ist jedoch relativ, wie bei den meisten Blüten ist es durch den Rotanteil eher ein Lila. Nur ganz wenige Pflanzen bringen ein wirkliches Blau. Zum Beispiel die Polster des Steinsame Lithodora diffusa ‘Heavenly Blue’.
Auch die Clematis legen los. Hier eine C. montana am Zaun die schon seit über 20 Jahren zur Familie gehört und vom Balkon unserer alten Wohnung mit umgezogen ist. auch eine Attacke der Gärtner mit dem Freischneider unterm Zaun durch hat sie überlebt.
Und wieder mal die ‘Veronicas Choice’ mit einfachen statt gefüllten Blüten. Selbst die zartrosé Zeichnung fehlt dieses Jahr. Ich mag sie sie trotzdem.
Zum guten Schluss noch ein Vagabund im Beet. Papaver rupifragum ‘Flore Pleno‘ sät sich auch fleißig aus. Danach sind die Stauden mehrjährig und werden jedes Jahr breiter, aber langlebig sind sie nicht. Nach 3 – 4 Jahren ist Schluss.