Asternblüte viel zu früh
Ich sitze hier im oberen im Gartenbereich zwischen Wänden. Genauer gesagt zwischen Asternwänden. Dieses Jahr sind sie bei mir unheimlich früh dran. Gerade ist mal erst Herbstanfang. Gestern um 21.21 Uhr war es hier in Köln so weit dem Sommer auch amtlich bye bye zu sagen. Aber mein Garten sieht schon seit einer Woche aus wie Herbst, denn die Astern stehen schon in voller Blüte. Wenn ich zurückblättere in die anderen Jahre sind sie fast einen Monat zu früh. Dazu kommt, dass sie, dank des vielen Regens, zu ungeahnten Größen gewachsen sind. Viel höher als in anderen Jahren.
Außerdem haben sie die Angewohnheit sich reichlich durch Selbstaussaat zu vermehren. Am liebsten vorne im Beet, in der ersten Reihe, damit man alles, was dahinter steht, nicht mehr sieht. Hier kommt schon der nächste Schwung, natürlich auch im Vordergrund des Beets. Dadurch wirkt dieser Gartenteil auch gleich ein ganzes Stück kleiner. Eine optische Schrumpfung sozusagen.
Am hinteren Beet entlang hat sich eine ganze Wand ausgesät. Man kann fast meinen in meinem Garten gäbe es nichts anderes mehr als Astern.
Ganz am Ende der “Wand” steht die einzige Raublattaster Symphyotrichum novae-angliae (L.) G. L. Nesom; Syn.: Aster novae-angliae, also Neuenglische Aster, meines Gartens. Dieses Jahr ein zu einer über zwei Meter hohen Riesin mutiertes Exemplar. Sie ist die einzige in Pink, die einzige, die sich nicht aussät und schon ca. 20 Jahre alt und gesund ist. So liebe ich das.
Wenn ich in Zukunft noch ein wenig Abwechslung in meinem Bestand haben will, werden es auf jeden Fall Raublattastern sein. Keine Frage, ich mag auch die Glattblattaster, Neubelgische Aster Symphyotrichum novi-belgii ; Syn.: Aster novi-belgii sehr gerne. Allerdings finde ich sie inzwischen ein wenig langweilig mit ihren ewigen mehr oder weniger gleich aussehenden Fliedertönen, bestenfalls ein wenig Rosa. Dadurch macht der Garten momentan einen ziemlich monochromen Eindruck. Ein bisschen sehr pastellig für meinen Geschmack.
Die Raublattastern bietet da doch viel mehr Auswahl. Da sind auch dunkle und kräftige Töne vertreten. Auch ein paar wärmere Farbtöne, die mir hier fehlen.
Jetzt habe ich ein Problem. Ganz viele der Pflanzen müssen raus hier, da führt kein Weg dran vorbei. Allerdings ist da die Hemmschwelle Pflanzen raus zu reißen, die doch gerade so schön blühen. Aber all die anderen blühenden Stauden … Da sind noch so viel Sedumarten, Sonnenhüte, Gräser – und keiner sieht sie.
Haben will sie auch niemand. Denn in den Gärten von Nachbarn und Freunden wachsen auch schon zu viele. Sind halt sehr aussaatfreudig.
Der einige Trost den ich im Moment habe, ist die Tatsache, dass die Korbblüten wahre Insektenmagnete sind. Es summt und brummt an jeder Ecke. Die Bienen fallen in ganzen Schwärmen ein, Schwebfliegen kommen auch gerne zu Besuch. In der Mittagszeit, wenn die Sonne scheint, ist fast jede Blüte besetzt.
Beim Mittelbeet habe ich allerdings durchgegriffen. Hier habe ich fast alle rausgerupft. Dafür wachsen hier jetzt ein paar neue Stauden. Unter anderem Phlox paniculata ‘Tequila Sunrise’®. Der duftet nicht nur herrlich, der warme Farbton passt toll zur Jahreszeit und als Kontrast zu den kühlen Tönen der Astern. Der darf sich dann gerne breit machen.
Sobald die ersten Astern verwelken greife ich dann auch in den anderen Beeten radikal durch. Ganz bestimmt. Denn eins will ich garantiert nicht: Noch mehr Sämlinge.
Bis dahin bleiben nur dicke, große Sträuße fürs Haus und zum Verschenken. Hier mit Helianthus ‘Lemon Queen’. Fällt ja überhaupt nicht auf wenn ich was abschneide.
Bis bald
Hallo Claudia,
trotz der frühen Blüte beneide ich dich um die Astern.
Ich versuche immer, sie anzusiedeln, aber nur Aster divaricatus bleibt mir.
Viele Grüße
Elke
Hallo Elke,
falls du noch einen Versuch starten wills, melde dich doch kurz per Mail.
Viele Grüße
Claudia
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