Schlammspielereien am Gartenteich
Eine Großaktion war dieses Jahr fällig, die ich gerne vor mir her schiebe. Alle paar Jahre sind meine kleinen Gartenteiche so zugewuchert, dass nur noch eine sehr kleine Wasserfläche übrig ist. Am Boden hat sich dann auch eine dicke Schlammschicht angesammelt. Die Teiche verlanden. Wer schon einmal so einen Teich auseinander genommen hat, weiß, was ich meine. Das ist echte Knochenarbeit, es stinkt und man sieht aus wie Sau. Der Garten in unmittelbarer Nähe auch.
Das hier ist so ein winziges rundherum zu gewuchertes Wassertümpelchen vor einem Jahr. Besser ist es seitdem nicht geworden.
Um so eine Aktion durchzuführen muss ich die richtige Einstellung haben. Gestern war es soweit.
Zuerst dies oder jenes gibt es nicht. Deshalb habe ich mich einfach von einem zum anderen Ende durch gearbeitet. Wasser, Steine, Pflanzen, Schlamm. Im Prinzip war das sowieso eine Masse nachdem ich die ersten paar größeren Steine raus gehoben hatte.
Irgendwann war der Teich dann fast leer.
Und drumherum wuchsen die Berge. Hier ein Berg Kies …
… Hier ein Berg Wurzeln.
Das wirklich Schlimme an der Angelegenheit ist die Sumpfzone. Hier hatte sich in beiden Teichen eine feste ca. 30-40 cm dicke Matte aus Wurzeln der Teichbepflanzung vermischt mit jeder Menge Kies gebildet. Diese Wurzeln hatten sich auch unter Falten in der Teichfolie geschoben und dort regelrechte Anker gebildet. Zusätzlich hatten sich von außen Wurzeln der Uferbepflanzung in diese Matte geschlichen und sie weiter stabilisiert. Das Ding einfach raus zu ziehen ist unmöglich. Mit dem Spaten oder der Grabegabel zu arbeiten verbietet sich von selbst. Jetzt war guter Rat teuer.
Weisheit letzter Schluss habe ich Stückchen für Stückchen mit einem Brotmesser abgesäbelt. Die große Kunst ist es, dabei die Folie nicht zu beschädigen. Inzwischen war ich aber auf einem fatalistischen “Entweder klappt das jetzt oder nicht”-Level. Nach ungefähr zwei Stunden war endlich alles raus.
Jetzt mussten die Ränder von außen wieder in die richtige Position gebracht werden. Sie hatten sich im Lauf der Jahre nach innen geschoben. Außen musste also auch wieder Erde raus.
Jetzt alles gründlich mit dem Schlauch abspritzen. Der Kies und die Steine auch. Dann konnte ich alles wieder einbauen. Parallel lief auch gleich frisches Wasser ein. Der kleine gelbe Eimer beherbergte übrigens Libellenlarven und diverse Schnecken. Sie müssen aber sicherheitshalber bis ganz zum Schluss warten ehe sie wieder in Freiheit dürfen.
Zum Schluss kamen Ableger der Pflanzen wieder in den Teich. Dabei habe ich mit Erstaunen festgestellt wie viele verschiedene Arten verschwunden sind, die ich mal gepflanzt hatte. Sie wurden von den Stärkeren überwuchert. Ich brauche also dringend Nachschub. Ich habe online auch schon das Passende gefunden. Blöde nur sind die Lieferzeiten. Ich werde bis Mitte Mai warten müssen. Schmoll.
Noch ist das Wasser trübe.
Eine Nacht später hat sich das Wasser aber schon geklärt.
Für die Ränder brauche ich noch Steinfolie. Die ist bestellt aber die Lieferung dauert momentan halt ein wenig länger.
Es ist wirklich erstaunlich wie groß der Teich plötzlich wieder ist. Und da nun kein Ahorn mehr seine Blüten, Pollen, Samen und Laub in den Teich werfen kann, wird er auch nicht mehr so schnell verschlammen.
Ach ja: Irgendwer hat wohl den Teich mit der Fontana di Trevi verwechselt. Jedenfalls habe ich ein paar Münzen auf dem Grund gefunden. Die muss jemand vom Parkplatz aus reingeworfen haben. Bei genauerer Betrachtung sind es Pfennigmünzen, und stark angegriffen sind sie auch. Sie müssen also schon ziemlich lange dort gelegen haben.
Den anderen Teich mit dem Bach hatten wir uns schon letzte Woche vorgeknöpft. Auch der sieht jetzt wieder vernünftig aus. Da gab es allerdings zwei Überraschungen. Beim Schlammschöpfen fiel mir eine Teichmuschel in die Hände. Ich hatte vor Jahren mal drei eingesetzt und ein paar Monate später die leeren Schalen gefunden. Die Überlebende ist ein echtes Wunder.
Und als der Teich dann fast ganz geleert war guckten mich zwei Glupschaugen an. Der war uns bisher nie aufgefallen. Frosch musste vorübergehend auch in einen Eimer umziehen. Jetzt wohnt er wieder gut versteckt in seinem renovierten Zuhause.
Bis bald
Liebe Claudia, ich habe einen Miniteich im Garten. Er ist in einem Mörteleimer untergebracht und inzwischen von oben vergittert, da bei uns ein kleines Kind herumsaust. Am Anfang habe ich es auch mit einer Uferbepflanzung versucht, aber das wollte so gar nicht. Inzwischen wächst nur noch eine Pflanze im Teich…
Aber ich kann mir gut vorstellen, was das für eine Arbeit ist.
LG Kathrin
Hallo Kathrin,
das mit der Vergitterung ist sehr gut. Gerade bei Miniteichen wird das gerne vergessen, besonders wenn sie flach sind. Dann schätzen die Leute die Gefahr für Kleinkinder als zu gering ein. Fataler Irrtum!
VG
Claudia
Hey Claudia, danke für deinen letzen Besuch und Kommentar und sorry, dass ich erst jetzt reagiere. Ich bin leider gerade mega busy und das zu Saison Beginn. Alles dauert solange, wenn alles nur noch online gemacht wird. Den halben Tag hock ich vorm vorm Rechner und kriege eckige Augen, trotzdem nicht genug geschafft und dann muss ich raus, aussähen, Bienen machen und das Gartenhaus saisonfertig machen. Puh!
Und bei dir?
lg sas
Hallo sas,
bei mir ist es ähnlich. Ich könnte gerade ein paar Stunden mehr Tag und ein paar Hände mehr gebrauchen.
VG
Claudia
Liebe Claudia,
gut zu wissen was auf einen wartet, wenn man sich einen Teich im Garten zulacht 🙂
Gut bebildert und beschrieben, Du hattest die Mühe beim Arbeiten, ich den Spaß beim Lesen *Gell gemein von mir*
Bleib gesund
LG Bernhard
Hallo Bernhard,
garnicht so gemein. Die Arbeit macht ja auch Spaß.
Pass auf dich auf.
Claudia