Küchengartenrundgang und Besonderheiten Juli 2019 Teil 1
Es wird Zeit mal wieder einen Rundgang durch den Küchengarten zu machen. Schließlich beginnt da jetzt die Hochsaison und ich ernte schon fleißig. Salate, Erbsen, Beeren und natürlich Kräuter. Radieschen und der Frühspinat sind schon weg.
Die Kohlrabi sind dieses Jahr super. Schöne große Knollen und butterzart. Die Sorte ‘Lanro’ hat sich bewährt und wird ins Stammsortiment aufgenommen. Auch wenn einige glauben sich seitwärts ins Beet legen zu müssen.
Der Romanasalat ‘Forellenschluss’ wird von mir eher wie Pflücksalat behandelt. Feste Köpfe zu bilden, dazu kommt er gar nicht. Aber so kann ich portionsweise ernten. Gerade so wie ich es brauche.
Von oben sieht er richtig hübsch aus.
Die Aussaat der Auberginen ist dieses Jahr ziemlich in die Hose gegangen. Das Saatgut war wohl zu alt. Deshalb hatte ich eine Pflanze vom Markt mitgebracht. Die wächst dafür um so prächtiger.
Sind die lila Blüten nicht hübsch? Und eine Früchte hängen auch inzwischen schon daran. Bald kann ich ernten.
Noch nicht so weit sind dagegen die Gurken. Da es so lange kalt war und Gurken sehr empfindlich sind, haben die Herrschaften ordentlich rumgezickt. Entweder das Wachsen einstellen oder gleich sterben. So haben sie sich dieses Jahr benommen. Aber sie blühen jetzt und das heißt ich darf Hoffnung auf baldige Ernte haben. Das erste Winzgürkchen habe ich gestern entdeckt.
Die Hokkaidokürbisse habe dagegen ein wirklich rasantes Wachstum wie selten an den Tag gelegt. Das ihnen zugedachte Spalier ist schon fast wegen Überfüllung geschlossen. Allerdings sind noch keine Früchte daran.
Bisher haben die Pflanzen alle nur männliche Blüten gebildet. Aber die ersten weiblichen kommen gerade. Wer den Unterschied noch nicht kennt:
Die männlichen sind übrigens nicht nutzlos, sondern können gefüllt oder in Ausbackteig frittiert werden. Nur den Stempel in der Blütenmitte vorher ausbrechen. Der ist bitter.
Dies gilt übrigens für alle Kürbisgewächse Cucurbitaceae. Also auch für Gurken, Melonen, Zucchini usw..
Apropos Zucchini. Die wollen auch noch nicht fruchten. Hier die normalwüchsigen gelben …
… und hier im Vordergrund eine rankende Sorte.
Auch noch keine Ernte in Sicht ist bei den Stangenbohnen. Die habe ich mal zu gießen vergessen. Man sieht es den Blättern an. Aber ich denke es hat ihnen nicht allzu sehr geschadet.
Im Beet an der Hauswand wohnen die verschiedenen Paprikasorten und Chilies. So langsam kommen sie in die Gänge.
Zu ihren Füßen wachsen Steckrüben. Lange Zeit aus den Küchen verschwunden, weil von der älteren Generation als Notessen im Krieg und in der Nachkriegszeit gehasst, sind sie in den letzten Jahren wieder aus der Versenkung aufgetaucht.
Eine gewagte Mischkultur. Aber beide sind Starkzehrer, und ich habe mir das ganz praktisch vorgestellt. Die Capsicum-Pflanzen wachsen n die Höhe und zu ihren Füßen machen sich die Rüben breit und beschatten den Boden, der so die Feuchtigkeit besser hält.
Noch vor drei Wochen dachte ich das geht schief. Jetzt strecken sich die Paprika.Und die ersten Blüten sind auch schon da.
Mit der Blüte schon ziemlich durch sind die Winterheckezwiebeln. In dieser Zeit bilden sie kein neues Laub. Was die Ernte etwas schwierig macht. Daher ist dieser Zustand für mich nicht so positiv.
Aber alles hat bekanntlich zwei Seiten. So auch die Blüte der Winterhecke. Denn sie bildet ganz schnell jede Menge Saatgut. Das werde ich jetzt sofort wieder an anderer Stelle ins Beet streuen. Und zwar in ein Grundbeet, denn im Hochbeet nehmen sie nur unnötig Platz weg, der besser für andere Kulturen genutzt werden kann.
Gleich daneben steht der Schnittlauch jetzt in einem zum Blumenständer umgetricksten Holzwerkzeugkasten.
Der vorherige Platz in der Bäckerkiste unten im Einkaufswagen war, wie ich schon vermutet hatte, keine gute Idee. jetzt müssen sich die Schnittläucher erst mal wieder erholen.
Richtig gut wachsen die Rote Bete. Dahinter wachsen Wirsing und jede Menge glatte Petersilie. Die habe ich im Topf gekauft und so wie die Basilikumpflänzchen vereinzelt und ausgepflanzt. Das funktioniert super.
Die ersten Rüben werden schon bald im Salat enden. Es ist übrigens die Sorte ‘Cylindra’. Die wächst nicht nur gut, sondern man hat hinterher auch sehr gleichmäßige Scheiben.
Daneben die Buschbohnen brauchen noch etwas Zeit bis zur Ernte.
Der Wirsing hat mich dieses Jahr irritiert. Die Blätter total durchlöchert. Aber wovon? Ich habe Schädlinge gesucht und nicht gefunden. Schnecken habe ich dieses Jahr kaum und das Fraßbild passt auch nicht dazu. Dickmaulrüssler? Dann hätte ich zumindest abends Larven entdecken müssen. Erst als die neuen Blätter ohne Schäden heran wuchsen, dämmerte mir, dass das offensichtlich der Starkregen in die ganz jungen, zarten Blätter die Löcher geschlagen hat. Da es hier keinen Hagel gab, hatte ich Niederschläge als Verursacher gar nicht auf dem Schirm.
Noch ein Blick zu den Tomaten. Vor dem Gewächshaus im neuen Beet wächst es sehr gut. Die ersten Früchte sind auch schon dran. Nur die Zwiebeln, die ich dazu gesetzt hatte, wollen nicht so recht in die Gänge kommen. Irgendwie habe ich dieses Jahr chronisch Pech mit den Zwiebeln.
Im Gewächshaus wachsen die Tomaten genau so gut. Alle Sorten blühen und haben einzelne Fruchtansätze. Ich denke am Ende werden sie die späte Aussaat wieder einholen.
Zwischen den Tomaten, die jeweils an den Stirnseiten stehen, stehen in Töpfen noch ein paar Besonderheiten. Im Kasten wächst Ingwer. Die Kurkumarhizome, die ich daneben gesteckt habe, wollen allerdings nicht austreiben. Keine Ahnung warum. Zu kalt kann es wirklich nicht gewesen sein in den letzten Wochen.
Dahinter rechts ein weiße, eierförmige Aubergine. Die einzige Überlebende meiner Aussaat. Ob noch was draus wird?
Dahinter wiederum stehen Vinepeach-Melon oder auch Pfirsichmelonen oder Mangomelonen Cucumis melo cv. ‘Vine Peach’. Eine bei uns fast unbekannte Pflanze, die massenweise mangokleine aber sehr aromatische Honigmelonen tragen soll. Ich bin gespannt.
Ganz außen stehen kleine Wassermelonen. Da habe ich ganz einfach ein paar der kleinen Kerne in die Erde gespuckt. Hat funktioniert. Jetzt müssen sie nur noch wachsen.
Im Hintergrund wachsen Meterbohnen Vigna unguiculata ‘White Seeds’. Diese besonders in Asien hoch geschätzte Spezialität ist gar keine Bohne. Daher enthält sie auch kein Phasin und kann roh gegessen werden. Die “Bohnen” werden sehr lang – daher der Name – aber ein Meter ist ein bisschen übertrieben. 80 cm schaffen sie allerdings durchaus. Und weil sie so lange, dünne Dinger sind nennt man sie auch Spargelbohnen. Haken an der Sache ist allerdings, dass sie sehr wärmebedürftig sind. Daher ist ein Freilandversuch vor einigen Jahren ziemlich in die Hose gegangen. Aber im Gewächshaus dürfte doch was draus werden. Warten wir’s ab. Wachsen tun sie jedenfalls schon mal.
Noch ein Extra im Gemüsegarten ist eine Yacón Smallanthus sonchifolius, Syn.: Polymnia edulis, Polymnia sonchifolia, die ich vor ein paar Wochen gepflanzt habe. Diese Pflanze erlebt gerade einen regelrechten Hype bei Hobbygärtnern. Die Pflanze ist mit den Dahlien verwandt, wird genauso gepflegt und gegessen werden die großen Wurzelknollen. Sie sollen knackig und saftig sein, ein wenig süßlich birnenartig aber doch gemüsig wie Kohlrabi schmecken. Einige Leute sagen schon, das wäre das Leckerste, was sie je gegessen hätten. Wie es mit der Yacón in meinem Garten weiter geht werde ich berichten. Und hoffentlich auch wie sie dann tatsächlich schmeckt.
Süßkartoffeln Ipomoea batatas der Sorte ‘Erato Orange’ habe ich auch. Aber nur eine und die auch erst spät gesetzt. Meine Stecklinge, die so gut über den Winter gekommen sind, haben dann plötzlich kollektiv das Zeitliche gesegnet. Keine Ahnung warum. Neu gekaufte Knollen waren offensichtlich mit Keimhemmer bearbeitet. Besser beim nächsten mal im Bioladen kaufen. Da sind Keimhemmer nicht zugelassen. Letztendlich habe ich eine Pflanze bestellt. Ich hoffe ich kriege doch noch ein paar Süßkartoffeln. Die Wäscheklammer dient übrigens dazu die Ranken in erdkontakt zu halten, damit dort neue Wurzeln und Knollen wachsen.
Nächste Premiere in meinem Garten ist die Andenbeere Physalis peruviana. Auch so eine Pflanzen die gerade in ganz vielen Gärten einzieht. Sie wächst in unserem Klima erstaunlich gut, bekommt massenweise Früchte und man fragt sich wieso diese dann im Laden eigentlich so teuer sind.
Inzwischen nichts Neues mehr sind die Pepinos oder auch Birnenmelonen Solanum muricatum. Ich hatte schon lange keine mehr. Dieses Jahr habe ich mal wieder zwei Stück in Ampeln hängen. Mal sehen wie der Ertrag wird. Ein paar werden doch sicher ausreifen.
Heute nicht erwähnt habe ich Kartoffen, Filderkraut, Rotkohl, Möhren ………………….. und was ich sonst noch so alles vergessen habe. Darunter auch wieder Besonderes. Dazu wird es einen 2. Teil geben. Sonst würde das hier völlig ausufern.
Bis bald
Hallo Claudia,
du hast ja richtig viel Gemüse, und noch dazu richtige Knüller wie den Forellenschluss! Der ist wirklich super schön.
Meine Gurken sind noch klein und alle handbestäubt, auf die Bienen zu hoffen war mir da zu riskant, so wenige Blüten wie es insgesamt gibt. Ich bin gespannt, ob sie schön groß werden.
VG
Elke
Hallo Elke,
bei mir fliegen glücklicherweise noch genügend Bienen und Hummeln. Daher ist Handbestäubung (noch) nicht nötig. Aber wer weiß was in ein paar Jahren ist. Aber so oder so – deine Gurken werden sicher eine gute Ernte bringen. Die wachsen so schnell. Meine fangen auch gerade erst an.
VG
Claudia
Liebe Claudia, das ist ja ein Wahnsinn was in Deinem Garten alles an Gemüse wächst. Ich musste heuer auch Gurken nachkaufen, denn meine selbst gezogenen sind quasi erfroren. Sie haben die Kälte und den vielen Regen im Mai nicht ausgehalten. Meine Auberginen wollen nicht so recht wachsen und die Physalis heuer auch nicht. Es liegt wohl an der Erde, denn alle anderen Pflanzen gedeihen prächtig. Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.
LG Kathrin
Ja, die Kälte im Frühling war ein echtes Problem, Kathrin. Auch bei mir kam es dadurch zu Verzögerungen weil z.T. neu ausgesät werden musste. Aber am Ende holt die Natur wieder auf.
Viele Grüße
Claudia
Ich hab ja nicht wirklich große Erfahrung als Gemüsegärnterin… aber auch meine Kohlrabi gedeihen dieses Jahr prächtig. Zucchini blühen. Cocktailtomaten sind noch nicht so weit. Naja… Gemüse wird wohl nie so ganz mein Fall werden.
Viele Grüße von
Margit
Hallo Margit,
ich bin halt verfressen, koche und esse gerne. Da ist es einfach praktisch wenn man mal eben was aus dem Beet holen kann um schnell einen Salat zu machen oder ein paar Kräuter für die Suppe.
Viele Grüße
Claudia