Wie ich die Algen in meinen Teichen los wurde
Wahrscheinlich kennt jeder Teichbesitzer das Problem mit den Algen. Speziell mit den Fadenalgen, die in ellenlangen Schnüren und Knäueln durch den Teich wachsen. Natürlich kann man sie abfischen. Das gestaltet sich aber aus mehreren Gründen schwierig.
- Sie verwickeln sich mit allem was im Teich ist. Ob Steine, Schnecke, Pflanzen – wenn man nicht aufpasst reißt man alles mit raus.
- Behindern sie bei starkem Aufkommen die Teichlebewesen. Was schlimmstenfalls gefährlich werden kann, wenn ein Frosch sich verheddert und er nicht mehr zum Atmen an die Oberfläche kann.
- Schwimmpflanzen, die auch zur Beschattung wichtig sind, werden jedes mal mit abgefischt.
- Optisch sind sie auch kein Genuss.
Hier kann man die Fadenalgen knapp unter der Oberfläche erkennen.
Einziger Vorteil ist, dass sie dem Teich Nährstoffe entziehen. Aber nur solange sie regelmäßig abgefischt werden (und dann am besten als Dünger im Beet landen). Denn wenn sie erst mal absterben fügen sie dem Wasser um so mehr Nährstoffe wieder zu.
Ich habe mich damit rumgeärgert solange ich Teiche habe, und das sind schon ein paar Jährchen.
Dann habe ich vor kurzem einen Artikel im Netz gelesen, bei dem ich dachte: Die haben doch nicht alle. Darin wurde empfohlen wöchentlich etwas Milch in den Teich zu kippen. MILCH???
Noch eine Portion Nährstoffe einbringen und dazu noch ne hübsche Fettschicht auf dem Wasser? Von wann ist der Artikel? 1. April?
Aber es ließ mir keine Ruhe und ich habe weiter recherchiert und immer mehr dazu gefunden. Selbst Videos von Koihaltern. Und die sind, was die Wasserqualität für ihre Edelkarpfen betrifft, bekanntlich extremst penibel.
Und dann kam der Tag an dem ich dachte: Eigentlich kann ich ja gar nichts mehr versauen. Schlimmer geht nimmer. Ein kleines Glas Milch und ab in den Garten damit.
Und dann Augen zu und durch. Jeder Teich hat ca. 100 ml fettarme H-Milch bekommen. Also die, die hier sowieso im Kühlschrank steht. Es geht auch jede andere – selbst sauer gewordene.
Erst mal war ich verwundert, dass das Wasser oben klar blieb. Die Milch setzt sich am Boden ab und bildet dort einen Milchsee.
Hier unten sieht man die milchige Trübung.
Bei dem Teich mit dem Bachlauf wird die Milch von der Pumpe im Wasser verteilt. Und die die Steinstufen bekommen dabei auch eine Spülung. Die waren nämlich auch immer von oben bis unten bewachsen, und mussten jede Woche abgekratzt werden. Nur am Einlauf bildet sich dabei ein wenig Schaum, der auch bald wieder verschwindet. Das ist alles.
Meine Befürchtungen das Teichwasser würde sich in einen stinkige, trübe Milchbrühe verwandeln war also überflüssig.
In der ersten Woche soll man die Prozedur zwei mal machen, danach einmal wöchentlich. Später reicht es im Sommer alle zwei Wochen. Während der ersten beiden Wochen habe ich auch noch die Algen abgefischt. Das war aber bald nicht mehr nötig. Denn tatsächlich funktioniert die Milchmethode. Der Versuch läuft jetzt seit sechs Wochen und es wachsen seit der zweiten Woche keine Algen mehr nach. Die Stufen im Bachlauf sind sauber. Ich habe nicht mehr kratzen müssen, die Pumpe verstopft nicht mehr und abfischen ist unnötig.
Im größeren Teich wachsen jetzt die Schwimmpflanzen zu einem dichten Teppich, den ich schon ab und zu ein wenig ausdünnen muss, damit man noch Wasser sieht. Bisher war das Feenmoos Azolla caroliniana und manchmal auch die Muschelblumen Pistia stratiotes ein Opfer des Algenabfischens. Jetzt können sie alle in Ruhe wachsen was wiederum den Teich beschattet, vor Überhitzung schützt und den darin lebenden Tiere zugute kommt.
Nur – wieso funktioniert das? Was hier arbeitet sind die Milchsäurebakterien. Sie verändern die Qualität des Wassers günstig, reduzieren Ammoniak und Nitrit, und schaffen gleichzeitig ein ungemütliches Millieu für Fadenalgen. Womit denen die Lebensgrundlage entzogen wird.
Es gibt auch speziell Milchsäurebakterien als Teichpflegemittel zu kaufen. Das ist allerdings meisten nicht ganz billig, besonders wenn man große Teiche hat und entsprechend viel davon braucht. Und warum den Herstellern Geld in den Rachen werfen, wenn man es mit normaler Milch viel billiger haben kann? Andere Teichmittelchen auf chemischer Basis kommen, für mich zumindest, sowieso nicht in Frage.
Und dann blüht die Seerose auch wieder in klarem Wasser.
Und noch etwas off toppic:
Mein Schwiegersohn nimmt an einem Fotowettbewerb teil. Ihm ist, wie ich finde, ein wirklich tolles Foto zum Thema “Mein Lieblingsort in Köln” gelungen. Es wäre toll wenn ihr für ihn voten würdet.
Bis bald
Ist ja cool! Ich habe ja nur einen Miniteich… eigentlich ist es nur ein Fass. Das werde ich gleich mal versuchen. Von dem installierten Wasserspiel habe ich mir mehr erwartet in Sachen Sauerstoffzufuhr und Algenvernichtung.
So, und jetzt schau ich mir gleich noch den Lieblingsort an.
Viele Grüße von
Margit
Ich hab’s getan!
Gruß Margit
Na, da bin ich gespannt wie es in einem Fass klappt. Bitte berichte mal.