Winter – Gewächshaus – Makeover
Es wird Winter. Ganz klar und eindeutig ist es da draußen inzwischen arschkalt. Dazu ein echt fieser Wind, der einem durch Mark und Pfennig pustet. Da hilft auch alle Ignoranz nicht mehr. Der Sommer ist für dieses Jahr definitiv Geschichte.
Gestern und vorgestern habe ich angefangen Pflanzen zu sichern. Das Gewächshaus hatte ich schon letzte Woche modifiziert. Die Dachplatten sind bei den ständig zunehmenden Stürmen so oft rausgeflogen, dass sie nicht mehr richtig zu befestigen waren. Teilweise haben sie auch Knicke.
Da ich mir kein neues GWH leisten kann, und ein Austausch der Dachflächen und Fenster fast genau so teuer ist, habe ich die Platten nun mit Silikon eingeklebt. Lange habe ich mich durchs Internet gelesen. Immer wieder liest man Silikon wäre nicht verträglich mit Polycarbonat. Andererseits haben auch schon viele Leute, die wie ich die Nase von Flugplatten voll hatten, Silikon ohne Probleme auch über längere Zeiträume verwendet. Unterm Strich regiert bei mir der Fatalismus. Es klappt jetzt so oder es klappt nicht.
Am Samstag ging es dann den Gurkenpflanzen und Tomaten an den Kragen. Die waren jetzt wirklich hinüber. Übrig blieb nur eine Pflanze der Tomatensorte ‘Limanchino’. Sie hat noch ein paar Früchte, die vielleicht noch ausreifen.
Und drei Spitzpaprikapflanzen mit Früchten. Ich bringe es einfach noch nicht über mich sie raus zu rupfen.
Die Tomate steht zwar ziemlich dumm vor diesem Regal rum, aber was solls.
Hier halten nach und nach die nicht frostharten Pflanzen Einzug. Den Anfang machten gestern alle Sukkulenten. Die sind am gefährdetsten was auch nur leichtesten Frost betrifft. Eine einzige Nacht reicht um sie zu vernichten, denn auf Grund ihres hohen Wassergehalts platzen sofort die Zellen. Und am nächsten Tag hat man Töpfe mit Matsch statt Pflanzen. So eine Nacht hat mir vor vielen Jahren eine ganze Sammlung vernichtet. Seitdem bin ich damit extrem vorsichtig. 4°C in der Nacht von Samstag auf Sonntag lassen schon meine Alarmglocken schrillen.
In der Ecke daneben stehen die Tischchen mit den Aeoniumtöpfen und ein paar anderen, die für die Stellage zu hoch sind. Wahrscheinlich wir da noch ein paar mal umgeräumt wenn die nächsten Pflanzen ins Gewächshaus kommen, denn ich muss jeden cm Platz ausnutzen.
Das große Regal steht nun auch wieder im Giebel. Bestückt mit meiner Sammlung Phyllokakteen. Da ich schon ein paar mal gefragt wurde wo das Regal her ist: Vom Schweden – ihr wisst schon. Ist verzinkt und kostet 10 €. Ich habe es schon ein paar Jahre und es hat trotz Wind und Wetter noch keinerlei Schäden. Im Nachhinein habe ich überlegt es nächsten Sommer auf den Kopf zu stellen. Denn dann habe ich die perfekten Gießwannen von 1 cm Höhe und spare mir so die Untersetzer. Es sei denn wir bekommen mal wieder als Kontrast einen total verregneten Sommer.
Diese beiden nehme ich mit ins Haus. Sie kommen zu den schon eingezogenen Kandidaten in mein Büro. Da ich von beiden Sorten mehrere Exemplare habe ist es nicht so schlimm wenn sie auf Dauer mit der Heizungswärme und den eingeschränkten Lichtverhältnissen nicht klar kommen sollten.
Die gegenüber liegende Seite des GWH ist momentan noch weitgehend kahl. Hier stehen die Paprika und ein Büschel Hirschhornwegerich. Dazu habe ich einen großen Mörtelkübel gestellt. Da hinein kamen drei kleine Salatjungpflanzen die noch rum standen. Heute werde ich noch ein paar Pflanzen im Gemüsegarten ausgraben und dort hin versetzen. Mal sehen ob ich nicht noch ein wenig in der kalten Jahreszeit ernten kann. Auch Radieschen, Feldsalat und Spinat sollen folgen.
Blöde ist, dass die Läden um diese Jahreszeit kaum noch Saatgut anbieten. In den Köpfen gartenferner Branchen wie Baumärkten und Supermärkten sitzt immer noch die Überzeugung fest alles würde einmal im Frühjahr ausgesät und fertig. Dass das so schon lange nicht mehr so ist, sondern in den heutigen kleineren Gärten eher versetzte Ernten mit ständigen Nachsaaten praktiziert werden, hat sich noch nicht rum gesprochen. Dass ich jetzt allen Ernstes eine Tüte Dillsamen online bestellen muss finde ich doof. Auch wer nun Steckzwiebeln oder Steckknoblauch für die Herbstpflanzung sucht, sucht in den Läden meistens vergeblich. Außer ein paar eingetrocknete Restbeständen, die im Frühjahr niemand wollte und die eigentlich gar nicht mehr im Verkauf zu suchen haben, findet sich nichts mehr. Ich hoffe das wird sich bald mal ändern.
Und hier wird es hoffentlich dieses Jahr noch ein bisschen grün. Trotzdem es jetzt amtlich Winter wird und auch die Uhren nun wieder Winterzeit geschlagen haben. Vielleicht ja zum letzten Mal.
Bis bald
Ja, es wird Winter! Ich bin heute noch um 16 Uhr zum Garten gefahren. So ein Quatsch, weil es ja um 17 Uhr schon dunkel wird. Egal, ein wenig Laub hab ich noch zusammen gerecht. Das war es dann aber auch schon. Die Wasserpumpe habe ich auch noch in Sicherheit gebracht. So ein Gewächshaus ist eine tolle Sache. Meine Pflanzen überwintern im dunklen Keller mit einer Pflanzenleuchte. Das klappt eigentlich ganz gut.
Viele Grüße von
Margit
Stimmt, an die Winterzeit mit ihrer frühen Dunkelheit muss man sich erst mal gewöhnen. Meine innere Uhr tickt auch noch anders.
Viele Grüße
Claudia
Jetzt war es ein paar Tage kalt, aber nun soll es bei uns wieder frühlingshaft warm werden. Kennt man irgendwie vom November in den letzten Jahren. Daher habe ich diese Woche noch nichts aufgeräumt und die Tomaten dürfen noch weiter leben.
Deine Aeoniums sehen toll aus!
VG
Elke
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