Blackbox Gardening – Buchtipp
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Heute geht es zur Abwechslung mal nicht um eine Neuerscheinung.
‘Blackbox Gardening – Mit versamenden Pflanzen Gärten gestalten.’ ist bereits 2014 bei Ulmer erschienen.
Aber es ist ein Buch, das mich wirklich genau im richtigen Moment erwischt hat. Denn in meinem Garten wird sich durch die Fällung des riesigen Ahorns eine völlig neue Situation ergeben was das Licht und die Wasserversorgung betrifft. Auch der Wurzeldruck wird sich im Laufe der Zeit auflösen. Somit bleibt zwangsläufig eine größere Neugestaltung des Gartens nicht aus. Das so etwas ganz schön ins Geld gehen kann, wissen wir alle – abgesehen von der vielen Arbeit.
Und hier kommen die Autoren Jonas Reif und Christian Kreß mit einer Form der Gartengestaltung um die Ecke, auf die ich spontan nicht von alleine gekommen wäre. Dabei ist sie doch so naheliegend. Nämlich die Gestaltung mit sich versamenden Pflanzen. Also Pflanzen, die die Arbeit eigentlich selber machen – wenn man sie denn lässt.
Wer jetzt an völlig verunkrautete, ungepflegte Beete denkt, ohne das noch irgendwo regulierend eingegriffen wird, liegt völlig falsch. Das Ganze hat schon Sinn und Verstand, will geplant und durchdacht werden und regulierende Eingriffe müssen stattfinden. Und einiges an Fachwissen ist von Nöten. Aber das wird hier vermittelt, und dann hat man verhältnismäßig pflegeleichte Flächen, deren Bepflanzung nicht die Welt kostet.
Dass dabei wunderschöne und stimmungsvolle Kompositionen entstehen, die den Vergleich mit gedrechselten Beeten voller hoch gezüchteter Hybridstauden nicht scheuen müssen, zeigen die großartigen Bilder des Fotografen Jürgen Becker. Ich kann mich jedenfalls kaum daran satt sehen.
Auch wenn ich bestimmt nicht den ganzen Garten in dieser Form gestalten werde, so wird es sicherlich Bereiche geben, in denen ich die Methode des Blackbox Gardening anwenden werde. Einige passenden Pflanzen sind schon vorhanden. Akeleien in rauen Mengen zum Beispiel oder Spornblumen. Jetzt muss ich sie mir nur noch entsprechend zu Nutze machen, und System in die Sache bringen. Und dann hoffe ich auf “friedliche Koexistenz”.
Für mich ist es jedenfalls eines der interessantesten Gartenbücher der letzten Jahre.
Ulmer 2014
188 Seiten
221 Farbfotos
3 Zeichnungen
Flexcover
ISBN: 978-3-8001-7538-3
Bis bald
Uh… wenn ich das zulassen würde – ich hätte ausschließlich Mohn, Nachtviole und Akeleien bei mir im Garten. V.a. die Nachtviolen breiten sich schon fast aggressiv aus. Da rufe ich jedes Frühjahr mehrere Körbe Ableger raus. Wenn Du magst – ich schick Dir im Sommer gerne Samen….
Liebe Grüße,
Krümel
Hallo Krümel,
die würde ich sogar mit Kusshand nehmen. Nachtviolen habe weder ich noch in den Nachbarschaft jemand.
Mohn ist bei mir zurückhaltend genug um nicht lästig zu werden, dafür muss ich immer bei den Akeleien eingreifen. Spannend wie verschieden ist es in unseren Gärten doch läuft.
Viele Grüße
Claudia .