Auch Tiere im Garten brauchen Wasser
Diese Hitze und vor allem die Trockenheit machen auch den Tieren im Garten zu schaffen. Während noch viele Leute an Vogeltränken denken, bleiben Kleintiere und besonders Insekten oftmals vergessen. Dem kann man aber ganz leicht abhelfen.
Bei uns stehen gleich ein ganze Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung. Stammleser kennen unsere Teiche und den Bachlauf der fast so steil wie ein Wasserfall im Hang verläuft. Die beiden Teiche werden momentan dauernd mit sauerstoffreichem Wasser aus der Leitung aufgefüllt. Zum einen verdunstet momentan Wasser mit affenartiger Geschwindigkeit, und innerhalb weniger Tage wären die keinen Teiche komplett leer. Andererseits heizt das Wasser extrem auf – trotz all der schattierenden Pflanzen an und im Wasser. Je wärmer das Wasser desto weniger Sauerstoff ist im Wasser.
Auch wenn man wie wir keine Fische oder Amphibien in den Teichen hat, so leben doch z.B. Libellenlarven, Schnecken und andere kleine Lebewesen in den Becken. Und die brauchen eben auch Sauerstoff. Ebenso ist es beim Miniteich an der Terrasse. Selbst er ist bewohnt und braucht täglich ein bis zwei Liter frisches Wasser.
Vorgestern ist dort aus der Larve eine Blaugrüne Mosaikjungfer geschlüpft und hat ihre leere Haut am Stil eines Pestwurzblattes zurück gelassen. Ganz schön gespenstisch, oder?
Dann mal etwas weiter weg mit der Nase: Hier sieht man gut die Bruchstelle am hinteren Drittel. wo die Libelle sprichwörtlich aus der Haut gefahren ist.
Unten im Miniteich sitzt auch eine Libelle. Aber aus Metall auf Stein. Man sieht, ich mag Libellen. Deshalb heißt mein Shop auch Dragonflys Home.
Diese Tiere existieren schon seit der Zeit als noch Dinosaurier über die Erde stapften, fast unverändert. Nur ihre Größe haben sie drastisch verringert. Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist heute die größte ihrer Art in unseren Breiten.
Der geschlüpfte Helikopter sieht dann übrigens so aus, und hat sich prompt ins Bad verflogen:
Die Etagen des Bachlaufs mutieren am Abend zur Partyzone wo nacheinander alle möglichen Vogelarten, die hier in der Gegend wohnen, noch einen Drink nehmen. Nachts kommen dann die Kleintiere wie Igel, Mäuse und Spitzmäuse, aber auch Nachbarskatzen zum Trinken an die Teichränder. Wer keinen Teich hat kann einfach eine flache Schüssel mit Wasser aufstellen.
Leider kommt auch mal ‘ne Ratte. Aber kann man’s ihr verdenken?
Kommen wir zu den ganz kleinen. Die Insekten sind bei der Hitze den ganzen Tag unterwegs. Sie brauchen Wasser – nicht nur für sich selbst. Manche schleppen auch Wasser zu ihrer Brut. Honigbienen brauchen das Wasser z.B. auch um Pollen zu verdauen und den Stock zu kühlen, indem sie winzige Wassertröpfchen absetzen und so die Verdunstungskälte nutzen.
Aber auch all die Hummeln, die hier das Purpurleinkraut bevölkern, brauchen Wasser, ebenso Wespen, Hornissen und all die anderen. Ja ich weiß, einige von ihnen sind unbeliebt. Aber sie haben auch ihre Berechtigung.
Weil Insekten aber oft ganz klein, Wasserflächen aber momentan eher groß sind, brauchen sie Hilfe. Normalerweise trinken sie an flachen Pfützen in die sie nicht hineinfallen und ertrinken können. Die sind momentan aber nicht zu finden. Ein einfacher Blumenuntersetzer mit 1-2 cm Wasser gefüllt, und ein paar hinein gelegte Steine als Landefläche und Trinkplätze wirken Wunder. Selbst wenn mal ein Insekt hinein fallen sollte, kann es ganz leicht wieder hinaus klettern. Auch Stöckchen oder leere Schneckenhäuser funktionieren.
Jeden Tag frisches Wasser einfüllen nicht vergessen!
Zum Schluss noch ein Wort zu den großen Wasserflächen. Das sind unsere momentanen Lieblingsplätze. Nämlich Plantschbecken und Pools. Hier einfach wenn sich niemand darin aufhält ein kleines Brett als Rettungsfloß schwimmen lassen. Hineingefallenen Insekten kommen so wieder lebend hinaus. Über Nacht am besten die Wasserflächen mit einer Plane abdecken. Denn die große Fläche der meist hellen Pools wirkt wie eine Laterne anziehend auf Insekten. Die landen dann auf der Plane statt zu ertrinken. Und der Pool oder das Plantschbecken bleiben länger sauber.
Wenn also jeder ein kleines bisschen Hilfe leistet während dieser anhaltenden Dürre- und Hitzeperiode, leistet er gleichzeitig einen Beitrag im Kampf gegen das Insektensterben. Auch auf dem Balkon. Sogar wer nicht mal einen Balkon hat kann auf das Fensterbrett oder den Blumenkasten eine kleine Insektentränke (siehe oben) stellen. Es ist so einfach und kostet fast nichts.
Bis bald